Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 17.09.2016

Allgemeines

Der humane Prothrombinkomplex dient der schnellen Behandlung von Blutungen und der Vorbeugung von Blutungen bei Operationen, wenn ein Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren entstanden ist. Der Mangel kann entweder durch eine Behandlung mit Gerinnungshemmern oder eine Überdosierung derselben hervorgerufen sein.

Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?

  • Fehlende Faktoren der Blutgerinnung ersetzen
  • Blutungen stillen
  • Blutungen vorbeugen

Gegenanzeigen

Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Wann dürfen Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S nicht verwendet werden?

Bei Überempfindlichkeit gegen den menschlichen Prothrombinkomplex oder einem bestehenden oder aus der Vorgeschichte bekannten, allergisch durch Heparin bedingten Blutplättchenmangel darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.

Der Wirkstoff darf bei einer durch Gerinnungshemmer wie Warfarin oder Phenprocoumon verursachten Blutung nur verwendet werden, wenn ein schneller Ersatz an Prothrombinkomplex erforderlich ist, wie zum Beispiel bei starken Blutungen oder einer Notoperation.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff verabreicht werden bei
  • Erkrankung der Herzkranzgefäße in der Vorgeschichte
  • überstandenem Herzinfarkt
  • Lebererkrankung
  • Risiko von Blutgefäßverschlüssen
  • Blutgerinnungsstörungen
  • Patienten während einer Operation und danach
  • Neugeborenen
In all diesen Fällen besteht die Gefahr einer Komplikation durch Blutgefäßverschluss.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Die Sicherheit des Wirkstoffs zum Gebrauch in der Schwangerschaft und während der Stillzeit ist nicht untersucht worden. Tierversuche sind nicht geeignet, um die Sicherheit im Hinblick auf eine Schwangerschaft, die Entwicklung des Ungeborenen, die Entbindung oder die Entwicklung des Neugeborenen zu beurteilen. Daher wird der Arzt den Wirkstoff bei schwangeren oder stillenden Frauen nur bei einer klaren Notwendigkeit verabreichen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Schon Neugeborene können mit dem Wirkstoff behandelt werden, doch müssen sie besonders streng ärztlich überwacht werden.

Welche Nebenwirkungen können Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S haben?

Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Seltene Nebenwirkungen:
Bildung von zirkulierenden Antikörpern gegen einzelne Gerinnungsfaktoren, allergische Reaktionen, allergischer Schock, Anstieg der Körpertemperatur, Kopfschmerzen, vorübergehender Anstieg der Leberwerte (ASAT, ALAT), schwerer Mangel an Blutplättchen.

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Blutgefäßverstopfungen.

Besonderheiten:
Bei der Bildung von Antikörpern gegen den Komplex von Gerinnungsfaktoren kann dieser teilweise oder ganz unwirksam werden.

Ein Blutplättchenmangel kann durch Antikörper gegen Heparin verursacht werden. Bei Patienten ohne vorbestehende Überempfindlichkeit gegen Heparin beginnt der Blutplättchenmangel in der Regel sechs bis 14 Tage nach Behandlungsbeginn. Bei Patienten mit Überempfindlichkeit gegen Heparin tritt dieser Mangel unter Umständen innerhalb von Stunden auf. Schwere Mangelformen können verbunden sein mit Verstopfungen von Arterien oder Venen, schweren Blutungen, Hautzerstörung an der Injektionsstelle, blauen Flecken oder Unterhautblutungen. Bei Patienten, bei denen die genannten allergischen Reaktionen auftreten, muss die Behandlung mit dem Wirkstoff sofort beendet werden. Sie dürfen in Zukunft auch kein heparinhaltiges Arzneimittel mehr erhaltenen.

Welche Wechselwirkungen zeigen Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S?

Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.

Der Wirkstoff hebt den Effekt der Behandlung mit Gerinnungshemmern wie Warfarin oder Phenprocoumon auf.

Wechselwirkungen mit anderen Substanzen sind nicht bekannt.

Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen

  • Kommt es zu allergischen Reaktionen, muss die Behandlung mit dem Medikament sofort unterbrochen und darf nicht wieder begonnen werden.
  • Die Behandlung mit dem Medikament darf nur in Gegenwart eines Facharztes für Blutgerinnungsstörungen begonnen werden.
  • Die Blutplättchen-Zahl muss insbesondere zu Beginn der Behandlung mit dem Medikament vom Arzt oft kontrolliert werden.

Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.

Welche Medikamente beinhalten Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S?

Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.

Medikament
Darreichungsform
Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung

So wirkt Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S

Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen , zu welcher die Wirkstoffkombination Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S gehört.

Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S

Der humane Prothrombinkomplex dient der schnellen Behandlung von Blutungen und der Vorbeugung von Blutungen bei Operationen, wenn ein Mangel an Prothrombinkomplex-Faktoren entstanden ist. Der Mangel kann entweder durch eine Behandlung mit Gerinnungshemmern oder eine Überdosierung derselben hervorgerufen sein.

Auch bei einem angeborenen Mangel der Gerinnungsfaktoren II und X kann der Wirkstoff zur Verhindung und Stillung von Blutungen verwendet werden, wenn Konzentrate der Einzelfaktoren nicht zur Verfügung stehen.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Wirkungsweise von Blutgerinnungsfaktor II + Blutgerinnungsfaktor VII + Blutgerinnungsfaktor IX + Blutgerinnungsfaktor X + Protein C + Protein S

    Die Blutgerinnung ist ein vielstufiger Prozess, in dem verschiedene Eiweiße, die Gerinnungsfaktoren, eine Rolle spielen. Diese Gerinnungsfaktoren (II, VII, IX und X) werden unter Zuhilfenahme von Vitamin K in der Leber gebildet. Man bezeichnet sie im Allgemeinen als Prothrombinkomplex, weil sie alle zusammenwirken, um wundverschließende Gerinnsel zu bilden.

    Der wichtigste Faktor ist dabei der Gerinnungsfaktor VII. Aus ihm entsteht das aktive VIIa, das zusammen mit dem im Gewebe vorhandenen Eiweiß Thromboplastin die Gerinnungsfaktoren X und IX aktiviert. Im weiteren Ablauf wird Prothrombin (Gerinnungsfaktor II) zu Thrombin gespalten. Durch Thrombin wird aus Fibrinogen Fibrin gebildet, das sich zu einem Gerinnsel vernetzt. Ein schwerer Mangel an Gerinnungsfaktor VII führt aufgrund einer verminderten Bildung von Thrombin und Fibrin zu Blutungsneigungen.

    Der alleinige Mangel an Gerinnungsfaktor IX liegt der Bluterkrankheit (Hämophilie B) zugrunde. Ein alleiniger Mangel an den Gerinnungsfaktoren II oder X ist sehr selten, kann aber in schweren Fällen Blutungen wie bei der Bluterkrankheit verursachen.

    Die weiteren Bestandteile der Kombination, Protein C und Protein S, werden ebenfalls in der Leber gebildet. Sie sind biologische Gerinnungshemmer, die eine zu starke Gerinnselbindung im Körper verhindern.

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.