Tetanus-Toxoid
Allgemeines
Tetanus-Toxoid dient der aktiven Immunisierung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) bei Säuglingen ab dem vollendetem zweiten Lebensmonat, bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- körpereigene Abwehr gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) aktivieren
- Bildung von Antikörpern gegen Wundstarrkrampf anregen
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Tetanus-Toxoid im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Tetanus-Toxoid nicht verwendet werden?
Tetanus-Toxoid darf nicht geimpft werden- bei akuten behandlungsbedürftigen Erkrankungen. Die Impfung darf erst zwei Wochen nach erfolgter Genesung verabreicht werden. Eine Ausnahme ist die Impfung direkt nach einer Verletzung, durch die sich der Betroffene mit Wundstarrkrampf infiziert haben könnte.
- wenn nach einer früheren Tetanus-Impfung Blutbildveränderungen (Blutplättchenmangel) oder Nervenbeschwerden auftraten
- bei Überempfindlichkeit gegen Tetanus-Toxoid
- in Blutgefäße, sondern es muss ausschließlich tief in den Muskel gespritzt werden
- wenn eine vollständige Grundimmunisierung (drei Impfzyklen) oder die letzte Auffrischimpfung mit Tetanus-Toxoid innerhalb der letzten fünf Jahre erfolgte. Es kann sonst vermehrt zu Nebenwirkungen kommen.
Auch HIV-Infizierte können sich gegen Tetanus impfen lassen. Des weiteren ist die Impfung problemlos möglich bei
- leichten Infektionen, auch wenn sie mit leichtem Fieber (unter 38,5°C) einhergehen
- möglichem Kontakt des Impflings zu Personen mit ansteckenden Krankheiten
- Krampfanfällen in der Familie
- Fieberkrämpfen in der Vorgeschichte des Impflings. Allerdings sollte man Kindern mit Krampfneigung ein fiebersenkendes Mittel verabreichen (da fieberhafte Impfreaktionen einen Krampfanfall hervorrufen können)
- Ekzemen und anderen Hautkrankheiten, örtlichen Hautinfektionen
- Behandlung mit Antibiotika, mit niedrig dosiertem oder örtlich angewendetem "Kortison"
- Schwangerschaft der Mutter des Impflings
- angeborener oder erworbener Schwäche der körpereigenen Abwehr
- Neugeborenen-Gelbsucht
- Frühgeburtlichkeit (Frühgeborene sollten unabhängig von ihrem Geburtsgewicht entsprechend dem empfohlenen Impfalter geimpft werden). Bei sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt vor der 28. Schwangerschaftswoche), insbesondere von solchen mit einer Lungenunreife in der Vorgeschichte, kann es zu Atemstillstand kommen. Nach der Impfung müssen sie daher für 48 bis 72 Stunden sorgfältig ärztlich überwacht werden.
- chronischen Erkrankungen sowie nicht fortschreitenden Erkrankungen des Gehirns.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mit Tetanus-Toxoid darf auch in Schwangerschaft und Stillzeit geimpft werden. In Gebieten, in denen Wundstarrkrampf von Neugeborenen vorkommt, sind die Grund- und Auffrischimpfungen vom Arzt zeitlich so zu legen, dass bei der Geburt eine möglichst hohe Konzentration an Antikörpern gegen das Tetaus-Gift im Blut der Schwangeren vorhanden ist.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Schon Neu- und Frühgeborene können mit Tetanus-Toxoid geimpft werden.
Welche Nebenwirkungen kann Tetanus-Toxoid haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Tetanus-Toxoid. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schmerzen, Schwellungen, Rötung, Muskelschmerzen.
Häufige Nebenwirkungen:
örtliche Gewebeverhärtung, Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen.
