Pivmelam 200 mg/ -400 mg Filmtabletten
Hersteller: APOGEPHA Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Pivmecillinam
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
Pivmelam 200 mg/ -400 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Pivmecillinam. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Pivmelam 200 mg/ -400 mg Filmtabletten.
Pivmecillinam wird bei Erwachsenen zur Behandlung einer akuten unkomplizierten Harnwegsinfektion, und zwar einer Harnblasenentzündung, verwendet. Voraussetzung ist, dass die Entzündung durch Bakterien verursacht wird, die Mecillinam-empfindlich sind.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pivmecillinam sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Penicilline, Antibiotika, zu welcher der Wirkstoff Pivmecillinam gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- unkomplizierte Infektionen von Harnröhre und Harnblase, hervorgerufen durch Erreger, die keine Resistenz gegen Mecillinam haben
Dosierung
Erwachsene und Jugendliche nehmen üblicherweise an drei aufeinanderfolgenden Tagen dreimal täglich eine 200mg- oder eine 400mg-Filmtablette ein.
Kinder ab sechs Jahren mit weniger als 40 Kilogramm Körpergewicht erhalten
20 bis 40 Milligramm Pivmecillinam-Hydrochlorid pro Kilogramm Körpergewicht am Tag. Diese Dosis sollte auf drei bis vier Einzeldosen verteilt werden.
Die Tageshöchstdosis beträgt 1200 Milligramm.
Nehmen Sie die Tabletten mit mindestens einem halben Glas Wasser sitzend oder stehend ein, damit diese Ihnen nicht im Hals oder der Speiseröhre steckenbleiben.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Triacetin
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Pilzinfektion der Scheide, Durchfall, Übelkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Dickdarmentzündung durch den Keim Clostridium difficile, Blutplättchenmangel, allergische Reaktion, niedrige Blutkonzentration der Aminosäure Carnitin, Kopfschmerzen, Benommenheit, Schwindel, Erbrechen, Bauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Speiseröhren-Geschwüre, Speiseröhrenentzündung, Mundgeschwüre, Beeinträchtigung der Leberfunktion, Hautauschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Müdigkeit.
Besonderheiten:
Tritt nach der Einnahme starker Durchfall auf, kann auch eine Infektion mit dem Keim Clostridium difficile die Ursache sein. In solchen Fälle ist ein Arzt zu befragen.
Pivmecillinam darf wegen der Gefahr eines Carnitinmangels nur mit Vorsicht langfristig oder für häufig wiederholte Behandlungen verwendet werden. Anzeichen eines Carnitinmangels sind Muskelschmerzen, Müdigkeit und Verwirrung.
Neben den genannten kann es auch zu typischen Nebenwirkungen der Wirkstoffgruppe Penicilline und Cephalosporine kommen. Diese sind ein leichter und vorübergehender Anstieg der Leberwerte (ASAT, ALAT, alkalische Phosphatase und Bilirubin) sowie Blutbildveränderungen (Mangel an Neutrophilen und unreifen Blutzellen).
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Verabreichung des Gichtmittels Probenecid vermindert die Ausscheidung von Mecillinam und erhöht dementsprechend den Blutspiegel des Antibiotikums.
Die Ausscheidung des Entzündungshemmers Methotrexat kann durch die gleichzeitige Anwendung von Penicillinen wie Pivmecillinam vermindert werden. Der Arzt wird dann die Methotrexat-Dosierung ensprechend senken.
Die gleichzeitige Behandlung mit Antiepileptika wie Valproinsäure und deren Verbindungen oder anderen Wirkstoffen, die Pivalinsäure freisetzen, sollte aufgrund des erhöhten Risikos eines Carnitinmangels vermieden werden.
Die bakterienabtötende Wirkung von Mecillinam kann durch die gleichzeitige Gabe von Wirkstoffen mit wachstumshemmender Wirkung auf die Bakterien, wie beispielsweise Erythromycin und Tetrazykline, beeinträchtigt werden.
Gegenanzeigen
Pivmecillinam darf nicht eingesetzt werden bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff, gegen Penicilline oder Cephalosporine ganz allgemein
- Bedingungen, die den Durchgang durch die Speiseröhre beeinträchtigen
- erblichen Stoffwechselstörungen, die zu einem schweren Mangel an der Aminosäure Carnitin führen, wie beispielsweise Carnitin-Transporter-Defekte, einer Übersäuerung des Urins mit Methylmalonsäure (Methylmalonazidurie) und Übersäuerung des Blutes mit Propionsäure (Propionazidämie).
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff bei Patienten, die an Porphyrie erkrankt sind, eingesetzt werden, da Pivmecillinam eine akute-Porphyrie-Attacke auslösen kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In Studien hat sich Pivemcillinam für Schwangere als nicht gefährlich erwiesen und kann, falls es der Arzt für erforderlich hält, während der Schwangerschaft eingenommen werden.
Das Abbauprodukt Mecillinam wird in die Muttermilch ausgeschieden, hat aber keine Auswirkungen auf gestillte Kinder. Daher darf der Wirkstoff auch in der Stillzeit eingenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Pivmecillinam soll nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren angewendet werden, da die Wirksamkeit und Sicherheit bisher noch nicht erwiesen ist.
Warnhinweise
- Bei Auftreten von Muskelschmerzen, Müdigkeit und Verwirrung, den Anzeichen eines Carnitinmangels, sollte sofort ein Arzt befragt werden.
- Kommt es nach der Einnahme des Medikaments zu starken Durchfällen, ist ein Arzt aufzusuchen.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Pivmelam 200 mg/ -400 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pivmecillinam (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.