Empagliflozin
Allgemeines
Empagliflozin wird zur Therapie von Erwachsenen mit nicht ausreichend behandeltem Diabetes mellitus vom Typ 2 als Ergänzung zu Diät und Bewegung angewendet.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Rückgewinnung von Glukose aus dem Urin hemmen
- Blutzucker normalisieren
- Wasserausscheidung fördern
- Blutdruck senken
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Empagliflozin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Empagliflozin nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Empagliflozin nicht angewendet werden. Gleiches gilt für Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 1 und bei schwerer Nierenfunktionsstörung (Filtrationsrate unter 60 Milliliter pro Minute) oder Blutwäsche-Patienten.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff eingesetzt werden bei
- Patienten mit einem erhöhten Risiko für eine Übersäuerung des Körpers (Ketoazidose)
- Patienten mit ruhender Bauchspeicheldrüsenentzündung, einer nur noch mangelhaften eigenen Insulinproduktion, einer eingeschränkten Nahrungsaufnahme oder Austrocknung
- eingeschränkter Nierenfunktion mit einer Filtrationsrate über 60 Milliliter pro Minute
- allen Patienten, welchen eine Einschränkung der Blutmenge schaden kann wie solchen mit bekannter Herz-Kreislauf-Erkrankung, bei Einnahme von Blutdrucksenkern, niedrigem Blutdruck in der Vorgeschichte oder Patienten, die 75 Jahre oder älter sind
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es keine Erfahrungen mit der Anwendung von Empagliflozin bei Schwangeren. Tierexperimente zeigen, dass Empagliflozin in der Spätschwangerschaft in sehr geringem Ausmaß den Mutterkuchen durchdringt, sie ergaben jedoch keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen beim Ungeborenen. Nach der Geburt aber zeigten sich unerwünschte Wirkungen auf die Entwicklung der Jungen. Schwangeren wird der Arzt Empagliflozin nicht verschreiben.
Man weiß nicht, ob Empagliflozin in die menschliche Muttermilch übergeht, wie es im Tierversuch der Fall ist. Ein Risiko für das Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen und der Wirkstoff daher während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Empagliflozin bei Kindern und Jugendlichen ist bisher noch nicht in klinischen Studien erwiesen. Eine Anwendung bei dieser Altersgruppe ist nicht erlaubt.
Welche Nebenwirkungen kann Empagliflozin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Empagliflozin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung (besonders bei Anwendung zusammen mit einem Sulfonylharnstoff oder Insulin).
Häufige Nebenwirkungen:
Entzündungen an den Geschlechtsteilen, Harnwegsinfektion (einschließlich Nierenbeckenentzündung und Blutvergiftung), Durst, allgemeiner Juckreiz, Hautausschlag, verstärkte Harnausscheidung, erhöhte Blutfette.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Nesselsucht, Mangel an Blutmenge, Harnausscheidungsstörungen, erhöhter Kreatinin-Wert im Blut, verdicktes Blut, Nierenfunktion vermindert.
Seltene Nebenwirkungen:
diabetische Körperübersäuerung (Ketoazidose).
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Gewebszerfall im Bereich des Dammes (zwischen Harnröhre und After), Gesichtsschwellung.
Besonderheiten:
Anzeichen einer Körperübersäuerung sind Übelkeit und Erbrechen, Essensverweigerung, Bauchschmerzen, übermäßiger Durst, Schwierigkeiten beim Atmen, Verwirrtheit, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schläfrigkeit. Unabhängig vom Blutzuckerspiegel sollten Patienten beim Auftreten dieser Beschwerden einen Arzt aufsuchen. Die Therapie mit Empagliflozin muss sofort unterbrochen werden.
Der Arzt wird die Nierenfunktion vor Beginn einer Therapie mit Empagliflozin und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung - mindestens einmal jährlich - kontrollieren.
Kommt es zu einem erheblichen Verlust an Blutvolumen, muss dieser Mangel vom Arzt behoben werden, ehe die Therapie mit dem Wirkstoff fortgesetzt werden kann.
Bei Patienten mit komplizierten Harnwegsinfektionen wird der Arzt eine Unterbrechung der Behandlung mit Empagliflozin in Erwägung ziehen.
