Fluticason + Vilanterol
Allgemeines
Die Kombination wird eingesetzt für die regelmäßige Behandlung von Asthma bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren, die mit der Inhalation von Glukokortikoiden und kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika nicht ausreichend anfallsfrei bleiben.
Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?
- Entzündungen hemmen
- langanhaltend Bronchien erweitern
- allergische Reaktionen unterdrücken
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Fluticason + Vilanterol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann dürfen Fluticason + Vilanterol nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Fluticason oder Vilanterol darf die Kombination nicht angewendet werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination eingesetzt werden bei
- schweren Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weil mit Nebenwirkungen wie beispielsweise Herzrhythmusstörungen gerechnet werden muss
- mäßiger bis schwerer Einschränkung der Leberfunktion; hier wird der Arzt eine schwache Dosierung vorziehen
- Lungen-Tuberkulose oder bei Patienten mit chronischen oder unbehandelten Infektionen, weil diese schlimmer werden oder wieder aufflammen können
- Zuckerkrankheit in der Vorgeschichte, weil der Blutzuckerspiegel möglicherweise ansteigen kann
- Rauchern, Lungenentzündung in der Vorgeschichte, geringem Körpergewicht und weniger als 50% des normalen maximalen Ausatemvolumens, weil in solchen Fällen ein hohes Risiko für Lungenentzündungen besteht.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Tierexperimente ergaben für den Einsatz der Kombination keine Hinweise auf eine Schädigung der Nachkommen. Allerdings gibt es bisher keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen zur Anwendung bei Schwangeren. Daher wird sie der Arzt nur in Erwägung ziehen, wenn der erwartete Nutzen für die Mutter das mögliche Risiko für das ungeborene Kind überwiegt.
Es gibt nur ungenügende Informationen darüber, ob Fluticason oder Vilanterol und/oder deren Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Jedoch sind andere Glukokortikoide und Beta-2-Sympathomimetika in der Muttermilch nachweisbar. Ein Risiko für das gestillte Neugeborene/Kind kann daher nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt wird also unter Abwägung von Nutzen und Risiko entscheiden, ob die Behandlung abzubrechen ist oder das Stillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Krankheit COPD tritt nicht bei Kindern und Jugendlichen auf.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fluticason + Vilanterol bei Kindern unter zwölf Jahren im Anwendungsgebiet Asthma ist bisher noch nicht erwiesen. Da es dazu keine Studien gibt, liegt der Einsatz im Ermessen des Arztes.
Welche Nebenwirkungen können Fluticason + Vilanterol haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Fluticason + Vilanterol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Nasen-Rachenentzündung.
Häufige Nebenwirkungen:
Lungenentzündung, Infektion der oberen Atemwege, Bronchitis, Grippe, Hefepilzinfektion im Mund- und Rachenraum, Schmerzen im Mund-Rachenraum, Schnupfen, Nebenhöhlenentzündung, Rachenentzündung, Husten, Sprechstörung, Bauchschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Knochenbrüche, Fieber.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
zusätzliche Herzschläge (Extrasystolen; Herzrhythmusstörung).
Besonderheiten:
Während der Behandlung mit der Kombination können asthmabedingte Nebenwirkungen und Verschlimmerungen auftreten. In solchem Falle sollte der Patient die Behandlung fortsetzen, aber ärztlichen Rat einholen.
Nach der Anwendung kann ein sogenannter paradoxer Krampf der Bronchien mit sofortiger Zunahme des Giemens auftreten. Dagegen muss ein kurzwirksames Medikament zur Erweiterung der Bronchien inhaliert werden. Möglicherweise wird der Arzt die Behandlung mit der Kombination als ungeeignet beenden.
Besonders bei der Anwendung hoher Dosierungen kann es auch zu Glukokortikoid-Wirkungen im übrigen Körper kommen. Diese können sein: Cushing-Syndrom und ähnliche Beschwerden, Funktionsstörungen der Nebennierenrinde, Verminderung der Knochenfestigkeit, Wachstumsverzögerung bei Kindern und Jugendlichen, Linsentrübungen und Grüner Star. Seltener kommt es zu Wirkungen auf die Seele oder das Verhalten wie Überaktivität, Schlafstörungen, Angst, Depression oder Aggression (insbesondere bei Kindern).