Seltene Nebenwirkungen:
Grippe-ähnliche Symptome (Schweißausbruch, Schüttelfrost), Fieber, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Gewebsnarben, Gewebszysten, Kreislaufschwäche (vorübergehend), Sehstörungen(vorübergehend), Lymphknotenschwellung (örtlich), Blutbildveränderungen (vorübergehend: Blutplättchenmangel, Blutarmut), allergische Reaktionen, (Atembeschwerden, Juckreiz, Hautausschlag), Nierenerkrankungen (allergische, die mit erhöhter Eiweißausscheidung verbunden sind), nervliche Missempfindungen (Kribbeln, Taubheitsgefühl), Schwindel, Schlafstörungen, aufsteigende Lähmungen bis hin zur Atemlähmung (Guillain-Barré-Syndrom), Entzündung des Armnervengeflechts.
Besonderheiten:
Atemstillstand kommt nach Impfung vor allem bei sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt vor der 28. Schwangerschaftswoche) vor.
Alle Nebenwirkungen treten bevorzugt bei Personen auf, die aus Unkenntnis ihrer Impfgeschichte zu häufig immunisiert wurden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Tetanus-Toxoid?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wird Tetanus-Toxoid während einer Therapie mit Wirkstoffen verimpft, die die körpereigene Abwehr unterdrücken (Immunsuppressiva; beispielsweise nach Organverpflanzungen, zur Rheuma-Behandlung oder Multiple Sklerose-Therapie), kann der Impferfolg eingeschränkt oder in Frage gestellt sein.
Ein zeitlicher Abstand zu anderen Impfungen ist nicht erforderlich. Bei gleichzeitiger Anwendung sind die Einspritzungen an unterschiedlichen Körperstellen vorzunehmen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Das Medikament darf keinesfalls in Blutgefäße gespritzt werden.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Tetanus-Toxoid?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Tetanus-Toxoid enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Tetanus-Toxoid
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Tetanus-Toxoid. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Tetanus-Toxoid gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Tetanus-Toxoid
Tetanus-Toxoid dient der aktiven Immunisierung gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) bei Säuglingen ab dem vollendetem zweiten Lebensmonat, bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Der Wirkstoff ist auch zur Vorbeugung einer Wundstarrkrampf-Infektion im Verletzungsfall geeignet.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetanus-Toxoid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Tetanus-Toxoid
Das Tetanus-Toxoid ist das Gift der Bakterienart Clostridium tetani. Dieses Gift ist ein Eiweiß, das im Körper vom Immunsystem als fremd erkannt wird. Die körpereigene Abwehr produziert dagegen einen entsprechenden Antikörper, ein eigenes Eiweiß (Tetanus-Immunglobulin), das dauerhaft im Blut kreist. Kommt es nach der Immunisierung zu einer Infektion, heftet sich der Antikörper an die Erreger und "markiert" diese für die Immunzellen der körpereigenen Abwehr als Angriffsziele.
Damit im Sinne einer aktiven Impfung ein ausreichender Schutz vor Wundstarrkrampf erreicht wird, muss der Wirkstoff zunächst dreimal in einem definiertem, zeitlichem Abstand verabreicht werden. Die Schutzwirkung tritt etwa 14 Tage nach der zweiten Impfung ein und hält bei nahezu allen Geimpften etwa ein Jahr an. Nach der dritten Impfung hält der aktuelle Schutz für den Verletzungsfall maximal fünf Jahre an. Danach fällt die Konzentration an Wundstarrkrampf-Antikörpern im Blut allmählich ab. Um einen ausreichenden Schutz aufrechtzuerhalten, sollte spätestens alle zehn Jahre eine routinemäßige Auffrischimpfung vorgenommen werden.
Bei einer Verletzung mehr als fünf Jahre nach der dritten Impfung oder nach einer Auffrischimpfung muss eine Vorbeugung gegen Wundstarrkrampf erfolgen. Diese besteht für die Zeit innerhalb von fünf Jahren bis zehn Jahren in der erneuten Gabe von Tetanus-Toxoid. Sind mehr als zehn Jahre vergangen, muss dazu noch der Antikörper Tetanus-Humanglobulin gespritzt werden. So wird eine zu starke Reaktion auf die Impfung verhindert.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.