Oxycocomp-ratiopharm 5 mg/2,5 mg/ -20 mg/10 mg Retardtabletten
Wirkstoffkombination: Oxycodon + Naloxon
Darreichnungsform: Retardtablette
Wirkung
Oxycocomp-ratiopharm 5 mg/2,5 mg/ -20 mg/10 mg Retardtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Oxycodon + Naloxon. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Oxycocomp-ratiopharm 5 mg/2,5 mg/ -20 mg/10 mg Retardtabletten.
Die Kombination dient der Behandlung starker Schmerzen, die nur mit opioiden Schmerzmitteln ausreichend gedämpft werden können.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Oxycodon + Naloxon sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen opioide Schmerzmittel, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Oxycodon + Naloxon gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Starke Schmerzen, die nur mit opioiden Schmerzmitteln ausreichend behandelt werden können
Dosierung
Der Arzt wird die Dosierung an die Stärke der Schmerzen und an die individuelle Empfindlichkeit des Patienten anpassen. Es gelten folgende allgemeine Dosierungsempfehlungen:
Die Anfangsdosis für Erwachsene, die nicht an opioide Schmerzmittel gewöhnt sind, beträgt 5 Milligramm Oxycodon-Hydrochlorid/2,5 Milligramm Naloxon-Hydrochlorid alle zwölf Stunden. Bei Patienten, die bereits opioide Schmerzmittel erhalten haben, wird der Arzt die Therapie unter Berücksichtigung ihres vorherigen Bedarfs mit einer höheren Dosis beginnen. Dafür stehen weitere höher dosierte Präparate zur Verfügung.
Dieses Medikament ist in seiner niedrigen Dosierung für die Einstellung auf eine stabile Dosis bei Beginn der Therapie und zur individuellen Dosisanpassung bestimmt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- mikrokristalline Cellulose
- Povidon
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Macrogol 3350
- Natriumdodecylsulfat
- pflanzliches Magnesiumstearat
- Poly(vinylacetat)
- Poly(vinylalkohol)
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitabnahme (bis zum Appetitverlust), Unruhe, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Schwindel, Blutdruckabfall, Bauchschmerz, Verstopfung, Durchfall, Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Blut-Leber-Enzym-Werterhöhung, Juckreiz, Hautreaktionen, Hautausschlag, vermehrtes Schwitzen, Entzugsbeschwerden, Hitzegefühl, Kältegefühl, Schüttelfrost, Schwächezustände, Stimmungsveränderungen, Persönlichkeitsveränderungen, Aktivitätsverminderung, Überaktivität, Aufregung, Schluckauf, Blasenentleerungsstörungen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Denkstörungen, Angst, Verwirrtheitszustände, Depressionen, übersteigerte Stimmung, Wahnvorstellungen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Aufmerksamkeitsstörungen, nervliche Missempfindungen, Schläfrigkeit, Sprachstörungen, Zittern, Sehstörungen, Angina pectoris (insbesondere bei Patienten mit vorher bestehender Erkrankung der Herzkranzgefäße), Herzklopfen, Blutdruckanstieg, Atembeschwerden, Naselaufen, Husten, aufgetriebener Bauch, Aufstoßen, Gallenkolik, Erektionsstörungen, Muskelkrämpfe, Muskelzucken, Muskelschmerzen, Harndrang, Brustkorbschmerz, Unwohlsein, Schmerzen, Wassereinlagerungen in Armen und Beinen, Gewichtsabnahme, Verletzungen durch Unfälle, Wahrnehmungsstörungen, Libido-Verminderung, Konzentrationsstörungen, Migräne, Geschmacksstörungen, Muskelspannungsverstärkung, Empfindlichkeitsverringerung, Bewegungsstörungen, Hörstörungen, Blutgefäßerweiterung, Stimmstörung, Mundschleimhautgeschwüre, Mundschleimhautentzündung, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme).
Seltene Nebenwirkungen:
Alptraum, Krampfanfälle (insbesondere bei Personen mit Epilepsie oder Neigung dazu), Abstumpfung, Ohnmacht, Herzrasen, Gähnen, Zahnerkrankungen, Harnverhalt, Gewichtszunahme, Lippenherpes, Austrocknung, Appetitsteigerung, Teerstuhl, Zahnfleischbluten, Schluckstörungen, trockene Haut, Regelblutungsausfall, Durst.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Atemstillstand, allergischer Schock, Darmverschluss, Nesselsucht.
Nebenwirkung von unbekannter Häufigkeit:
seelische Arzneimittelabhängigkeit, Wirkungsminderung.
Besonderheiten:
Beim Auftreten von Durchfall kann möglicherweise die Wirkung von Naloxon verantwortlich sein.
Auf Grund seiner Eigenschaften kann Oxycodon Atemstillstand, Pupillenverengung, Bronchialkrämpfe und Krämpfe der Organ-Muskulatur hervorrufen sowie den Hustenreflex dämpfen.