Während Lungenentzündungen vor allem bei der Behandlung von COPD-Patienten vorkommen, treten sie bei Asthmatikern vor allem bei der Anwendung höherer Dosierungen der Kombination auf.
Welche Wechselwirkungen zeigen Fluticason + Vilanterol?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Da die Kombination örtlich in den Bronchien angewendet wird, sind Wechselwirkungen mit anderen Substanzen kaum zu erwarten. Dennoch ist in einigen Fällen die gemeinsame Anwendung problematisch.
Da Betablocker zur Blutdrucksenkung Gegenspieler von Beta-2-Sympathomimetika sind, sollte ihre Anwendung während des Einsatzes von Fluticason + Vilanterol unterbleiben.
Die gleichzeitige Anwendung anderer Beta-2-Sympathomimetika (allein oder im Rahmen einer Asthma-Kombinationstherapie) kann die Nebenwirkungen von Fluticason + Vilanterol verstärken. Das gilt besonders für langwirksame Vertreter dieser Wirkstoffgruppe.
Sowohl Fluticason wie Vilanterol werden durch ein leicht beeinflussbares Enzym-System abgebaut. So steigern das Pilzmittel Ketoconazol oder Ritonavir (gegen AIDS) Wirkung und Nebenwirkungen beider Kombinationspartner stark.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bestehen die Asthma- oder COPD-Beschwerden weiter oder verschlimmern sich gar, ist die Behandlung zwar weiterzuführen, aber ein Arzt zu befragen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Fluticason + Vilanterol?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Fluticason + Vilanterol enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Fluticason + Vilanterol
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Fluticason + Vilanterol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Beta-2-Sympathomimetika, Antiasthmatika, zu welcher die Wirkstoffkombination Fluticason + Vilanterol gehört.
Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Fluticason + Vilanterol
Die Kombination wird eingesetzt für die regelmäßige Behandlung von Asthma bei Erwachsenen und Jugendlichen ab zwölf Jahren, die mit der Inhalation von Glukokortikoiden und kurzwirksamen Beta-2-Sympathomimetika nicht ausreichend anfallsfrei bleiben.
Des weiteren werden Erwachsene mit der Kombination behandelt, die an COPD mit zeitweiliger Verschlimmerung leiden, obwohl sie schon regelmäßig Medikamente dagegen einsetzen. Voraussetzung ist, dass die maximale ausgeatmete Luftmenge selbst nach medikamentöser Erweiterung der Bronchien unter 70% des Normalwertes bleibt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fluticason + Vilanterol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Fluticason + Vilanterol
Die Kombination besteht aus zwei Substanzen, die unterschiedlichen Wirkstoffgruppen angehören.
Fluticason ist ein Glukokortikoid mit stark entzündungshemmender Wirkung. Der genaue Mechanismus, über den Fluticason die Beschwerden von Asthma und COPD beeinflusst, ist nicht bekannt. Glukokortikoide haben eine breit gefächerte Wirkung auf viele Zelltypen und biologisch aktive Substanzen, die an Entzündungsvorgängen beteiligt sind.
Vilanterol ist ein langwirksames Beta-2-Sympathomimetikum. Das heißt, es wirkt an speziellen Bindungsstellen für die Nervenbotenstoffe des unbewußten Nervensystems. Indem Vilanterol an die Beta-2-Rezeptoren andockt, löst es mittelbar eine Erschlaffung der Bronchialmuskulatur aus. Außerdem hemmt es die Freisetzung von Botenstoffen, die besonders aus Mastzellen bei allergischen Reaktionen freigesetzt werden.
Fluticason und Vilanterol verstärken einander in der Wirkung. So sorgt Fluticason für eine Zunahme der Zahl und Empfindlichkeit von Beta-2-Rezeptoren, während Vilanterol die Bindungsstelle für Fluticason aktiviert und seine nachfolgenden Effekte in den Zellen verstärkt. Gemeinsam wirken Fluticason und Vilanterol stärker entzündungshemmend, als es zusammengenommen zu erwarten wäre. Das lässt auf eine wechselseitige Wirkung schließen.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.