Dihydrotachysterol

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.10.2007

Allgemeines

Dihydrotachysterol wird zur Behandlung von Unterfunktionen der Nebenschilddrüse, die zu Calciummangel im Blut führen (Hypoparathyreoidismus), eingesetzt. Zu Unterfunktionen der Nebenschilddrüse kann es zum Beispiel nach Schilddrüsenoperationen kommen.

Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?

  • Calciumkonzentration im Blut steigern
  • Unterfunktion der Nebenschilddrüse behandeln.

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Dihydrotachysterol im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann darf Dihydrotachysterol nicht verwendet werden?

Dihydrotachysterol darf nicht bei einer Unverträglichkeit gegen den Wirkstoff eingesetzt werden.

Bei einem erhöhten Calciumspiegel im Blut, bei einer Vitamin-D-Überdosierumg oder bei Krämpfen aufgrund übersteigerter Atmung (Hyperventilationstetanie) ist eine Anwendung zu unterlassen. Bei Patienten mit Nierensteinen sind regelmäßige ärztliche Kontrollen während der Einnahme von Dihydrotachysterol notwendig.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Eine Anwendung in Schwangerschaft und Stillzeit darf nur unter ständiger Kontrolle des Calciumspiegels im Blut der Mutter erfolgen. Bei sachgerechter Anwendung sind keine Hinweise auf schädigende Wirkungen für das Kind bekannt. Von einem Übergang in das ungeborene Kind und in die Milch muss ausgegangen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Das Arzneimittel kann bereits Säuglingen gegeben werden. Voraussetzung ist allerdings die strenge regelmäßige Kontrolle der Blutcalciumkonzentrationen. Die jeweilige Dosierung muss individuell ermittelt werden.

Welche Nebenwirkungen kann Dihydrotachysterol haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Dihydrotachysterol. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Zu hoher Blutcalciumspiegel; Appetitverlust; Übelkeit und Erbrechen; Durchfall; Gesichtsblässe; Kopfschmerzen; Herzklopfen; Durstgefühl;
Bei längerer Überdosierung:
Nierenschädigungen und Verkalkungen in Weichteilgeweben.

Welche Wechselwirkungen zeigt Dihydrotachysterol?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Eine gleichzeitige Anwendung von mehreren Vitamin-D-Abkömmlingen ist wegen eventuell schlecht kontrollierbarer Wirkungen zu unterlassen.

Die parallele Gabe von Thiaziden und thiazidartigen Entwässerungsmitteln (zum Beispiel Hydrochlorothiazid) ist zu vermeiden, da zu hohe Blutcalciumkonzentrationen auftreten können. Auch die Anwendung von Calciumpräparaten bewirkt eine erhöhte Calciumkonzentration.

Die gleichzeitige Anwendung von Herzglykosiden erhöht deren Nebenwirkungen (zum Beispiel Herzrhythmusstörungen) und Giftigkeit.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Eine häufige Kontrolle der Blutcalciumkonzentration ist erforderlich.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Dihydrotachysterol?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Dihydrotachysterol enthalten ist.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Weichkapseln

So wirkt Dihydrotachysterol

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Dihydrotachysterol. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Vitamin D-Abkömmlinge, Vitamine, zu welcher der Wirkstoff Dihydrotachysterol gehört.

Anwendungsgebiet des Wirkstoffs Dihydrotachysterol

Dihydrotachysterol wird zur Behandlung von Unterfunktionen der Nebenschilddrüse, die zu Calciummangel im Blut führen (Hypoparathyreoidismus), eingesetzt. Zu Unterfunktionen der Nebenschilddrüse kann es zum Beispiel nach Schilddrüsenoperationen kommen.

Dihydrotachysterol wird außerdem bei einer sehr seltenen Erbkrankheit mit Knochenfehlbildungen (Pseudohypoparathyreoidismus) angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dihydrotachysterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Wirkungsweise von Dihydrotachysterol

Der Wirkstoff Dihydrotachysterol ist der Gruppe der Vitamin-D-Abkömmlinge zuzuordnen. Durch eine Behandlung mit Dihydrotachysterol wird die Calciumkonzentration im Blut gesteigert und die Unterfunktion der Nebenschilddrüse behandelt.

Dihydrotachysterol erhöht die Calciumkonzentration im Blut, indem es während der Verdauung eine bessere Aufnahme des Calciums aus dem Darm erreicht. Außerdem wird die Blutcalciumkonzentration durch eine Freisetzung von Calcium aus den Knochen erhöht. Zusätzlich bewirkt Dihydrotachysterol die vermehrte Aufnahme und Ausscheidung von Phosphat, das hauptsächlich in den Knochen und Zähnen vorkommt.

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.