Risedronsäure
Allgemeines
Risedronsäure ist zur Behandlung von Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren und zur Therapie der Knochenkrankheit Morbus Paget geeignet.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Osteoporose behandeln und vorbeugen
- erhöhten Knochenumbau abbremsen
- Knochendichte erhöhen
- Aktivität von knochenabbauenden Zellen hemmen
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Risedronsäure im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Risedronsäure nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Risedronsäure beziehungsweise Natriumrisedronat darf das Arzneimittel nicht eingenommen werden.
Eine Anwendung sollte bei Krankheiten an der Speiseröhre sowie bei schweren Nierenfunktionsstörungen unterbleiben. Bei Calciumunterversorgung im Blut (Hypokalzämie) darf Risedronsäure ebenfalls nicht gegeben werden. Der Calciummangel muss vor Beginn der Behandlung zum Beispiel durch Gabe von Medikamenten behoben werden.
Vorsicht und besondere ärztliche Kontrolle sind bei Schluckstörungen, Entartungen der Speiseröhren-Schleimhaut (Barrett-Ösophagus), Entzündungen der Magenschleimhaut (Gastritis) und Entzündungen am Zwölffingerdarm geboten. Magenblutungen, Vitamin-D-Mangel, Störungen der Nebenschilddrüse sowie chirurgische Eingriffe an Mundhöhle, Rachen und Speiseröhre sind vor Therapiebeginn ebenfalls auszuschließen oder zu behandeln.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Auf die Anwendung bei Schwangeren und Stillenden ist zu verzichten. Es liegen keine ausreichenden Erfahrungen über mögliche Schäden beim Menschen vor. Erkenntnisse aus Tierversuchen zeigen, dass Schäden beim Ungeboren bei hohen Dosierungen möglich sein könnten. Es ist nicht bekannt, ob die Substanz in die Milch übergeht. Sicherheitshalber muss abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Risedronsäure sollte, wie alle Bisphosphonate, von Kindern nicht eingenommen werden. Über die Anwendung liegen keine ausreichenden Erfahrungen vor.
Welche Nebenwirkungen kann Risedronsäure haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Risedronsäure. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Bei 5-Milligramm-Dosierung: Kopfschmerzen; Skelettmuskelschmerzen.
Bei 30-Milligramm-Dosierung: Symptome eines grippalen Infekts; Geschwürbildung; Brustbereichsschmerzen; Erbrechen (Übelkeit und Erbrechen; Darmentzündung; Hautschwellungen; Calciummangel im Blut; Gewichtsabnahme; Gelenkschmerzen; Beinkrämpfe; Muskelschwäche; Knochenschmerzen; Benommenheit; Atemstillstand; Atemwegsentzündung; Nasennebenhöhlenentzündung; Sehschwäche; Hornhautschädigung der Augen; Augentrockenheit; Hörstörungen; nächtlicher Harndrang.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Speiseröhrenentzündung (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung; Magenentzündung; Zwölffingerdarmentzündung; Schluckstörungen; Zungenentzündung; Regenbogenhautentzündung; Speiseröhrengeschwür; Speiseröhrenverengung.
Seltene Nebenwirkungen:
veränderte Leberwerte, Leberentzündung.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
vorübergehende und leichte Verminderungen der Calciumkonzentration und Phosphatkonzentrationen im Blut.
Besonderheiten:
Möglicherweise kann Risedronsäure schwere Knochen-, Gelenk-, und/oder Muskelschmerzen mit teilweise starken Einschränkungen der Beweglichkeit auslösen. Die Beschwerden traten nach einem Tag bis zu mehreren Monaten oder gar Jahren nach Therapiebeginn auf und gingen bei den meisten Patienten nach dem Absetzen der Therapie zurück. Das Arzt sollte beim Auftreten solcher Schmerzen verständigt werden und muss dann entscheiden, ob die Behandlung vorübergehend oder dauerhaft abgesetzt werden muss.
In den letzten Jahren sind bei einer Langzeitanwendung von Bisphosphonaten immer wieder Oberschenkelbrüche an ungewöhnlicher Stelle beobachtet worden. Bei irgendwelchen Bedenken und vor allem bei Auftreten von Schmerzen im Oberschenkelbereich sollten die Patienten daher Kontakt zu ihrem Arzt aufnehmen.
Die Einnahme des Wirkstoffes kann ein erhöhtes Risiko für Entzündungen der Regenbogenhaut (Uveitis) oder der Lederhaut (Skleritis) zur Folge haben. Treten gerötete Augen, Schmerzen und Lichtempfindlichkeit auf, sollte ein Arzt befragt werden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Risedronsäure?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die Aufnahme von Risedronsäure in den Körper kann durch Nahrungsmittel und Getränke verringert werden. Dies kann auch geschehen bei Einnahme von Calcium, Magnesium oder Eisen (Eisenpräparate), sowie bei säurebindenden Mitteln (Antazida) und einigen anderen Arzneimitteln. Daher muss nach der Einnahme von Risedronsäure in jedem Fall ein zeitlicher Abstand von 30 Minuten eingehalten werden, bevor Nahrung oder Medikamente zu sich genommen werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Nach der Einnahme des Medikaments darf man sich 30 Minuten lang nicht hinlegen.
- Nehmen Sie nach der Einnahme des Medikaments 30 Minuten lang keine Nahrung oder Medikamente zu sich.
- Patienten, die nicht 30 Minuten lang stehen oder aufrecht sitzen können, dürfen das Medikament nur unter besonderer ärztlicher Vorsicht anwenden.
- Bei Speiseröhrenerkrankungen darf das Medikament nur unter besonderer ärztlicher Kontrolle eingesetzt werden.
- Bei Auftreten von Schmerzen im Oberschenkelbereich sollte ein Arzt befragt werden.
- Treten Rötungen, Schmerzen oder Lichtempfindlichkeit der Augen auf, ist sofort ein Arzt zu befragen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Risedronsäure?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Risedronsäure enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Risedronsäure
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Risedronsäure. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Bisphosphonate, Osteoporose-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Risedronsäure gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Risedronsäure
Risedronsäure ist zur Behandlung von Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren und zur Therapie der Knochenkrankheit Morbus Paget geeignet.
Zur Vorbeugung und Behandlung der Osteoporose werden täglich fünf Milligramm Risedronsäure eingesetzt. Alternativ können auch einmal wöchentlich 35 Milligramm gegeben werden. Dieselbe Dosierung wird zur Vermeidung von Wirbelkörperbrüchen und Oberschenkelhalsbrüchen sowie zur Erhöhung der Knochenmasse bei Frauen, die langfristig Glukokortikoide einnehmen müssen, gewählt.
Drohende Knochenverformungen durch Morbus Paget werden mit täglich 30 Milligramm Risedronsäure behandelt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Risedronsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Risedronsäure
Risedronsäure gehört zur Wirkstoffgruppe der Biphosphonate. Wie alle Wirkstoffe dieser Gruppe führt auch Risedronsäure zur Verstärkung der Knochendichte. Dadurch kann Osteoporose vorgebeugt und behandelt werden.
Risedronsäure hemmt die Tätigkeit von Knochen abbauenden Zellen (Osteoklasten). Gleichzeitig wird der Aufbau neuer Knochensubstanz nicht behindert. Der Wirkstoff eignet sich daher sowohl zur Therapie als auch zur Vorbeugung von Osteoporose.
Risedronsäure wird meist in Form ihres Natriumsalzes, als so genanntes Natriumrisedronat, eingesetzt.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.