Timolol + Bimatoprost
Allgemeines
Die Kombination dient der Senkung des erhöhten Augeninnendrucks. Sie wird bevorzugt eingesetzt bei Patienten mit einer speziellen Form des grünen Stars (Offenwinkelglaukom) und Augenhochdruck, wenn die Patienten auf die örtliche Anwendung von Betablockern oder Prostaglandinen nur unzureichend ansprechen.
Welchem Zweck dient diese Wirkstoffkombination?
- erhöhten Augeninnendruck senken
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Timolol + Bimatoprost im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann dürfen Timolol + Bimatoprost nicht verwendet werden?
Die Kombination darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen einen der Wirkstoffe. Weitere Anwendungseinschränkungen sind:- Atemwegserkrankungen einschließlich Asthma oder schon früher einmal aufgetretenes Asthma
- schwere chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD)
- verschiedene Formen von Herzrhythmusstörungen mit verlangsamtem Herzschlag (durch Reizleitungsstörung am Sinusknoten oder eine Reizleitungsstörung 2. und 3. Grades am AV-Knoten)
- Herzmuskelschwäche und akutes Herzversagen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es gibt zum Risiko für Schwangere bei der Anwendung der Kombination keine ausreichenden Studien. Deshalb darf der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält dies für eindeutig erforderlich.
Timolol geht in die Muttermilch über. Es ist nicht bekannt, ob auch Bimatoprost beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Im Tierversuch an Ratten wurde der Wirkstoff jedoch darin gefunden. Die Kombination darf daher in der Stillzeit nicht angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Wirkung der Kombination wurde nur bei Erwachsenen untersucht; daher wird die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
Welche Nebenwirkungen können Timolol + Bimatoprost haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Timolol + Bimatoprost. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:Bindehautrötung, Wimpernwachstum.
Häufige Nebenwirkungen:
punktförmige Hornhautentzündung, Hornhautverdünnung, Augenbrennen, Augenjucken, Augenstechen, Fremdkörpergefühl, Augentrockenheit, Lidrötung,
Augenschmerzen, Lichtscheu, Augensekret, Sehstörungen, Juckreiz am Augenlid, Augenlidverfärbung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Augenerkrankungen, Regenbogenhautentzündung, Augenreizung, Bindehautschwellung, Augenlidentzündung, Augentränen, Augenlidschwellung, Lidschmerzen, Sehschärfeverschlechterung, Sehschwäche, Wimpernscheuern, Schnupfen, überschießende Behaarung.
Zusätzliche Nebenwirkungen, die bei einem der beiden Wirkstoffe beobachtet wurden und möglicherweise auch bei der Kombination auftreten können, sind:
- Bimatoprost
Infektionen (vor allem Erkältungen und Infektionen der oberen Atemwege), Schwindel, allergische Bindehautentzündung, grauer Star, Wimperndunkelfärbung, Regenbogenhautfärbungsverstärkung, Lidkrämpfe, blasige Wasseransammlungen in der Netzhaut, Augenlid-Einziehung, Netzhautblutung, Augapfelentzündung, Bluthochdruck, Schwäche, Wasseransammlungen im Gewebe, Leber-Enzym-Wertveränderungen. - Timolol
Schlaflosigkeit, Alpträume, verminderte Libido, Schwindel, Gedächtnisverlust, Myasthenia gravis-Verstärkung, nervliche Missempfindungen, Gehirn-Durchblutungsstörungen, Hornhautempfindlichkeitsvermminderung, Doppelbilder, Lidhängen, Aderhautablösung (nach Filtrationschirurgie), Sehschärfeveränderungen (in manchen Fällen infolge des Absetzens von entsprechenden Medikamenten), Hornhautentzündung, Ohrensausen, Herzblockade, Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen, Bewusstseinsverlust, Herzschlagverlangsamung, Herzmuskelschwäche (auch nicht behandelbar), Blutdruckabfall, Schlaganfall, Hinken, kalte Hände und Füße (bis zum Raynaud-Syndrom), Herzklopfen, Bronchialkrämpfe (vor allem bei Patienten Asthma), Atembeschwerden, Husten, Übelkeit, Durchfall, Verdauungsstörungen, Mundtrockenheit, Haarausfall, Schuppenflechte-Verschlimmerung, Hautausschläge, systemischer Lupus erythematodes, Penisverhärtung, Wasseransammlungen im Gewebe, Brustschmerzen, Müdigkeit.
