Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin
Allgemeines
Die Kombination wird bei Schmerzen (leicht bis mäßig stark) eingesetzt. Dazu zählen zum Beispiel Kopfschmerzen und Zahnschmerzen sowie Wundschmerzen nach Entfernung von Zähnen.
Welchen Zwecken dient diese Wirkstoffkombination?
- Schmerzen bei Erkrankungen des Bewegungsapparats lindern
- Fieber senken
- Entzündungen bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen mindern
- Menstruationsbeschwerden und Zahnschmerzen lindern
- Kopfschmerzen lindern
- Schmerzen bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen mindern
Gegenanzeigen
Im Folgenden erhalten Sie Informationen über Gegenanzeigen bei der Anwendung von Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin im Allgemeinen, bei Schwangerschaft & Stillzeit sowie bei Kindern. Bitte beachten Sie, dass die Gegenanzeigen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Wann dürfen Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin nicht verwendet werden?
Die Wirkstoffkombination darf nicht eingenommen werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Acetylsalicylsäure und anderen Salicylaten
- erhöhter Blutungsneigung
- Magen- und Zölffingerdarmgeschwüren.
- gleichzeitiger Einnahme gerinnungshemmender Medikamente (Antikoagulanzien)
- einem seltenen Fermentdefekt (Glukose-6-Phosphatdehydrogenasemangel)
- Überempfindlichkeit gegen andere schmerz- und entzündungshemmende Medikamente (nicht-steroidale Antirheumatika)
- Nierenschäden
- schwerer Leberfunktionsstörung
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren in der Vorgeschichte
- Allergikern oder Patienten mit chronischen Atemwegsinfekten. Diese Patienten können auf die Einnahme der Wirkstoffkombination mit einem Asthma-Anfall reagieren.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In hohen Dosen darf die Kombination auf keinen Fall in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft eingesetzt werden. Nach der 36. Schwangerschaftswoche ist die Anwendung ganz verboten. Vor der Anwendung ist in der Schwangerschaft immer ein Arzt zu befragen.
In verschiedenen Beobachtungsstudien an Menschen ist mit der Einnahme hoher Dosierungen von Salicylaten wie Acetylsalicylsäure in den ersten vier Schwangerschaftswochen ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen beim Kind in Zusammenhang gebracht worden. Das Risiko scheint jedoch bei normalen therapeutischen Dosen gering zu sein.
Die Hemmung der Prostaglandinproduktion durch Acetylsalicylsäure führt im letzten Schwangerschaftsdrittel zur Verzögerung und Verlängerung der Geburt, zu Wehenhemmung und einem vorzeitigen Verschluss der Hauptversorgungsarterie des Ungeborenen. Bei der Geburt kann es zu einem erhöhten Blutverlust, bei Neugeborenen zu einer Blutung im Gehirn kommen. Chinin hat in den üblichen therapeutischen Dosen auf die Gebärmuttermuskulatur vor Wehenbeginn keine Wirkung. Allerdings können zu hohe Konzentrationen eine Fehlgeburt verursachen.
Bei mit Lithium behandelten manisch-depressiven Schwangeren wurde eine über die Normalbevölkerung hinausgehende Häufung (ein bis drei Prozent) von Missbildungen bei Kindern festgestellt.
Salicylate wie Acetylsalicylsäure gehen in geringen Mengen in die Muttermilch über. Da bei gelegentlicher Einnahme nachteilige Wirkungen auf den Säugling bisher nicht beobachtet wurden, wird ein Unterbrechen des Stillens während der Behandlung in der Regel nicht erforderlich sein. Bei regelmäßiger Einnahme hoher Dosen ist das Risiko für die Entwicklung einer Neugeborenen-Gelbsucht nicht auszuschließen, so dass bei unbedingt nötiger Einnahme ein frühzeitiges Abstillen mit dem Arzt besprochen werden sollte.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sollten mit der Kombination nicht behandelt werden.
Welche Nebenwirkungen können Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin haben?
Im Folgenden erfahren Sie das Wichtigste zu möglichen, bekannten Nebenwirkungen von Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin. Diese Nebenwirkungen müssen nicht auftreten, können aber. Denn jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf Medikamente. Bitte beachten Sie außerdem, dass die Nebenwirkungen in Art und Häufigkeit je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden, Magenschmerzen, geringfügige Blutverluste aus dem Magen-Darm-Bereich.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfälle.