Bei Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Rötung oder Schwellungen im Bereich der Geschlechtsteile oder am Damm (gleichzeitig mit Fieber oder Unwohlsein) muss sofort ein Arzt befragt werden.
Welche Wechselwirkungen zeigt Empagliflozin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Empagliflozin kann den wasserausscheidenden Effekt von Diuretika verstärken und das Risiko einer Austrocknnung und von niedrigem Blutdruck erhöhen.
Insuline und orale Antidiabetika wie Sulfonylharnstoffe können das Risiko einer Unterzuckerung erhöhen. Bei Anwendung in Kombination mit Empagliflozin wird der Arzt daher unter Umständen die Dosierung dieser Medikamente vermindern, um das Risiko einer Unterzuckerung zu senken.
Empagliflozin wird von einem Enzymsystem verstoffwechselt, das durch das TuberkulosemittelRifamycin und durch Antiepileptika wie Phenobarbital und andere aktiviert wird. Dabei kann es möglicherweise zu verminderter Wirksamkeit kommen.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei Übelkeit und Erbrechen, Essensverweigerung, Bauchschmerzen, übermäßiger Durst, Schwierigkeiten beim Atmen, Verwirrtheit, ungewöhnliche Müdigkeit oder Schläfrigkeit muss sofort ein Arzt aufgesucht werden. Die Therapie mit dem Medikament ist sofort zu unterbrechen.
- Bei Schmerzen, Berührungsempfindlichkeit, Rötung oder Schwellungen im Bereich der Geschlechtsteile oder am Damm, gleichzeitig mit Fieber oder Unwohlsein, muss sofort ein Arzt befragt werden.
- Bei Patienten mit komplizierten Harnwegsinfektionen wird der Arzt eine Unterbrechung der Behandlung in Erwägung ziehen.
- Kommt es zu einem erheblichen Verlust an Blutmenge, muss dieser Mangel vom Arzt behoben werden, ehe die Therapie mit dem Medikament fortgesetzt werden kann.
- Der Arzt wird die Nierenfunktion vor Beginn einer Therapie mit dem Medikament und in regelmäßigen Abständen während der Behandlung, mindestens einmal jährlich kontrollieren.
- Das Medikament lässt Urintests auf Glukose positiv ausfallen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Empagliflozin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Empagliflozin enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Empagliflozin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Empagliflozin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe orale Antidiabetika, zu welcher der Wirkstoff Empagliflozin gehört.
Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Empagliflozin
Empagliflozin wird zur Therapie von Erwachsenen mit nicht ausreichend behandeltem Diabetes mellitus vom Typ 2 als Ergänzung zu Diät und Bewegung angewendet.
Der Einsatz erfolgt allein, wenn Metformin aufgrund einer Unverträglichkeit ungeeignet ist oder auch zusätzlich zu anderen Arzneimitteln zur Behandlung der Zuckerkrankheit, wenn der Patient diese verträgt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Empagliflozin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Empagliflozin
Empagliflozin gehört zur Wirkstoffgruppe der oralen Antidiabetika.
Zucker ist für alle Körperzellen einer der wichtigsten Energielieferanten. Damit der Zucker in die Körperzellen gelangt, muss er von einem sogenannten Glukosetransporter (SGLT1) durch die Zellwand gebracht werden. Ein geringer Anteil des Zuckers gelangt vom Blut ins Urin, kann jedoch durch die Nieren zurückgewonnen werden. Für diesen Vorgang ist ein anderer Glukosetransporter (SGLT2) zustände, den die Nieren selbst herstellen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2, die einen Blutzuckerüberschuss haben, gelangt eine größere Menge Glukose ins Urin. Empagliflozin bewirkt, dass die Nieren die , dass diese normalerweise von den Nieren wieder aufgenommen.
Empagliflozin ist ein Hemmstoff, der vorübergehend gezielt und hochwirksam den Glukosetransporter SGLT2 blockiert. Das führt zu einer Verminderung der Glukose-Rückgewinnung in der Niere und einer verbesserten Blutzuckerkontrolle bei Patienten mit Typ-2-Diabetes. Die Hemmung von SGLT2 fördert die Glucose-Ausscheidung im Urin. Darüber hinaus erhöht der Beginn einer Therapie mit Empagliflozin die Ausscheidung von Natrium und damit von Wasser, was die Blutmenge verringert und den Blutdruck senkt.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.