Cinnarizin
Allgemeines
Cinnarizin wird zur Behandlung von Störungen des Gleichgewichtsorgans beziehungsweise des Innenohrs eingesetzt. Es lindert dabei insbesondere den Schwindel und die Übelkeit bei der Menière-Krankheit.
Welchen Zwecken dient dieser Wirkstoff?
- Übelkeit und Schwindel bei Menière-Krankheit mindern
- Hirndurchblutung und altersbedingte Hirnleistungsstörungen verbessern(Wirksamkeit unsicher)
- Gehfähigkeit bei Durchblutungsstörungen der Beine verbessern
- Durchblutung fördern
- Demenz behandeln
- Arterielle Durchblutungsstörungen verbessern
- Störungen des Gleichgewichtsorgans beziehungsweise des Innenohrs vermindern
- Übelkeit und Schwindel bei Reisekrankheit mindern (nicht gesicherte Anwendung).
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Cinnarizin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann darf Cinnarizin nicht verwendet werden?
Bei Überempfindlichkeit gegen Cinnarizin darf der Wirkstoff nicht eingenommen werden.
Patienten mit der Parkinson-Krankheit, Depressionen oder akuten Blutbildungsstörungen (Porphyrie), dürfen Cinnarizin nur nach Rücksprache mit dem Arzt und nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung verwenden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In Schwangerschaft und Stillzeit sollte vor Anwendung von Cinnarizin eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt stattfinden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Cinnarizin ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.
Welche Nebenwirkungen kann Cinnarizin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Cinnarizin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Gesteigerte Ermüdbarkeit, Parkinson-Symptome wie Zittern und Muskelsteifheit, Depressionen.
Häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Magenbeschwerden, Darmbeschwerden, allergische Reaktionen, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit, Schwitzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwere allergische Hautreaktionen wie Lupus erythematodes und Lichen ruber planus.
Besonderheiten:
In seltenen Fällen kann Cinnarizin Blutbildungsstörungen (Porphyrie) auslösen.
Störungen der unwillkürlichen Bewegungsabläufe wie Zittern, erhöhter Spannungszustand der Muskeln oder Bewegungsarmut können sich bei höheren Cinnarizin-Dosen und bei älteren Patienten häufen. In diesen Fällen ist der Arzt aufzusuchen und die Behandlung gegebenenfalls abzusetzen oder mit verminderter Dosis fortzusetzen.
Welche Wechselwirkungen zeigt Cinnarizin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Cinnarizin verstärkt die Wirkung von gefäßerweiternden Mitteln (Vasolidatoren). Eine gleichzeitige Anwendung sollte daher nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt statt finden.
Cinnarizin vermindert die Wirkung von blutdrucksteigernden Mitteln (Antihypotonika), so dass der Blutdruck bedrohlich absinken kann. Zusammen mit diesen Wirkstoffen sollte Cinnarizin daher nur nach ärztlicher Rücksprache eingenommen werden.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Der Wirkstoff kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Patienten, die gegen Allergiemittel vom Antihistamin-Typ empfindlich reagieren, sollten den Wirkstoff nicht einnehmen.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
So wirkt Cinnarizin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Cinnarizin.
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H
Anwendungsgebiete des Wirkstoffs Cinnarizin
Cinnarizin wird zur Behandlung von Störungen des Gleichgewichtsorgans beziehungsweise des Innenohrs eingesetzt. Es lindert dabei insbesondere den Schwindel und die Übelkeit bei der Menière-Krankheit.
Ein weiteres Anwendungsgebiet von Cinnarizin sind arterielle Durchblutungsstörungen im Gehirn und damit verbundene Hirnleistungsstörungen im Alter (Demenz).
Der Wirkstoff verbessert die Durchblutung in den Blutgefäßen und kann daher auch bei Durchblutungsstörungen der Beine (periphere arterielle Verschlusskrankheit) langfristig zur Verbesserung der Gehfähigkeit beitragen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Cinnarizin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Wirkungsweise von Cinnarizin
Cinnarizin verfügt über vier spezielle Wirkweisen:
1. Es hemmt das Gewebshormon Histamin, das bei Entzündungsreaktionen eine wichtige Rolle spielt. Indem Cinnarizin die H
unterdrücken. Er zählt aufgrund dieser Wirkweise zur Gruppe der H
2. Cinnarizin behindert weiterhin Nervenimpulse, die vom Gleichgewichtsorgan im Innenohr zum Brechzentrum im Gehirn geleitet werden und verhindert auf diese Weise ebenfalls Übelkeit und Erbrechen. Der Wirkstoff kann damit den Mitteln gegen Übelkeit und Erbrechen zugeordnet werden.
3. Außerdem erweitert Cinnarizin die Blutgefäße, indem es den Einstrom von Kalzium in die Muskelzellen der Gefäßwände hemmt. Da Kalzium für das Zusammenziehen (Kontraktion) der Muskeln wichtig ist, führt eine verringerte Kalziumkonzentration zur Erschlaffung der Muskeln. Die Blutgefäße erweitern sich daraufhin, weil mehr Blut hindurch fließen kann. So verbessert sich die Durchblutung.
4. Darüber hinaus verringert Cinnarizin die Zähigkeit des Blutes, wodurch sich auch die Fließeigenschaften des Blutes verbessern. Aufgrund der letzten beiden Eigenschaften zählt der Wirkstoff auch zu den durchblutungsfördernden Mitteln und wird zur Behandlung von arteriellen Durchblutungsstörungen im Gehirn und damit verbundenen Hirnleistungsstörungen im Alter (Demenz) eingesetzt.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.