Omeprazol Sandoz 10mg magensaftresistente Hartkapseln
Wirkstoff: Omeprazol
Darreichnungsform: magensaftresistente Kapsel
Wirkung
Omeprazol Sandoz 10mg magensaftresistente Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Omeprazol.
Omeprazol wird zur Therapie sowie zur Vorbeugung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt. Diese Erkrankungen beruhen größtenteils auf einer krankhaft gesteigerten Ausschüttung von Magensäure. Sie zu verringern ist das Behandlungsziel.
Ein weiterer Grund für Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre ist die Besiedelung der Organe mit dem Keim Helicobacter pylori. Besonders das Wiederauftreten von Geschwüren nach bereits erfolgter Abheilung wird mit diesem Erreger in Zusammenhang gebracht. Um ihn auszurotten ("Eradikationstherapie") wird Omeprazol häufig mit Antibiotika kombiniert.
Omeprazol wird auch bei Speiseröhrenentzündungen eingesetzt, die durch Rückfluss des sauren Mageninhalts in die Speiseröhre entstanden sind (Refluxösophagitis). Vor der Behandlung muss die Diagnose durch eine endoskopische Untersuchung per Speiseröhrenschlauch gesichert werden.
Darüber hinaus wird Omeprazol zur Vorbeugung und Therapie von Magen-und Zwölffingerdarmgeschwüren angewendet, die als Nebenwirkung von Medikamenten auftreten. Besonders nicht-steroidale Antirheumatika und Glukokortikoide können diese auslösen. Die Langzeitbehandlung gegen diese Nebenwirkungen sollte allerdings auf Risikopatienten beschränkt sein. Dauert diese Behanldung länger als ein Jahr, sollte der Arzt ihre Notwendigkeit regelmäßig überprüfen und Nutzen sowie Risiko wiederholt und sorgfältig abschätzen.
Normalerweise wird Omeprazol in Dosen von 20 bis 40 Milligramm eingesetzt. Bei krankhafter Überproduktion von Magensäure, verursacht durch hormonproduzierende Krebsformen der Bauchspeicheldrüse (Zollinger-Ellison-Syndrom), sind allerdings höhere Tagesdosen von 60 Milligramm und mehr erforderlich.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Omeprazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Protonenpumpenhemmer, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Omeprazol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Vorbeugung von Speiseröhrenentzündung durch Rückfluss von saurem Mageninhalt
- symptomatische Behandlung der Refluxkrankheit (Rückfluss von Mageninhalt in die Speiseröhre)
- schwere Speiseröhrenentzündung durch Rückfluss von saurem Mageninhalt bei Kindern über zwei Jahren
Dosierung
Omeprazol sollte nur bei Kindern eingesetzt werden, bei denen eine schwere Refluxösophagitis vorliegt, die sich anderen therapeutischen
Maßnahmen gegenüber als resistent erwiesen hat.
Kinder ab zwei Jahren nehmen bei schwerer Refluxösophagitis einmal täglich zehn Milligramm Omeprazol bei einem Körpergewicht von zehn bis 20 Kilogramm oder einmal täglich 20 Milligramm Omeprazol ab 20 Kilogramm Körpergewicht.
Die Behandlungsdauer beträgt normalerweise vier bis acht Wochen und sollte zwölf Wochen nicht überschreiten.
Erwachsene nehmen zur Vorbeugung einer erneuten Refluxösophagitis oder bei der Refluxkrankheit zehn bis 20 Milligramm Omeprazol täglich ein.
Zur Vorbeugung von Speiseröhrenentzündungen werden 20 Milligramm Omeprazol täglich eingesetzt. Treten dennoch erneut Beschwerden auf, kann die Dosis auf 40 Milligramm täglich erhöht werden. Die Behandlungsdauer beträgt zwei bis vier Wochen.
Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die tägliche Maximaldosis 20 Milligramm nicht überschreiten.
Die magensaftresistenten Hartkapseln sollten als Ganzes zusammen mit ausreichend Flüssigkeit vor einer Mahlzeit (Frühstück oder Abendessen) auf nüchternen Magen eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Saccharose
- Ammoniumhydroxid
- Eisen(II, III)-oxid
- Gelatine
- Hypromellose
- Kaliumhydroxid
- Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1) Dispersion 30%
- N-Butylalkohol
- Polysorbat 80
- Schellack
- Schwarze Drucktinte
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Triethylcitrat
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Durchfall; Verstopfung; Blähungen; Übelkeit und Erbrechen; Müdigkeit; Schwindel; Schlafstörungen und Kopfschmerzen.
