Perenterol 50 mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 07.10.2007
Hersteller: UCB GMBH
Wirkstoff: Saccharomyces cerevisiae
Darreichnungsform: Kapsel
Rezeptfrei

Wirkung

Perenterol 50 mg enthält den Wirkstoff Saccharomyces cerevisiae. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Perenterol 50 mg.

Saccharomyces cerevisiae wird zur Linderung der Beschwerden bei akutem Durchfall eingesetzt, der auf Reisen oder bei künstlicher Ernährung auftritt. Der Wirkstoff dient auch dazu, einem Durchfall vorzubeugen.

Bei chronischer Akne unterstützt der Wirkstoff "von innen heraus" die Therapie durch seine antibakterielle Wirkung.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Saccharomyces cerevisiae sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Durchfallerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Saccharomyces cerevisiae gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • symptomatische Behandlung akuter Durchfallerkrankungen (Hinweis: Bei Durchfällen, die länger als zwei Tage andauern oder mit Blutbeimengungen oder Temperaturerhöhungen einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.)
  • Vorbeugung und symptomatische Behandlung von Reisedurchfall sowie Durchfall bei Sondenernährung (Hinweis: Bei Durchfällen, die länger als zwei Tage andauern oder mit Blutbeimengungen oder Temperaturerhöhungen einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.)
  • begleitende Behandlung bei chronischen Formen der Akne.

Dosierung

Erwachsene und Kinder ab zwei Jahren mit akutem Durchfall nehmen dreimal täglich zwei bis vier Kapseln ein. Zur Vorbeugung gegen Reisedurchfall werden ab fünf Tagen vor der Abreise bis zum Ende des Urlaubs dreimal täglich zwei bis vier Kapseln empfohlen. Die Kapseln werden vor den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit geschluckt. Bei Durchfall, der durch Sondenernährung entstand, wird in jeden Liter Nährlösung der Inhalt von zehn Kapseln gegeben.

Auch für Kinder kann man die Kapseln auseinander ziehen und den Inhalt in Getränke oder Speisen geben. Wichtig ist nur, dass die Getränke und Speisen keinen Alkohol enthalten und weder eisgekühlt noch über 50 Grad heiß sind.

Wenn der Durchfall nachlässt, sollte die Behandlung noch einige Tage fortgeführt werden.

Bei Akne nimmt man dreimal täglich fünf Kapseln ein. Die genaue Anwendungsdauer sollte mit einem Arzt besprochen werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O
  • Magnesiumstearat
  • Titandioxid (E 171)
  • Gelatine
  • Natriumdodecylsulfat
  • Sucrose

Nebenwirkungen

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Unverträglichkeitsreaktionen wie Juckreiz, Quaddeln auf der Haut, Ausschläge, Schwellungen (Quincke-Ödem), allergischer Schock, Atemnot.

Besonderheiten:
Es können Blähungen auftreten.

Wechselwirkungen

Werden gleichzeitig Mittel gegen Pilzerkrankungen eingenommen, kann das die Wirkung von Saccharomyces boulardii mindern. Bei gleichzeitiger Anwendung von MAO-Hemmern kann sich der Blutdruck erhöhen.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Hefen darf Saccharomyces cerevisiae nicht eingenommen werden. Ebenso verbietet sich die Anwendung bei
  • geschwächter körpereigener Abwehr
  • während einer Chemotherapie zur Behandlung einer Krebserkrankung
  • einer schweren Grunderkrankung wie beispielsweise Tuberkulose oder einer HIV-Infektion
  • einem Klinikaufenthalt (Infusionszugang in einer großen Körpervene beispielsweise am Hals).
Es besteht hier die Gefahr, dass die Hefezellen ins Blut gelangen und dort eine allgemeine Infektion hervorrufen.

Säuglinge und Kleinkinder sollten erst nach Absprache mit einem Arzt mit dem Wirkstoff behandelt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bei sachgemäßem Gebrauch sind bislang keine schädlichen Wirkungen in der Schwangerschaft und Stillzeit bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Säuglinge und Kleinkinder sollten nur auf Anraten eines Arztes Saccharomyces cerevisiae erhalten. Bei manchen Medikamenten erlauben die Hersteller den Gebrauch erst ab einem gewissen Alter.

Kinder mit Durchfall müssen ausreichend trinken, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann Stuhlproben verfälschen. Bei mikrobiologischer Stuhluntersuchung muss die Einnahme dem untersuchenden Arzt mitgeteilt werden.
  • Besonders bei Kindern ist während der Behandlung auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
  • Bei Durchfällen, die länger als zwei Tage andauern oder mit Blutbeimengungen beziehungsweise Temperaturerhöhung einhergehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Durchfälle bei Säuglingen und Kleinkindern sind immer mit einem Arzt abzuklären.
  • Bei länger anhaltendem, mit Blut versehenem oder mit Fieber verbundenem Durchfall ist ein Arzt hinzuzuziehen.
  • Bei Durchfall ausreichend trinken, um den Wasser- und Elektrolytverlust auszugleichen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Kapsel)
100 Stück Kapseln
50 Milligramm Saccharomyces cerevisiae
20 Stück Kapseln
50 Milligramm Saccharomyces cerevisiae
50 Stück Kapseln
50 Milligramm Saccharomyces cerevisiae

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Perenterol 50 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Saccharomyces cerevisiae (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Hartkapseln

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.