Seltene Nebenwirkungen:
Magenblutungen, Magengeschwüre, vor allem bei Asthmatikern Überempfindlichkeitsreaktionen wie Atemnotanfälle und Hautreaktionen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Leber- und Nierenfunktionsstörungen, Verminderung der Blutzuckerwerte, schwere Hauterkrankungen (Erythema exsudatium multiforme), Verminderung der Blutplättchen, Verschlechterung infektionsbedingter Entzündungen, Entwicklung einer zerstörenden Gewebsentzündung.
Besonderheiten:
Bei längerdauernder oder chronischer Anwendung können Kopfschmerzen,
Schwindel, Erbrechen, Ohrensausen, Sehstörungen oder Schläfrigkeit sowie Blutarmut durch Eisenmangel (Eisenmangelanämie) auftreten.
Bei Anwendung hoher Dosen und bei entsprechender Veranlagung kann es zu Störungen des Säure-Basen-Haushalts sowie zur Natrium- und Wassereinlagerung im Gewebe kommen.
Bei chronischer Einnahme von Acetylsalicylsäure können Kopfschmerzen auftreten, die zu erneuter Einnahme verleiten und so zu einem Fortbestehen der Kopfschmerzen führen können.
Ganz allgemein kann die langfristige Einnahme von Schmerzmitteln, insbesondere bei Kombination mehrerer schmerzstillender Wirkstoffe, zur dauerhaften Nierenschädigung mit dem Risiko eines Nierenversagens
führen.
Welche Wechselwirkungen zeigen Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin?
Bitte beachten Sie, dass die Wechselwirkungen je nach Arzneiform eines Medikaments (beispielsweise Tablette, Spritze, Salbe) unterschiedlich sein können.
Die Kombination erhöht die Wirkung von Stoffen, die die Blutgerinnung hemmen wie Heparin. Besonders gefährlich sind dabei Kombinationen mit Clopidogrel und Vitamin-K-Antagonisten (Warfarin, Dicoumarol). Auch die Wirkung des Herzmittels Digoxin, von Schlafmitteln (Barbituraten), von Lithium, oraler Antidiabetika, des Krebs- und Rheumamittels Methotrexat, der Sulfonamid-Antibiotika einschließlich Cotrimoxazol sowie des SchilddrüsenhormonsTrijodthyronin kann verstärkt werden. Es addieren sich auch Wirkungen und Nebenwirkungen anderer nicht-steroidaler Antiphlogistika mit der Kombination.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Kortikoiden oder bei gleichzeitigem Alkoholkonsum steigt das Risiko einer Magen-Darm-Blutung.
Die Kombination wirkt sich vermindernd auf die Effekte folgender Medikamente aus: der Entwässerungsmittel Spironolacton, Canrenoat, Furosemid und ähnlicher, blutdrucksenkender Arzneimittel sowie Gichtmittel wie
Probenecid und Sulfinpyrazon.
Ist eine Dosierung von mehr als 3 Gramm Acetylsalicylsäure pro Tag notwendig, muss bedacht werden, dass einige Antazida die Blutspiegel der Acetylsalicylsäure verringern können.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
- Bei häufiger und längerer Anwendung des Medikaments kann es in seltenen Fällen zu Magengeschwüren und zu schweren Magenblutungen kommen. Bei Auftreten von schwarzem Stuhl (Teerstuhl) ist sofort der Arzt zu benachrichtigen.
- Treten während der Anwendung des Medikaments Zeichen einer Infektion neu auf oder verschlimmern sich, wird dem Patienten empfohlen, unverzüglich den Arzt aufzusuchen.
- Schwindel und Ohrenklingen können, insbesondere bei älteren Patienten, Symptome einer Überdosierung des Medikaments sein.
- Acetylsalicylsäure vermindert in niedriger Dosierung die Harnsäureausscheidung. Bei hierfür gefährdeten Patienten kann die Einnahme des Medikaments daher unter Umständen einen Gichtanfall auslösen.
- Das Medikament ist nicht für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren geeignet.
Manchmal lösen arzneiliche Wirkstoffe allergische Reaktionen aus. Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend Ihren Arzt oder Apotheker.
Welche Medikamente beinhalten Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin?