Diese Nebenwirkungen treten besonders bei Einnahmebeginn auf und schwächen sich im Verlauf der Therapie ab.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautreaktionen wie Juckreiz; Ausschlag mit Hautrötung; Haarausfall; verstärkte Lichtempfindlichkeit; vermehrtes Schwitzen; Seh- und Hörstörungen; verändertes Geschmacksempfinden; Wassereinlagerungen in die Beine; Veränderungen der Leberwerte.
Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschwäche; Muskel- und Gelenkschmerzen; Blutarmut bei Kindern (eine bestimmte Form); Verwirrtheit; Benommenheit; Fehlempfindungen der Haut; braun-schwärzliche Verfärbungen der Zunge; gutartige Zysten der Magendrüsen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Reaktionen allergischer Art wie Nesselsucht, Gefäßschwellungen, schwere Hautschäden (Stevens-Johnson-Syndrom, Hautgewebeabsterben), Fieber oder Atembeschwerden; Mundtrockenheit; Pilzerkrankungen des Verdauungstrakts; Mundschleimhaut-Entzündungen; Bauchspeicheldrüsenentzündung; Leberentzündung, Leberversagen; Gehirnfunktionsstörungen bei schwer Leberkranken; Blutbildveränderungen (Blutplättchenmangel, Weiße-Blutkörperchenmangel, Mangel an allen Blutzellen); Nierenentzündung (interstitielle Nephritis); Depressionen; Erregungszustände; Vergrößerung der männlichen Brustdrüse; erniedrigte Natriumspiegel; Impotenz.
Besonderheiten:
Ein verminderter Säuregrad im Magen durch Protonenpumpenhemmer erhöht die Anzahl der Bakterien, die sich normalerweise im Verdauungskanal befinden. Darunter können auch schädliche Keime sein. Die Behandlung mit säurehemmenden Mitteln erhöht daher ein wenig das Risiko von Infektionen beispielsweise durch Salmonellen und Campylobakter-Bakterien.
Eine akute Nierentzündung (interstitielle Nephritis) durch Omeprazol ist selten. Weil der Wirkstoff jedoch sehr häufig verordnet wird, ist das Risiko gleichwohl bedeutsam. Besonders gefährlich ist diese Nebenwirkung, da ihre Symptome jenen ähneln, die zur Gabe von Omeprazol geführt hatte: Übelkeit und Erbrechen sowie allgemeines Unwohlsein. Treten diese Beschwerden weiterhin während der Omeprazol-Behandlung auf oder stellt der Arzt im Blut erhöhte Entzündungswerte unklarer Ursache fest, muss an diese Nebenwirkung gedacht werden. Eine dauerhafte Nierenschädigung kann nur bei rechtzeitigem Absetzen von Omeprazol sowie frühzeitiger Erkennung und Behandlung der Niere vermieden werden.
Alle Protonenpumpenhemmer, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und länger als ein Jahr angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen etwas erhöhen. Dies gilt vor allem bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren (beispielsweise Anwendung von Glukokortikoiden). Daher müssen insbesondere Osteoporose-Patienten, die Omeprazol erhalten, vom Arzt sorgfältig hinsichtlich ihrer Knochendichte beobachtet werden.
Wechselwirkungen
Protonenpumpenhemmer einschließlich Omeprazol sollten nicht gleichzeitig mit dem Virenhemmer Atazanavir verabreicht werden, da sie die Wirkung dieser Substanz abschwächen.
Die Aufnahme der Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol aus dem Verdauungskanal wird durch das Vorhandensein von Magensäure erhöht. Die gleichzeitige Gabe von Omeprazol kann zur Wirkungsabschwächung von Ketoconazol und Itraconazol führen und sollte daher vermieden werden.
Die gleichzeitige Behandlung mit Omeprazol und dem Herzmittel Digoxin kann zu einer Verstärkung der Digoxin-Wirkung führen. Der Arzt muss also vermehrt auf Nebenwirkungen einer Digoxin-Überdosierung (beispielsweise Herzrhythmusstörungen) achten.
Da Omeprazol spezielle Enzyme hemmt, die andere Wirkstoffe abbauen, kann es diese Substanzen in ihrer Wirkung verstärken. Dies wurde für die BenzodiazepineDiazepam, Triazolam oder Flurazepam sowie den Blutverdünner Warfarin und und das Epilepsie-Mittel Phenytoin beobachtet. Bei Beginn und Beendigung der Omeprazol-Behandlung sollte der Arzt Patienten, die Warfarin oder Phenytoin erhalten, regelmäßig überwachen und die Warfarin- oder Phenytoin-Dosis gegebenenfalls verändern. Weitere möglicherweise betroffene Wirkstoffe sind das Narkosemittel Phenobarbital, die Psychopharmaka Citalopram, Imipramin und Clomipramin.
Omeprazol kann die Verstoffwechselung des Alkohol-Entwöhnungsmittels Disulfiram hemmen, was vereinzelt zu Muskelstarre führen kann.
