Torem 200
Wirkung
Torem 200 enthält den Wirkstoff Torasemid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Torem 200.
Torasemid wird in geringer Dosierung von 2,5 Milligramm täglich zur Behandlung von Bluthochdruck ohne körperliche Ursache (essentielle Hypertonie) eingesetzt.
In höherer Dosierung (fünf bis zehn Milligramm täglich) dient der Wirkstoff dazu, um bei Herzmuskelschwäche dem Wiederauftreten von herzbedingten Wassereinlagerungen ins Gewebe (Ödeme) und/oder Ergüssen vorzubeugen.
Hoch dosiert - mit 200 Milligramm täglich - dient Torasemid der Behandlung von Ödemen, Ergüsse und/oder Bluthochdruck bei Patienten mit stark verminderter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance weniger als 20 Milliliter pro Minute). Es hält die Restfunktion der Niere aufrecht, auch bei Blutwäsche-Patienten, sofern eine solche Restfunktion noch vorhanden ist. Die Anwendung dieser starken Dosierung ist bei normaler Nierenfunktion verboten.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Torasemid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Schleifendiuretika, Diuretika, zu welcher der Wirkstoff Torasemid gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- ausschließlich bei Patienten mit stark verminderter Nierenfunktion
- Aufrechterhaltung der Restharnausscheidung bei schwerer Niereninsuffizienz mit Flüssigkeitseinlagerung im Gewebe
- Aufrechterhaltung der Restharnausscheidung bei schwerer Niereninsuffizienz mit Ergüssen
- Aufrechterhaltung der Restharnausscheidung bei schwerer Niereninsuffizienz mit Bluthochdruck
Dosierung
Zu Beginn der Behandlung wird 1/4 Tablette (entsprechend 50 Milligramm Torasemid) täglich eingenommen. Bei ungenügender Harnausscheidung kann die Dosis auf täglich 1/2 bis maximal 1 Tablette (entsprechend 100 bis 200 Milligramm Torasemid) gesteigert werden.
Die Tabletten besitzen eine Kreuzbruchrille und können geviertelt werden. Die Tabletten sollen morgens unzerkaut mit Wasser eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose 1H2O
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Povidon
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Verstärkung einer metabolischen Alkalose, Muskelkrämpfe (insbesondere zu Therapiebeginn), Erhöhungen der Konzentration von Harnsäure im Blut, Erhöhungen der Konzentration von Glucose im Blut, Erhöhungen der Konzentration der Blutfette (Triglyceride, Cholesterin), Kaliummangel (bei gleichzeitiger kaliumarmer Ernährung, bei Erbrechen, Durchfall, nach übermäßigem Gebrauch von Abführmitteln sowie bei Patienten mit chronischer Leberfunktionsstörung), Magen-Darm-Störungen (Appetitlosigkeit, Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verstopfung - insbesondere zu Behandlungsbeginn), Anstieg des Leber-Enzymsgamma-GT im Blut, Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schwäche (insbesondere zu Therapiebeginn).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Erhöhung der Konzentrationen von Kreatinin und Harnstoff im Blut, Mundtrockenheit, nervliche Missempfindungen.
Bei Patienten mit Störungen des Wasserlassens beispielsweise aufgrund einer Prostata-Vergrößerung:
eine vermehrte Harnproduktion kann zu Harnverhaltung und Überdehnung der Blase führen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Gefäßverstopfungen, Verwirrtheitszustände, niedriger Blutdruck, Durchblutungsstörungen am Herzen, Durchblutungsstörungen am Gehirn, Herzrhythmusstörungen, Angina pectoris, akuter Herzinfarkt, Ohnmacht, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Juckreiz, Hautausschlag, Lichtempfindlichkeit der Haut, schwere Hautreaktionen, Blutbildveränderungen (Verminderung der Blutplättchen, roten und/oder weißen Blutkörperchen), Sehstörungen, Ohrensausen, Hörverlust.
Besonderheiten:
In Abhängigkeit von der Dosierung und der Behandlungsdauer kann es zu Störungen des Wasser- und Elektrolythaushaltes kommen, insbesondere zu Mangel an Blutvolumen, Natrium- und/oder Kaliummangel.
Da es zu einem Anstieg des Blutzuckers kommen kann, müssen Patienten mit Risikofaktoren für eine Zuckerkrankheit oder bereits Zuckerkranke sorgfältig vom Arzt hinsichtlich ihres Zuckerstoffwechsels überwacht werden.
Harnsäure, Kreatinin und Blutfette müssen während der Behandlung vom Arzt regelmäßig kontrolliert werden.
Ebenfalls ist das Blutbild (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) in regelmäßigen Abständen ärztlich zu kontrollieren.
Besonders zu Beginn der Behandlung und bei älteren Patienten muss der Arzt auf Anzeichen von Verlust an Mineralien und Blutvolumen achten.
Wechselwirkungen
Aufgrund der Zugehörigkeit zur Gruppe der Schleifendiuretika zeigt die Gabe von Torasemid folgende Wirkungen auf die Effekte anderer Wirkstoffe:- Bei starker Ausschwemmung: Auslösung von Kaliummangel. Der Mangel wird durch gleichzeitige Einnahme von Glukokortikoiden oder dem Dauergebrauch von Abführmitteln verstärkt. Dadurch wirken Herzglykoside stärker und können Herzrhythmusstörungen hervorrufen.