Welche Wechselwirkungen zeigen Timolol + Bimatoprost?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Mit der Kombination wurden bisher keine Studien zu Wechselwirkungen durchgeführt.
Werden Augentropfen, die Timolol enthalten gleichzeitig mit Medikamenten zum Einnehmen aus den Gruppen der Calciumkanalblocker oder Betablocker, Antiarrhythmika, Herzglykoside, Carboanhydrase-Hemmer oder mit Guanethidin angewendet, kann es zu ergänzenden Wirkungen mit der Gefahr eines Blutdruckabfalls und/oder einer ausgeprägten Herzschlagverlangsamung kommen.
Betablocker können außerdem die Blutzuckerspiegel-senkende Wirkung von Medikamenten gegen Zuckerkrankheit verstärken und die Anzeichen und Beschwerden einer Unterzuckerung verschleiern.
Wird der Blutdrucksenker Clonidin, zusätzlich zu Betablockern eingenommen und zu schnell abgesetzt, kann die nachfolgende Blutdrucksteigerung verstärkt werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Beschwerden am Herzen, mit dem Kreislauf oder der Atmung während der Behandlung mit dem Medikament sollte der Arzt befragt werden.
- Bei Diabetikern kann das Medikament eine Unterzuckerung verschleiern.
- Besonders bei Langzeitanwendung kann sich am behandelten Auge eine manchmal bleibende Verfärbung der Regenbogenhaut, der Wimpern oder des Lides einstellen.
- Bei eingeschränkter Leber- oder Nierenfunktion darf das Medikament nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
So wirkt Timolol + Bimatoprost
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Timolol + Bimatoprost. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Betablocker, Prostaglandine, zu welcher die Wirkstoffkombination Timolol + Bimatoprost gehört.
Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Timolol + Bimatoprost
Die Kombination dient der Senkung des erhöhten Augeninnendrucks. Sie wird bevorzugt eingesetzt bei Patienten mit einer speziellen Form des grünen Stars (Offenwinkelglaukom) und Augenhochdruck, wenn die Patienten auf die örtliche Anwendung von Betablockern oder Prostaglandinen nur unzureichend ansprechen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Timolol + Bimatoprost sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Timolol + Bimatoprost
Die Kombination besteht aus zwei Wirkstoffen: Timolol und Bimatoprost.
Timolol gehört zur Wirkstoffgruppe der Betablocker. Es wirkt nichtselektiv, also nicht gezielt auf ein Organsystem. Timolol senkt den Augeninnendruck durch eine Verminderung der Produktion des den Augapfel füllenden so genannten Kammerwassers. Wie diese Wirkung zustandekommt, ist noch nicht eindeutig geklärt.
Bimatoprost gehört zu einer erst kürzlich entdeckten Untergruppe der Prostaglandine und ist in seiner Molekülgestalt dem Prostaglandin F2 alpha ähnlich. Bimatoprost bindet an einem bisher unbekannten Rezeptor. Dadurch wird der Augeninnendruck gesenkt, indem das Kammerwasser im Augapfel verstärkt abfließt.
Bimatoprost und Timolol senken den erhöhten Augeninnendruck also mittels sich ergänzender Wirkmechanismen. Dabei kommt ein stärkerer Effekt zustande, als bei Anwendung von einem der beiden Wirkstoffe. Die Kombination zeichnet sich überdies durch einen raschen
Wirkungseintritt aus.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.