Werden Patienten, die langzeitig hohe Dosierungen von opioiden Schmerzmitteln erhielten, auf die Kombination umgestellt, kann es anfänglich zu Entzugsbeschwerden kommen. Dann ist eine sorgfältige Kontrolle durch den Arzt notwendig.
Wechselwirkungen
Substanzen, die auf die Gehirntätigkeit dämpfend wirken wie Alkohol, andere opioide Schmerzmittel, Beruhigungsmittel, Narkose- und Schlafmittel, Antidepressiva, Psychopharmaka und Mittel gegen Allergien (H1-Antihistaminika) und gegen Erbrechen können die Wirkung der Kombination auf das Gehirn verstärken. Dadurch kann zum Beispiel ein Atemstillstand auftreten.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Oxycodon und Cumarin-Abkömmlingen (beispielsweise Phenprocoumon) zur Blutverdünnung sind sowohl eine Beschleunigung wie eine Verzögerung der Blutgerinnung möglich.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
- allen Situationen, in denen opioide Schmerzmittel aufgrund ihrer Nebenwirkungen (Schläfrigkeit, verzögertes Reaktionsvermögen) ungeeignet sind
- schweren Atemfunktionsstörungen mit einem Sauerstoffmangel im Blut oder einem erhöhten Gehalt an Kohlendioxid im Blut
- schweren chronischen Lungenerkrankungen mit Verengung der Atemwege
- einer Drucksteigerung im Lungenkreislauf (pulmonale Hypertonie), die schon die rechte Herzhälfte geschädigt hat (Cor pulmonale)
- schwerem Asthma
- nicht durch opioiden Schmerzmittel verursachtem Darmverschluss
- mittlerer bis schwerer Leberfunktionsstörung.
- älteren oder geschwächten Patienten
- Darmverschluss aufgrund der Anwendung opioider Schmerzmittel
- schwerer Beeinträchtigung der Lungenfunktion
- Schilddrüsenunterfunktion und besonders deren schwerster Form mit Gesichtsschwellung (Myxödem)
- Funktionsstörungen der Nebennierenrinde (Addisonscher Krankheit)
- Psychosen durch Arzneimittel- oder Chemikalenvergiftungen
- Gallensteinen
- gutartiger Vergößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie)
- Alkoholmissbrauch und alkoholischem Delir (Delirium tremens)
- Bauchspeicheldrüsenentzündung
- niedrigem Blutdruck und Bluthochdruck sowie vorher bestehenden Herzkreislauferkrankungen,
- Kopfverletzungen (wegen des Risikos von Zuständen mit erhöhtem Hirndruck), Epilepsie oder Neigung zu Krampfanfällen
- Patienten mit leichter Leberfunktionsstörung
- Alkohol-, Drogen- oder Medikamentenmissbrauch
- leichten und besonders bei schweren Nierenfunktionsstörungen
- Krebs-Patienten mit Krebserkrankungen des Bauchfells oder beginnender Darmverengung im fortgeschrittenen Stadium von Krebserkrankungen des Verdauungskanals oder Beckenbereichs
- der Anwendung im Rahmen von Operationen - hier wird der Einsatz nicht vorher und frühestens 12 bis 24 Stunden nach dem Eingriff empfohlen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Sowohl Oxycodon als auch Naloxon gelangen über den Mutterkuchen zum Kind. Tierstudien haben keine Missbildungsgefahr gezeigt, doch kann Oxycodon besonders bei längerfristiger Anwendung während der Schwangerschaft zu Entzugsbeschwerden beim Neugeborenen führen. Während der Geburt angewendet, kann Oxycodon beim Neugeborenen Atemstillstand hervorrufen. Daher sollte die Kombiantion während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den Nutzen der Mutter für größer als das Risiko für das Kind erachtet.
Oxycodon geht in die Muttermilch über und es ist daher möglich, dass beim gestillten Kind Oxycodon-Wirkungen wie Schläfrigkeit und Saugunlustigkeit auftreten. Während einer Behandlung mit der Kombination sollte das Stillen unterbrochen oder abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da es keine Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit Der Kombination bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gibt, wird die Anwendung des Wirkstoffs bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigen.
- Das Medikament ist nicht zur Drogenentzugs-Behandlung geeignet, da es zu Entzugserscheinungen und bei Langzeitanwendung selbst zu seelischer Abhängigkeit führen kann.
- Zur Beendigung der Therapie ist die Tagesdosis unter ärztlicher Aufsicht allmählich zu vermindern, um Entzugsbeschwerden zu vermeiden.
- Das Medikament steht auf der Dopingliste und darf vor oder in sportlichen Wettkämpfen nicht verwendet werden.
- Das Medikament kann in Deutschland nur auf einem speziellen Btm-Rezept verordnet werden.
- Während der Behandlung mit dem Medikament darf kein Alkohol getrunken werden.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert erden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Oxycocomp-ratiopharm 5 mg/2,5 mg/ -20 mg/10 mg Retardtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Oxycodon + Naloxon (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.