- Die Schädlichkeit der Aminoglykosid-Antibiotika oder des Krebsmittels Cisplatin für Ohren und Nieren nimmt mit der zusätzlichen Gabe von Torasemid zu
- Mittel gegen Zuckerkrankheit wie orale Antidiabetika oder Insulin wirken schwächer blutzuckersenkend
- die Wirkungen von Theophyllin (gegen Asthma) sowie die muskelerschlaffende Wirkung von Muskelrelaxantien kann verstärkt werden
- Die blutdrucksteigernde Wirkung von Epinephrin und Norepinephrin wird abgeschwächt
- Bei blutdrucksenkenden Mitteln und auch Barbituraten, Psychopharmaka sowie Vasodilatatoren wird die Blutdrucksenkung verstärkt. Besondere Vorsicht gilt bei gleichzeitiger Gabe mit Blutdrucksenkern aus der Gruppe der ACE-Hemmer. Es kann zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen.
- Die gehirnschädigende Wirkung sehr hoch dosierter Salicylate wird verstärkt
- Bei hoch dosierter Lithium-Behandlung gegen Depression wird die schädigende Lithium-Wirkung auf Herz und Nerven durch Erhöhung der Lithium-Konzentration im Blut verstärkt.
- Das Asthma-Mittel Theophyllin und Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ verstärken die ausschwemmende Wirkung.
- nicht-steroidale Antirheumatika schwächen die ausschwemmende und blutdrucksenkende Wirkung der Schleifendiuretika. Es kann bei Patienten mit zu geringem Blutvolumen zu einem akuten Nierenversagen kommen.
- Das GichtmittelProbenecid vermindert die entwässernde und die blutdrucksenkende Wirkung.
- Der Lipidsenker Colestyramin kann die Aufnahme von Torasemid über den Magen-Darm-Trakt und damit die Wirkung verringern.
- Mineralokortikoide verstärken die Kaliumausscheidung.
- Das Risiko von Nierenschädigungen durch Cephalosporine (Antibiotika) steigt.
Gegenanzeigen
Torasemid darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder chemisch ähnliche Substanzen wie die Sulfonylharnstoffe. Hier sind Kreuzreaktionen möglich.
- schweren Leberfunktionsstörungen mit Bewusstseinstrübung
- Nierenfunktionsschwäche mit fehlender Harnproduktion
- niedrigem Blutdruck
- Mangel an Blutvolumen, Natrium oder Kalium im Blut
- erheblichen Störungen des Wasserlassens (beispielsweise durch eine Prostata-Vergrößerung).
- Gicht
- Herzrhythmusstörungen mit verlangsamtem Puls
- Entgleisung des Säure-Basen-Gleichgewichts
- krankhaften Veränderungen des Blutbildes wie Blutplättchenmangel oder Blutarmut bei Patienten ohne Nierenfunktionsstörung
- Nierenfunktionsstörung durch nierengiftige Stoffe.
Torasemid darf in einer Dosierung von täglich 200 Milligramm nur bei starken Nierenfunktionsstörungen angewendet werden (Kreatinin-Clearance zwischen 20 und 30 Milliliter pro Minute)
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Torasemid kann den Mutterkuchen durchdringen. Im Tierversuch verursachte Torasemid fruchtschädigende Wirkungen und Fehlbildungen. Durch verringerte Durchblutung der Gebärmutter und des Mutterkuchens wird zudem das Wachstum des Ungeborenen beeinflusst und sein Mineralhaushalt gestört.
Der Wirkstoff darf in der Schwangerschaft nur unter besonders strenger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und in der kleinsten noch wirksamen Dosis verabreicht werden. Eine Langzeitanwendung ist verboten.
Da der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, darf er in der Stillzeit nicht eingenommen werden. Der Wirkstoff verringert außerdem die Milchproduktion. In Abhängigkeit von der Dosis, der Art und Dauer der Einnahme kann eine ernsthafte Schädigung des Säuglings (zum Beispiel Austrocknung) eintreten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bisher konnten keine ausreichenden Erfahrungen mit der Anwendung von Torasemid bei Kindern unter zwölf Jahren gemacht werden. Der Wirkstoff darf daher bei dieser Altersgruppe nicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Die Reaktionsfähigkeit kann durch die Einnahme des Medikaments so weit beeinträchtigt sein, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich werden.
- Die Einnahme des Medikaments verstärkt die Wirkung von Alkohol.
- Bei Langzeittherapie mit dem Medikament müssen die Blut-Konzentrationen an Elektrolyten, Bicarbonat, Kreatinin, Harnstoff, Harnsäure, Blutzucker und Blutfetten (Cholesterin, Triglyceride) regelmäßig ärztlich überprüft werden.
- Das Blutbild ist in regelmäßigen Abständen während der Behandlung mit dem Medikament vom Arzt zu kontrollieren.
- Das Medikament steht auf der Doping-Liste und darf nicht vor sportlichen Wettkämpfen eingenommen werden.
- Nicht anwenden bei angeborener Galaktose-Unverträglichkeit, Laktose-Unverträglichkeit und Glukose-Galaktose-Aufnahmestörungen.
- Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt sein.
- Während der Behandlung ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.
- Bei chronischem Missbrauch können Wassereinlagerungen (Ödeme) auftreten (Pseudo-Bartter-Syndrom).
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Torem 200 sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Torasemid (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.