Wegen der Möglichkeit eines Anstiegs der Blutkonzentration von Ciclosporin und Tacrolimus (Mittel gegen Organgabstoßungen nach Verpflanzungen) sollten solche Patienten regelmäßig vom Arzt kontrolliert werden, wenn sie Omeprazol erhalten. Dies gilt besonders zu Beginn oder Ende der Omeprazol-Therapie.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Omeprazol und dem AntibiotikumClarithromycin ist die Blutkonzentration beider Wirkstoffe erhöht.
Omeprazol vermindert möglicherweise die Aufnahme von Vitamin B12 in den Körper. Dies sollte bei Patienten mit niedrigen B12-Ausgangswerten bei einer Langzeitbehandlung mit Omeprazol vom Arzt berücksichtigt werden.
Johanniskraut vermindert die Blutspiegel an Omeprazol deutlich. Es sollte daher nicht zusammen mit dem Wirkstoff eingenommen werden.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Omeprazol dürfen omeprazolhaltige Medikamente nicht eingenommen werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf Omeprazol eingesetzt werden bei
- Patienten mit schwerer Einschränkung der Leberfunktion, weil bei ihnen regelmäßig die Leber-Enzyme untersucht werden müssen
- Verdacht auf ein Magengeschwür besteht oder bereits ein Magengeschwür vorhanden ist, weil bei Alarmzeichen wie unbeabsichtigtem starkem Gewichtsverlust, wiederholtem Erbrechen, Schluckstörungen, Bluterbrechen oder Blutstuhl ein Krebsleiden ausgeschlossen werden muss.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher liegen nur wenige und unzureichende Erfahrungen über Omeprazol in der Schwangerschaft und Stillzeit vor. Hinweise auf Schädigungen des Ungeborenen gibt es bisher nicht. Trotzdem sollte Omeprazol während der Schwangerschaft nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung eingenommen werden.
Omeprazol geht in geringer Menge in die Muttermilch über. Eine Anwendung während der Stillzeit sollte daher ebenfalls nur nach sorgfältiger Abwägung von Risiko und Nutzen erfolgen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern unter zwei Jahren ist die Anwendung des Wirkstoffs nicht erlaubt.
Bei Kindern über zwei Jahren darf Omeprazol auch nur bei schwerer Speiseröhrenentzündung (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung) verwendet werden, wenn andere Therapien versagen.
Warnhinweise
- Ganz selten kann das Medikament durch Benommenheit oder Sehstörungen zu Beeinträchtigungen der Reaktionsfähigkeit führen.
- Vor Behandlung eines Magengeschwürs mit dem Medikament muss die Möglichkeit eines Magenkrebses ärztlich ausgeschlossen werden.
- Vor der Behandlung eines durch nichtsteroidale Antirheumatika verursachten Geschwüres sollte der Arzt prüfen, ob das auslösende Medikament nicht abgesetzt werden kann.
- Eine Langzeitbehandlung von Speiseröhrenentzündungen mit dem Medikament ist nur bei häufigen Rückfällen oder drohenden Komplikationen nötig.
- Bei Magen- oder Zwölffingerdarmgeschwüren sollte der Arzt zunächst feststellen, ob der Keim Helicobacter der Auslöser ist und - falls vorhanden - ihn mit einer entsprechenden Therapie ausmerzen.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion muss das Medikament vorsichtig angewendet werden, insbesondere bei höherer Dosierung. In schweren Fällen ist die Leberfunktion regelmäßig ärztlich zu prüfen.
- Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch gesichert sein.
- Für Säuglinge und Kleinkinder unter zwei Jahren ist das Medikament nicht geeignet.
- Bei schwer kranken Patienten sollte das Seh- und Hörvermögen überwacht werden, da bei der Anwendung des Arzneimittels Einzelfälle von Erblindung oder Hörverlust berichtet worden sind.
- Bei der Langzeitanwendung, vor allem wenn diese ein Jahr überschreitet, sollte eine regelmäßige Überprüfung sowie ein wiederholtes und sorgfältiges Abschätzen des Nutzens und des Risikos der Behandlung durch den behandelnden Arzt erfolgen.
- Das Arzneimittel sollte bei älteren und bei Patienten mit Einschränkungen der Nieren- und Leberfunktion mit Vorsicht angewendet werden, besonders in hohen Dosen.
- Das Arzneimittel kann den Säuregehalt im Magen herabsetzen.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte die tägliche Maximaldosis 20 Milligramm nicht überschreiten.
- Patienten mit der erblichen Fruktose-Unverträglichkeit, Glukose-Galaktose-Aufnahmestörungen oder Saccharase-Isomaltase-Mangel sollten das Arzneimittel nicht einnehmen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Omeprazol Sandoz 10mg magensaftresistente Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Omeprazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.