Sirdalud 2 mg/-4 mg/-6 mg
Hersteller: Novartis Pharma GmbH
Wirkstoff: Tizanidin
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Sirdalud 2 mg/-4 mg/-6 mg enthält den Wirkstoff Tizanidin.
Tizanidin wird eingesetzt, um Muskelverspannungen oder Muskelkrämpfe zu lösen. Der Wirkstoff ist bei solchen Krämpfen wirksam, die durch fehlerhafte Signalverarbeitung im Gehirn oder Rückenmark entstehen. Als Ursache für diese Art von Krämpfen kommen beispielsweise multiple Sklerose, Rückenmarksverletzungen oder Hirnschädigungen in Frage.
Tizanidin wird in niedriger Dosierung ebenfalls eingesetzt, um schmerzhafte Muskelverspannungen bei Wirbelsäulenerkrankungen oder nach Wirbelsäulenoperationen zu behandeln.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tizanidin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Muskelrelaxanzien, zu welcher der Wirkstoff Tizanidin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- nervenbedingte Lähmungen und Verspannungen der quergestreiften Muskulatur und schmerzhafter Muskelhartspann infolge von multipler Sklerose
- nervenbedingte Lähmungen und Verspannungen der quergestreiften Muskulatur und schmerzhafter Muskelhartspann infolge von Schädigungen des Rückenmarks durch verschleißbedingte funktionsmindernde Veränderungen sowie entzündliche oder traumatische Prozesse
- nervenbedingte Lähmungen und Verspannungen der quergestreiften Muskulatur und schmerzhafter Muskelhartspann infolge von Schädigungen des Gehirns durch Gefäßprozesse, Hirntraumen oder infantile Zerebralparese (Bewegungsstörungen aufgrund einer Hirnschädigung im frühen Kindesalter)
- durch Gliedmaßen bedingte schmerzhafte Muskelverspannungen bei statischen und funktionellen Wirbelsäulenbeschwerden (Zervikal-, Thorakal- und Lumbalsyndrome) (2 und 4 Milligramm)
- durch Gliedmaßen bedingte schmerzhafte Muskelverspannungen nach Operationen, zum Beispiel wegen eines Bandscheibenvorfalls (Diskushernie) oder einer degenerativen Hüftgelenkerkrankung (Coxarthrose) (2 und 4 Milligramm)
Dosierung
Bei schmerzhaften Muskelverspannungen sind dreimal täglich zwei bis vier Milligramm einzunehmen. Bei spastischen (verkrampften) Zuständen, die durch Nervenerkrankungen ausgelöst werden, ist das Medikament individuell zu dosieren. Anfänglich sind hierbei dreimal täglich zwei Milligramm zu geben, danach ist die Dosissteigerung auf zwei bis vier Milligramm pro Tag in halb- bis einwöchigen Abständen möglich. Die optimale tägliche Dosis liegt bei zwölf bis 24 Milligramm, die Tageshöchstdosis bei 36 Milligramm.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose
- mikrokristalline Cellulose
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Stearinsäure
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Müdigkeit, Schwindel, Mundtrockenheit, geringfügiger Blutdruckabfall, verlangsamter Herzschlag.
Seltene Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen, vorübergehender Anstieg der Leberwerte, Schlafstörungen, Muskelschwäche, Sehschwäche, Bewegungsstörungen, Angststörungen, Verwirrtheit, Halluzinationen, Kopfschmerzen, allergische Reaktionen.
Sehr seltene Nebenwirkung:
Akute Leberentzündung.
Wechselwirkungen
Mittel gegen Bluthochdruck und Entwässerungsmittel können in Kombination mit Tizanidin zu einem starken Blutdruckabfall führen.
Alkohol und Medikamente, die im Bereich des Gehirns oder Zentralnervensystems wirken, wie Schlafmittel, bestimmte Schmerzmittel, Narkosemittel und Psychopharmaka, können die Wirkungen von Tizanidin deutlich verändern.
Wirkstoffe, die den Abbau von Tizanidin hemmen, können die Blutspiegel des Wirkstoffs massiv erhöhen und damit seine Wirkung verstärken und verlängern. Dies kann sich durch eine lang anhaltende Blutdrucksenkung mit Schläfrigkeit, Schwindel und verminderter Muskelreaktion bemerkbar machen.
Zu diesen Wirkstoffen zählen besonders Fluvoxamin und Ciprofloxazin sowie die Antiarrhythmika Amiodaron, Mexiletin, Propafenon; die Fluorchinolone Enoxacin, Perfloxacin, Norfloxacin; Mittel zur Empfängnisverhütung; Rofecoxib oder Ticlopidin.
Die Kombination mit anderen muskelentspannenden Wirkstoffen (Muskelrelaxanzien) kann die Wirkung gegenseitig verstärken.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit
- deutlich eingeschränkter Leberfunktion
- gleichzeitiger Gabe von Fluvoxamin.
Der Wirkstoff darf nur unter ärztlicher Aufsicht eingesetzt werden bei:
- Epilepsie
- Muskelschwäche (Myasthenia gravis)
- Herzmuskelschwäche
- Leberfunktionsstörungen
- Nierenfunktionsstörungen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Tizanidin sollte in der Schwangerschaft oder in der Stillzeit nicht eingenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Tizanidin sollte bei Säuglingen und Kindern nicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch diesen Wirkstoff beeinträchtigt werden.
- Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen können eingeschränkt sein.
- Der Wirkstoff darf keinesfalls mit Alkohol kombiniert werden.
- Bei Leberschäden, Nierenschäden und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind engmaschige ärztliche Kontrollen erforderlich.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Sirdalud 2 mg/-4 mg/-6 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tizanidin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.