Simoctocog alfa
Allgemeines
Simoctocog alfa dient der Behandlung und Vorbeugungen von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A (angeborener Mangel an dem Blutgerinnungsfaktor VIII). Der Wirkstoff kann bei allen Altersgruppen angewendet werden.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Mangel an dem Blutgerinnungsfaktor VIII ausgleichen
- Blutungen stillen
- Blutungen nach Verletzungen verhindern
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Simoctocog alfa im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Simoctocog alfa nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Simoctocog alfa nicht eingesetzt werden.
Patienten, die möglicherweise Schäden an den Blutgefäßen haben, dürfen nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt mit dem Wirkstoff behandelt werden. Bei ihnen ist der Einsatz von Simoctocog alfa mit einem erhöhten Risiko für Blutgefäßkomplikationen verbunden. Auch Patienten mit einem Venenzugang (Venenkatheter) dürfen nur sehr vorsichtig mit dem Wirkstoff behandelt werden.
Manche Patienten bilden gegen den Wirkstoff Antikörper. Dies ist besonders bei Langzeitbehandlungen der Fall. Daher werden Patienten nach einer mehr als 100-tägigen Therapie mit dem Faktor VIII vor dessen erneutem Einsatz sorgfältig vom Arzt auf das Vorhandensein solcher Antikörper untersucht.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Da Frauen nicht an der Bluterkrankheit leiden, wurden keine Untersuchungen in der Schwangerschaft und Stillzeit gemacht. Daher wird der Wirkstoff während der Schwangerschaft und der Stillzeit nur dann angewendet, wenn dies unbedingt erforderlich ist.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Auch kleine Kinder können mit dem Wirkstoff behandelt werden. Die Dosierung ist bei Erwachsenen und Kindern gleich; allerdings können bei Kindern häufigere Injektionen oder höhere Dosen notwendig sein.
Welche Nebenwirkungen kann Simoctocog alfa haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Simoctocog alfa. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Unwirksamkeit von Faktor VIII (bei zuvor unbehandelten Patienten)
Häufige Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Fieber
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutarmut durch Blutungen, Unwirksamkeit von Faktor VIII (bei vorbehandelten Patienten), nervliche Missempfindungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Mundtrockenheit, Rückenschmerzen, nicht-neutralisierende Antikörper gegen Faktor VIII (bei vorbehandelten Patienten)
An der Injektionsstelle:
Entzündungen, Schmerzen
Welche Wechselwirkungen zeigt Simoctocog alfa?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Als Eiweißkörper weist Simoctocog alfa keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen auf.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Die Behandlung mit dem Medikament muss unter der Aufsicht eines Arztes erfolgen, der erfahren in der Behandlung der Bluterkrankheit ist.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Simoctocog alfa?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Simoctocog alfa enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Simoctocog alfa
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Simoctocog alfa. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher der Wirkstoff Simoctocog alfa gehört.
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Simoctocog alfa
Simoctocog alfa dient der Behandlung und Vorbeugungen von Blutungen bei Patienten mit Hämophilie A (angeborener Mangel an dem Blutgerinnungsfaktor VIII). Der Wirkstoff kann bei allen Altersgruppen angewendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Simoctocog alfa sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Simoctocog alfa
Die Blutgerinnung wird durch eine Abfolge biochemischer Reaktionen gesteuert. Dabei werden nach und nach in einer Kettenreaktion bestimmte Eiweiße, die sogenannten Gerinnungsfaktoren, gebildet, was fachlich "Gerinnungskaskade" heißt.
Eine wichtige Funktion nimmt dabei der sogenannte Faktor VIII ein. Um wirksam zu werden, muss er sich mit einem anderen Eiweiß, dem Von-Willebrand-Faktor, zu einem Komplex verbinden. Wird einem Bluter-Patienten Faktor VIII gespritzt, so koppelt sich dieser im Blutkreislauf an den Von-Willebrand-Faktor. So aktiviert, bindet sich der Faktor VIII an aktivierten Faktor IX und beschleunigt die Umwandlung von Faktor X in aktivierten Faktor X. Der aktivierte Faktor X wandelt Prothrombin in Thrombin um. Thrombin wandelt dann Fibrinogen in Fibrin um und führt so zur Bildung eines Gerinnsels.
Die Bluterkrankheit Hämophilie A ist eine erbliche Störung der Blutgerinnung. Da sie an das Geschlechts-Chromosom X gebunden ist, erkranken an ihr nur Männer. Frauen hingegen geben den Gendefekt nur weiter, ohne selbst zu erkranken.
Der Gendefekt bewirkt, dass zu wenig Faktor VIII im Körper gebildet wird. Als Folge treten starke Blutungen in Gelenken, Muskeln oder inneren Organen auf. Diese können spontan oder als Folge von Unfällen oder chirurgischen Eingriffen entstehen. Die Ersatztherapie hebt die Blutkonzentration an Faktor VIII an und korrigiert so vorübergehend den Mangel und die Blutungsneigung.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.