Pankreas-Pulver + Simeticon

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 31.08.2016

Allgemeines

Die Wirkstoffkombination dient dazu, die Verdauung der Nahrung auf milde Weise zu unterstützen. Dies gilt besonders, wenn nach der Besserung einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung noch weiterhin Hinweise auf eine Schwäche der Bauchspeicheldrüsenfunktion auftreten.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Verdauung fördern
  • Gasansammlungen im Magen-Darm-Trakt auflösen
  • Blähungen beseitigen
  • Fehlende Enzyme ersetzen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Pankreas-Pulver + Simeticon im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Pankreas-Pulver + Simeticon nicht verwendet werden?

Die Wirkstoffkombination darf weder bei einer akuten Entzündung der Bauchspeicheldrüse, noch in der akuten Phase einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung eingesetzt werden.

Weiterhin darf die Kombination bei einer Überempfindlichkeit gegen Simeticon oder Pankreas-Pulver nicht angewandt werden.

Bei Patienten mit Mukoviszidose besteht die Gefahr, dass schlimmstenfalls während der Behandlung ein Darmverschluss auftreten kann.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Schwangere und Stillende sollten die Kombination nicht einnehmen, da die Unbedenklichkeit der Anwendung für diese Zeiträume bislang nicht ausreichend sicher nachgewiesen ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder unter zwölf Jahren sollten die Wirkstoffkombination nicht einnehmen.

Welche Nebenwirkungen können Pankreas-Pulver + Simeticon haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Pankreas-Pulver + Simeticon. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Schleimhautreizungen in Magen, Darm oder Enddarm.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
vorübergehende Reizung der Mundschleimhaut, allergische Reaktionen des Verdauungstrakts, Hautausschlag, Niesen, Tränenfluss, Atemnot.

Bei Patienten mit Mukoviszidose kann es bei Einnahme großer Mengen der Wirkstoffkombination zu Darmverschluss und erhöhter Harnsäureausscheidung kommen.

Welche Wechselwirkungen zeigen Pankreas-Pulver + Simeticon?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Pankreas-Pulver kann die Aufnahme des Vitamins Folsäure vermindern.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei Patienten mit Mukoviszidose sollte die Harnsäuremenge im Urin ärztlich kontrolliert werden, um die Bildung von Harnsäuresteinen zu vermeiden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Pankreas-Pulver + Simeticon?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Pankreas-Pulver + Simeticon enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Kautabletten
magensaft­resistente Tabletten

So wirkt Pankreas-Pulver + Simeticon

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Pankreas-Pulver + Simeticon. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Verdauungsenzyme, zu welcher die Wirkstoffkombination Pankreas-Pulver + Simeticon gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Pankreas-Pulver + Simeticon

Die Wirkstoffkombination dient dazu, die Verdauung der Nahrung auf milde Weise zu unterstützen. Dies gilt besonders, wenn nach der Besserung einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung noch weiterhin Hinweise auf eine Schwäche der Bauchspeicheldrüsenfunktion auftreten.

Zusätzlich werden durch die Kombination Beschwerden durch Blähungen vermindert, indem sie Gasansammlungen im Darm beseitigt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pankreas-Pulver + Simeticon sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Pankreas-Pulver + Simeticon

Pankreas-Pulver wird aus den Bauchspeicheldrüsen von Schweinen gewonnen. Es ist ein natürliches Gemisch verschiedener Stoffe, die zur Wirkstoffgruppe der Verdauungsenzyme gehören. Normalerweise werden sie im ausreichenden Maße von der menschlichen Bauchspeicheldrüse produziert. Diese Enzyme tragen zur Verdauung der aufgenommenen Nahrung bei:
  • Das im Pankreas-Pulver enthaltene Enzym Lipase spaltet Fette so weit auf, dass die Abbauprodukte vom Dünndarm gut aufgenommen werden können.
  • Weiterhin enthält das Pulver das Enzym Trypsin, das bestimmte Eiweißverbindungen zerteilt.
  • Die enthaltene Alpha-Amylase wiederum trennt Mehrfach-Zucker wie Stärke zu leicht verdaulichen Einzelzuckern auseinander.
Da es sich bei den Enzymen um Eiweißstoffe handelt, die im Magen größtenteils zersetzt werden, sind moderne Medikamente mit ihnen meist magensaftresistent.

Die Ursache für Blähungsbeschwerden sind feinschaumige Gasansammlungen im Darm, die in den Darmschlingen festsitzen und Druckschmerzen verursachen. Simeticon ist eine langkettige organische Siliziumverbindung. Sie dringt in den Nahrungsbrei ein und lässt dort die feinen, zähen Gasblasen zerfallen. Die frei werdenden Gase können dann entweder von der Darmwand aufgenommen oder durch die Darmbewegungen nach außen transportiert werden.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.