DL-Lysinmono-Acetylsalicylat

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 24.09.2007

Allgemeines

DL-Lysinmono-Acetylsalicylat wird angewendet zur Linderung von leichten bis mittelstarken Schmerzen unterschiedlichster Ursache wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Regelschmerzen, Schmerzen nach Operationen und Nervenschmerzen.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Schmerzen lindern
  • Fieber beispielsweise bei Erkältungskrankheiten senken
  • Entzündungen hemmen.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von DL-Lysinmono-Acetylsalicylat im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf DL-Lysinmono-Acetylsalicylat nicht verwendet werden?

DL-Lysinmono-Acetylsalicylat darf nicht angewendet werden bei:
  • Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Acetylsalicylsäure und andere Salicylate
  • Magengeschwüren, Darmgeschwüren und Blutungsneigung.
Nur nach einer ärztlichen Abwägung von Nutzen und Risiko sollte DL-Lysinmono-Acetylsalicylat angewendet werden bei
  • Schmerzmittelunverträglichkeit
  • Allergieneigung, Asthma, Heuschnupfen, Nasenpolypen und chronischen Atemwegserkrankungen
  • wiederkehrenden Magen-Darm-Beschwerden
  • vorgeschädigter Niere
  • angeborenem Mangel an dem Enzym Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase (eine körpereigene Substanz, die wichtig für die roten Blutkörperchen ist)
  • gleichzeitiger Behandlung mit gerinnungshemmenden Medikamenten.
Hinweis:
Bei Operationen muss Lysinmono-Acetylsalicylat in der Regel einige Tage vorher abgesetzt werden, um das Blutungsrisiko zu verringern. Im Zweifelsfall ist der Arzt zu befragen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Anwendung von DL-Lysinmono-Acetylsalicylat ist sowohl während der Schwangerschaft als auch in der Stillzeit untersagt. Der Wirkstoff verursacht Fehl- und Missbildungen bei dem Ungeborenen und geht außerdem in die Muttermilch über.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kindern sollte DL-Lysinmono-Acetylsalicylat grundsätzlich nicht verabreicht werden. Hält der Arzt eine Anwendung für zwingend notwendig, muss er Nutzen und Risiko streng abwägen. Denn bei Kindern besteht bei der Gabe von Acetylsalicylsäure und verwandten Wirkstoffen immer die Gefahr schwerwiegender Nebenwirkungen (Reye-Syndrom). Ein Hinweis auf die Entwicklung solcher Nebenwirkungen ist lang anhaltendes Erbrechen kurz nach der Einnahme des Wirkstoffs.

Welche Nebenwirkungen kann DL-Lysinmono-Acetylsalicylat haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von DL-Lysinmono-Acetylsalicylat. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Häufige Nebenwirkungen:
Magenschmerzen, kleinste Blutungen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall.

Seltene Nebenwirkungen:
Magenblutungen, Magengeschwüre.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Blutplättchenzahlverminderung, Leberenzymwertanstieg im Blut.

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Blutarmut.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Allergische Reaktionen (beispielsweise Asthma-Anfälle, Bronchienverengung, Hautreaktionen).
Bei Langzeitanwendung:
Sehstörungen, Ohrgeräusche, Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen.

Hinweis:
Bei Auftreten der oben genannten allergischen Reaktionen ist sofort ein Arzt aufzusuchen.

Welche Wechselwirkungen zeigt DL-Lysinmono-Acetylsalicylat?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

DL-Lysinmono-Acetylsalicylat geht mit anderen Wirkstoffen die folgenden Wechselwirkungen ein:
  • Die gemeinsame Gabe mit Antikoagulanzien, Glukokortikoiden (Gruppe von Mitteln gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) und dem Epilepsie-Mittel Valproinsäure erhöht die Gefahr für Nebenwirkungen (beispielsweise Blutungen).
  • In ihrer Wirkung verstärkt werden bestimmte Mittel gegen Bakterien (Sulfonamide und Trimethoprim) und Wirkstoffe zur Blutzuckersenkung (Sulfonylharnstoffe und Abkömmlinge). Bei Letzteren besteht dann die Gefahr einer Unterzuckerung.
  • Methotrexat, ein Mittel gegen chronisches Gelenkrheuma und chronische Darmentzündungen, wird in seiner Wirkung und den Nebenwirkungen verstärkt.
  • Die Wirkung von Schleifendiuretika und der Entwässerungsmittel Spironolacton und Canrenoat sowie von Blutdrucksenkern und Gichtmitteln wie Probenecid und Sulfinpyrazon wird abgeschwächt.
  • Magensäureschutzmittel beschleunigen die Ausscheidung von DL-Lysinmono-Acetylsalicylat und vermindern dadurch seine Wirkung.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Bei allergischen Reaktionen muss der Wirkstoff sofort abgesetzt und ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei Teerstühlen, die auf Magenblutungen hinweisen, ist die Behandlung mit dem Wirkstoff sofort zu beenden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten DL-Lysinmono-Acetylsalicylat?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen DL-Lysinmono-Acetylsalicylat enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Pulverbeutel

So wirkt DL-Lysinmono-Acetylsalicylat

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von DL-Lysinmono-Acetylsalicylat. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff DL-Lysinmono-Acetylsalicylat gehört.

Anwendungsgebiete des Wirkstoffs DL-Lysinmono-Acetylsalicylat

DL-Lysinmono-Acetylsalicylat wird angewendet zur Linderung von leichten bis mittelstarken Schmerzen unterschiedlichster Ursache wie zum Beispiel Kopfschmerzen, Regelschmerzen, Schmerzen nach Operationen und Nervenschmerzen.

Der Wirkstoff findet auch Einsatz bei Nervenentzündungen oder entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, um Schmerzen zu lindern und um die ursächlichen Entzündungen zu hemmen.

Des Weiteren kann DL-Lysinmono-Acetylsalicylat erhöhte Temperaturen senken und ist somit auch gegen Fieber wirksam.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von DL-Lysinmono-Acetylsalicylat sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von DL-Lysinmono-Acetylsalicylat

DL-Lysinmono-Acetylsalicylat ist ein Salz der Acetylsalicylsäure mit der Aminosäure Lysin. Im Körper wird die Salzverbindung gespalten und der eigentliche Wirkstoff Acetylsalicylsäure freigesetzt. Als so genanntes saures nicht-opioides Schmerzmittel hat Acetylsalicylsäure den typischen Wirkmechanismus seiner Wirkstoffgruppe. Es hemmt die körpereigene Produktion von Prostaglandinen, Stoffen, die maßgeblich am Schmerz- und Entzündungsgeschehen sowie der Fieberentstehung beteiligt sind. Da sich Acetylsalicylsäure besonders gut in entzündetem Gewebe anreichert, wirkt sie sehr gezielt gegen Entzündungsbeschwerden.

Hinweis:
DL-Lysinmono-Acetylsalicylat ist im Gegensatz zu reiner Acetylsalicylsäure sehr gut in Wasser löslich. Daher ist die Verweildauer im Magen-Darm-Trakt vor der Aufnahme in den Körper relativ kurz und die schädigende Wirkung auf die Magen- und Darmschleimhaut vermindert. Außerdem wird der Verbindung ein schnellerer Wirkeintritt als reiner Acetylsalicylsäure nachgesagt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.