Mann mit Handtuch in der Hand betrachtet sich nach dem Duschen im Spiegel
© Adene Sanchez/Getty Images

Hoden abtasten: Darum ist die Selbstuntersuchung wichtig

Von: Dagmar Schüller (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 20.09.2024

Eine schmerzlose Verhärtung im Hoden ist häufig harmlos – Hodenkrebs ist vergleichsweise selten. Frühzeitig erkannt, ist er meist heilbar. Für Männer ist es deshalb wichtig, selbst aktiv zu werden. Dazu gehört das regelmäßige Hoden abtasten. Wie das geht, lesen Sie hier.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten zum Hoden abtasten

Dadurch können Veränderungen frühzeitig erkannt werden. Das ist besonders bei der Früherkennung von Hodenkrebs wichtig, um die Heilungschancen zu erhöhen.

Fachleute empfehlen, die Testikel einmal im Monat abzutasten. Am leichtesten geht es nach einer warmen Dusche, wenn die Haut entspannt ist​.

Jeder Hoden sollte zwischen Daumen und Fingern sanft hin- und hergerollt werden. Dabei auf Unebenheiten, Verhärtungen oder andere Unregelmäßigkeiten achten.

Es ist normal, dass die Hoden unterschiedlich groß sind und sich der Nebenhoden wie eine weiche Struktur an der Rückseite anfühlt.

Hoden abtasten: Gerade für junge Männer wichtig

Bei Männern zwischen 25 und 45 Jahren ist Hodenkrebs die häufigste Krebsform. Für sie, jedoch auch ältere, sollte das Abtasten des Hodens zur Routine werden. Doch nicht nur Krebserkrankungen, auch andere Veränderungen können so erkannt werden.

Deshalb empfehlen Fachleute allen Jungen und Männern zwischen 14 und 45 Jahren, die Hoden regelmäßig selbst abzutasten – idealerweise einmal im Monat.

Woran erkenne ich Hodenkrebs?

Mögliche Hinweise auf einen Hodentumor sind:

  • tastbarer Knoten im Hoden
  • schmerzlose Verhärtung oder Schwellung im Hoden
  • vergrößerter Hoden (auch verkleinert ist möglich)
  • manchmal Hodenschmerzen oder in der Leiste
  • Ziehen oder Schweregefühl im Hoden oder im Leistenbereich

Meist haben die Beschwerden jedoch harmlosere Ursachen, zum Beispiel eine Nebenhodenentzündung, Hodentorsion oder Prellung

Sicherheitshalber sollten Betroffene bei Hodenveränderungen eine hausärztliche oder urologische Praxis aufsuchen. Dort kann der Ursache fachkundig auf den Grund gegangen werden.

Hoden abtasten: So gelingt die Selbstuntersuchung

Wer seine Hoden regelmäßig abtastet, bekommt mit der Zeit ein Gefühl für ihre normale Form und Größe. Am leichtesten gelingt die Untersuchung nach dem Duschen oder Baden – durch die Wärme ist die Haut des Hodensacks entspannt.

Anleitung zum Hoden abtasten:

  1. Aufrecht hinstellen und den Penis zur Seite schieben.

  2. Hodensack in die geöffnete Handfläche legen. Mit dieser oder der anderen Hand von unten die Hoden einzeln betasten, diese dabei auch leicht auf und ab bewegen. 

  3. Die Hoden zwischen Daumen und Zeigefinger legen, dann hin und her rollen. An den äußeren Rändern lassen sich die Samenstränge ertasten.

  4. Die Nebenhoden sitzen oben und außen an den Hoden. Diese ebenfalls vorsichtig mit den Fingern auf Unebenheiten befühlen.

  5. Im Spiegel den Hodensack auf sichtbare Veränderungen überprüfen.

Was ist normal beim Abtasten der Hoden?

Beim Abtasten der Hoden ist es normal, dass sie sich nicht exakt gleich groß anfühlen oder auf gleicher Höhe im Hodensack liegen. Auch der Nebenhoden, der sich an der Rückseite des Hodens befindet, fühlt sich weicher an und kann mit einem Knoten verwechselt werden. Leichte Unterschiede im Gewicht der Testikel sind ebenfalls nicht ungewöhnlich.​ 

Wichtig ist, dass die Hoden glatt und gleichmäßig sind, ohne harte Knoten oder schmerzhafte Stellen.

Rechtzeitig ärztliche Hilfe aufsuchen

Wer bei der Untersuchung etwas Auffälliges bemerkt oder Schmerzen hat, sollte eine*n Ärztin*Arzt aufsuchen. Zuerst erfolgt die Anamnese, in der Patienten nach vorliegenden Beschwerden wie Schmerzen und möglichen Risikofaktoren (zum Beispiel Hodenhochstand) für schwerere Erkrankungen befragt werden. Anschließend tastet die Fachkraft die Hoden ab.

Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung, können weitere Untersuchungen erfolgen. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Abtasten weiterer Organe im Bauchraum oder in der Leistenregion
  • Ultraschalluntersuchung
  • Röntgenuntersuchung
  • Blutuntersuchung auf Entzündungswerte oder Tumormarker