Folgende Tabelle zeigt alle erfassten Medikamente, in welchen Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin enthalten sind.In der letzten Spalte finden Sie die Links zu den verfügbaren Anwendungsgebieten, bei denen das jeweilige Medikamente eingesetzt werden kann.
So wirkt Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Anwendungsgebieten und der Wirkungsweise von Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin. Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher die Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin gehört.
Anwendungsgebiete der Wirkstoffkombination Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin
Die Kombination wird bei Schmerzen (leicht bis mäßig stark) eingesetzt. Dazu zählen zum Beispiel Kopfschmerzen und Zahnschmerzen sowie Wundschmerzen nach Entfernung von Zähnen.
Bewährt hat sich die Wirkstoffkombination auch bei Regelschmerzen, Nervenschmerzen auch im Kieferbereich, Schmerzen bei Bandscheibenbeschwerden, bei Hexenschuss und Ischiasbeschwerden, Glieder-, Gelenk- und Kreuzschmerzen, Nacken- und Muskelschmerzen und bei Entzündungen.
Des Weiteren dient die Kombination der Senkung von Fieber, auch bei Erkältungskrankheiten. Sie lindert ebenfalls die Beschwerden bei rheumatischen Erkrankungen und akute Schmerzen bei Gelenkverschleiß (Arthrose) und Weichteilrheumatismus.
Die Acetylsalicylsäure in der Kombination ist auch unter dem Kurznamen ASS bekannt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Schmerzen (leicht bis mäßig stark)
- Kopfschmerzen
- Regelschmerzen
- Zahnschmerzen
- Fieber
- Erkältungskrankheiten
- entzündlich-rheumatische Erkrankungen
Wirkungsweise von Acetylsalicylsäure + Lithium + Chinin
Die Entstehung von Entzündungen und Schmerzen beruht unter anderem auf der Ausschüttung von so genannten Gewebshormonen wie zum Beispiel den Prostaglandinen. Sie werden im Körper selbst mittels spezieller Enzyme hergestellt.
Die zu den nicht-steroidalen Antirheumatika gerechnete Acetylsalicylsäure gehört gleichzeitig zu den sauren fiebersenkenden Substanzen aus der Gruppe der nicht-opioiden Schmerzmittel und zu den Antiphlogistika. Wie bei allen Wirkstoffen dieser Untergruppe beruht der Wirkmechanismus der Acetylsalicylsäure auf der unumkehrbaren Hemmung der Enzyme, die an der Produktion von Prostaglandinen beteiligt sind. So vermindert Acetylsalicylsäure Schmerzen und Entzündungsbeschwerden.
Lithium ist ein Metall, das im Gehirn wirkt. Der genaue Mechanismus seiner Effekte ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass Lithium die Nerven-Botenstoffe, so genannte Neurotransmitter, beeinflusst. Lithium scheint die Reizweiterleitung in den Nerven zu beeinflussen, was sich dämpfend auf die Wahrnehmung von Schmerzen und nervlichen Belastungen auswirkt. Lithium wird daher auch als wirksames Mittel gegen Depressionen verwendet.
Chinin, der Inhaltsstoff der tropischen China- oder Fieberrinde, wird seit Jahrhunderten gegen Fieber eingesetzt. Diese Wirkung beruht hauptsächlich auf einer Gefäßerweiterung im äußeren Gefäßsystem der Haut. Damit kommt mehr Blut in Kontakt mit der niedrigeren Umgebungstemperatur und kann sich abkühlen. Durch eine gleichzeitige Drosselung des Zellstoffwechsels vermindert sich gleichzeitig die Wärmebildung innerhalb des Körpers. Chinin hemmt die Eiweißproduktion und unterdrückt spezielle Enzyme. Das erklärt auch seine Wirksamkeit gegen die Erreger der Malaria, die durch die Enzymhemmung absterben.
An den Verbindungsstellen des Nervensystems zur Skelettmuskulatur besitzt Chinin außerdem eine ähnliche Wirkung wie Muskelrelaxanzien des Curare-Typs. Es vermindert die Reaktion auf wiederholte Reize, die der Muskulatur von den Nerven zugeleitet werden. Zusammenziehungen des Muskels werden dadurch reduziert oder aufgehoben, Krämpfe werden gelöst. Das ist besonders wichtig, wenn sich aus Schmerzen, schonender Haltung, Verkrampfungen und neuen Schmerzen ein Teufelskreis aufgebaut hat, den es zu durchbrechen gilt.
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.