Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 30.08.2007

Allgemeines

Tyrothricin wird in Kombination mit Benzalkoniumchlorid und Benzocain bei lokalen schmerzhaften Entzündungen des Mund- und Rachenraums gegeben. Dies sind zum Beispiel:
  • Halsentzündungen mit Schluckbeschwerden
  • Rachenentzündungen (Pharyngitis)
  • Kehlkopfentzündungen (Laryngitiden)
  • Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis)
  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)
  • Zungenentzündungen (Glossitis)
Außerdem wird die Kombination bei Halsschmerzen im Verlauf von grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten eingesetzt.

Entzündungen und Schmerzen im Bereich des Mundes und Rachens äußern sich meist durch schmerzhafte Rötung und Schwellung im Rachen. Oft folgen Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Schmerzen beim Sprechen. Nach zwei bis drei Tagen ist bei akuten Halsschmerzen üblicherweise der Höhepunkt der Beschwerden erreicht. Für akute Beschwerden sind häufig Viren oder Bakterien verantwortlich.

Außer durch Viren und Bakterien können Entzündungen und Schmerzen auch infolge einer Überlastung der Stimme, aufgrund einer Reizung der Atemwege (beispielsweise durch Rauchen, Passivrauchen, Einatmen von Chemikalien oder Staub, Trockenheit der Luft, Aufenthalt in klimatisierten Räumen) oder aber durch Tumoren hervorgerufen werden.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Entzündungen des Mund- und Rachenraums wie bei Halsentzündungen mit Schluckbeschwerden, Rachenentzündungen, Kehlkopfentzündungen, Mundschleimhautentzündungen, Zahnfleischentzündungen oder Zungenentzündungen lindern
  • Halsschmerzen im Verlauf von grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten behandeln

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain nicht verwendet werden?

Die Kombination aus den Wirkstoffen Tyrothricin, Benzalkoniumchlorid und Benzocain darf bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe oder Ammoniumsalze sowie auf frischen Wunden im Mund- und Rachenraum nicht angewendet werden.

Bei schweren Halsentzündungen oder Halsschmerzen, die mit hohem Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen einhergehen, sollte der Rat eines Arztes eingeholt werden.

Patienten mit Neigung zu Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (allergisches Kontaktekzem) sollten die Anwendung von Tyrothricin in Halstabletten vermeiden, da die Möglichkeit der Sensibilisierung besteht.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Für die Wirkstoffkombination sind bislang keine schädigenden Wirkungen für das ungeborene Kind bekannt geworden. Trotzdem sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit die Anwendung vorsichtshalber erst nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Da die sachgemäße Art der Anwendung (Lutschen) bei Säuglingen und Kleinkindern nicht gewährleistet ist, sind die Halstabletten mit der Wirkstoffkombination Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain nicht für diese Patientengruppe geeignet.

Welche Nebenwirkungen können Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Ausschlag, Rötung, Juckreiz.

Welche Wechselwirkungen zeigen Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Bisher sind bei bestimmungsmäßigem Gebrauch keine Wechselwirkungen für die Wirkstoffkombination mit anderen Wirkstoffen bekannt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei größeren frischen Wunden im Mund und Rachenraum sollte auf eine Anwendung verzichtet werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform

So wirkt Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Erkältungskrankheiten, zu welcher die Wirkstoffkombination Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain

Tyrothricin wird in Kombination mit Benzalkoniumchlorid und Benzocain bei lokalen schmerzhaften Entzündungen des Mund- und Rachenraums gegeben. Dies sind zum Beispiel:
  • Halsentzündungen mit Schluckbeschwerden
  • Rachenentzündungen (Pharyngitis)
  • Kehlkopfentzündungen (Laryngitiden)
  • Mundschleimhautentzündungen (Stomatitis)
  • Zahnfleischentzündungen (Gingivitis)
  • Zungenentzündungen (Glossitis)
Außerdem wird die Kombination bei Halsschmerzen im Verlauf von grippalen Infekten und Erkältungskrankheiten eingesetzt.

Entzündungen und Schmerzen im Bereich des Mundes und Rachens äußern sich meist durch schmerzhafte Rötung und Schwellung im Rachen. Oft folgen Schluckbeschwerden, Heiserkeit und Schmerzen beim Sprechen. Nach zwei bis drei Tagen ist bei akuten Halsschmerzen üblicherweise der Höhepunkt der Beschwerden erreicht. Für akute Beschwerden sind häufig Viren oder Bakterien verantwortlich.

Außer durch Viren und Bakterien können Entzündungen und Schmerzen auch infolge einer Überlastung der Stimme, aufgrund einer Reizung der Atemwege (beispielsweise durch Rauchen, Passivrauchen, Einatmen von Chemikalien oder Staub, Trockenheit der Luft, Aufenthalt in klimatisierten Räumen) oder aber durch Tumoren hervorgerufen werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain

Die Wirkstoffkombination Tyrothricin + Benzalkoniumchlorid + Benzocain ist den Mitteln gegen Erkältungskrankheiten zugeordnet. Sie besteht aus Wirkstoffen mit unterschiedlichen Wirkungsweisen.

Tyrothricin wird der Gruppe der Lokalantibiotika und -kombinationen zugerechnet. Es gehört zur Untergruppe der Polypeptidantibiotika und greift die Bakterienzellwände an. Dabei wirkt Tyrothricin abhängig von der Dosis entweder hemmend (bakteriostatische Wirkung) oder abtötend (bakterizide Wirkung) auf das Bakterienwachstum. Außerdem wirkt Tyrothricin bei örtlicher Anwendung nicht nur antibakteriell, sondern beeinflusst auch den Heilungsprozess, indem es den Wundgrund säubert und die Wundheilung beschleunigt.

Benzalkoniumchlorid gehört ebenso zur Wirkstoffgruppe der Antibiotika. Es ist ein Gemisch aus Ammoniumverbindungen mit hoher Oberflächenaktivität auf Bakterienzellwände. Das bedeutet, es lagert sich in die Bakterienzellwand ein, wodurch deren Wachstum gehemmt wird. Benzalkoniumchlorid wirkt gegen Bakterien, aber auch gegen Pilze, Hefen und Algen. Es ist in vielen Desinfektionsmitteln enthalten.

Benzocain gehört zu den Mitteln zur örtlichen Betäubung. Es verändert die Feinstruktur der Nervenzellwände, wodurch dort der Ionen-Austausch gestört wird. Dadurch wird die Reizleitung bei der Schmerzübermittlung unterbrochen und der Mund- und Rachenbereich ist betäubt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.