Nepresol/- forte
Wirkung
Nepresol/- forte enthält den Wirkstoff Dihydralazin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Nepresol/- forte.
Dihydralazin wird zur allgemeinen Behandlung des hohen Blutdrucks eingesetzt. Auch sehr hoher, schwer behandelbarer Bluthochdruck oder Bluthochdruck mit Nierenbeteiligung kann mit diesem Wirkstoff therapiert werden.
Dihydralazin wird bevorzugt in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln, meist Beta-Rezeptorenblockern und Entwässerungsmitteln, verabreicht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dihydralazin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe durchblutungsfördernde Mittel, zu welcher der Wirkstoff Dihydralazin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Blutdrucksenkung insbesondere bei Bluthochdruck mit Nierenbeteiligung und bei schwer einstellbarem Bluthochdruck, vorzugsweise in Kombination mit anderen den Blutdruckspiegel senkenden Wirkstoffen
- besondere Formen des Bluthochdrucks in der Schwangerschaft, vorzugsweise in Kombination mit Beta-Rezeptoren-Blockern
Dosierung
Zu Beginn der Behandlung wird empfohlen, zweimal täglich eine halbe Tablette zu 25 Milligramm Dihydralazin-Sulfat einzunehmen. Danach kann die Dosis auf zweimal täglich eine Tablette oder zweimal täglich eine halbe Tablette mit 50 Milligramm Dihydralazin-Sulfat gesteigert werden. Die Dosis soll dabei schrittweise und unter intensiver Beobachtung gesteigert werden. Dabei sollte eine Tagesdosis von 100 Milligramm Wirkstoff nicht überschritten werden.
Für eine längere Behandlung soll die niedrigste noch ausreichend wirksame Einzeldosis eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Talkum
- Chinolingelb (E 104)
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Magnesiumstearat
- Mannitol
- Natriumedetat
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Blutdruckabfall, Schwindel, Hautrötungen, Magen-Darm-Störungen wie Appetitverminderung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Verstopfung; Wassereinlagerungen, Verstopfungen der Nase.
Seltene Nebenwirkungen:
Abgeschlagenheit, Angst, Depressionen, Blutbildveränderungen, allergische Reaktionen wie Nesselsucht, Hautausschlag und Juckreiz.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
migräneartige Kopfschmerzen, Missempfindungen wie Kribbeln und Kältegefühl sowie Taubheitsgefühl an den Gliedmaßen, Muskelzittern, Muskelkrämpfe, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen, Potenzstörungen, Harnblasenstörungen.
Besonderheiten:
Durch die Gefäßerweiterung und Blutdrucksenkung können insbesondere zu Therapiebeginn und bei rascher Dosissteigerung eine erhebliche Pulssteigerung, Herzklopfen und Brustengebeschwerden auftreten. Der Arzt sollte bei Auftreten dieser Beschwerden umgehend informiert werden.
Nach Verabreichung über einen langen Zeitraum kann es insbesondere bei Patienten, die den Wirkstoff langsam abbauen ("Langsam-Acetylierer"), und bei fortgeschrittener Nierenfehlfunktion zu Fieber und rheumaähnlichen Gelenk- und Muskelschmerzen kommen. Zudem wurden auch Lymphdrüsenschwellungen, Gelenkentzündungen, Bindehautentzündungen und Nierenentzündungen beobachtet. Dieses Krankheitsbild entspricht dem systemischen Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte). Der behandelnde Arzt wird in diesem Fall individuell über eine Alternativtherapie entscheiden.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Dihydralazin mit blutdrucksenkenden Mitteln, Entwässerungsmitteln oder negativ inotropen Antiarrhythmika (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) erhöht die blutdrucksenkende Wirkung. Dies ist bei der Dosierung durch den Arzt zu beachten.
Substanzen mit schlaffördernder Wirkung (Barbiturate) und Antidepressiva oder MAO-Hemmer (antidepressive Medikamente) verstärken ebenfalls die blutdrucksenkende Wirkung von Dihydralazin. Gleichzeitig werden sie in ihrer Wirkung potenziert. Ähnliches gilt auch für narkotisierende Substanzen und für die angstlösenden Neuroleptika. Patienten, die diese Arzneimittel einnehmen, sind sehr sorgfältig zu überwachen.
Das Tuberkulose-Antibiotikum Isoniazid verstärkt durch eine Hemmung des Dihydralazin-Abbaus dessen Wirkung. Eine Anpassung der Dosisintervalle ist gegebenenfalls erforderlich.
Die Wirkung von Dihydralazin wird abgeschwächt, wenn gleichzeitig Adrenalin verabreicht wird. Auch Entzündungshemmer wie Indometacin vermindern die blutdrucksenkende Wirkung von Dihydralazin. In diesen Fällen ist eine regelmäßige Blutdruckkontrolle notwendig.
Gegenanzeigen
Dihydralazin darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder gegen Hydralazin angewendet werden. Das Gleiche gilt bei Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte), einer krankhaften Aussackung der Hauptschlagader und bei einer Herzklappenblockade. Der Wirkstoff ist außerdem nicht einzusetzen bei vergrößertem Herzmuskel mit gleichzeitig schwächerer Leistung sowie bei Lungenhochdruck mit eingeschränkter Herzleistung.
Bei Brustengebeschwerden (Angina Pectoris), einem Herzinfarkt oder einer Herzschwäche sowie bei sehr hoher Pulsfrequenz ist von der alleinigen Anwendung von Dihydralazin abzusehen. In diesen Fällen ist eine Anwendung der Substanz in Kombination mit Betablockern anzustreben. Das Gleiche gilt bei Patienten mit Herzkranzgefäßverengung und daraus resultierender Minderdurchblutung des Herzens.
Außerdem sollte Dihydralazin nur mit besonderer Vorsicht bei fortgeschrittener Nierenschwäche oder Leberschwäche sowie bei Durchblutungsstörungen im Gehirn eingesetzt werden. Auch bei Patienten, die den Wirkstoff nur langsam abbauen ("Langsam-Azetylierer"), oder bei älteren Patienten mit Bluthochdruck sollte die Anwendung von Dihydralazin nur eingeschränkt erfolgen. Der behandelnde Arzt wird individuell je nach Ausmaß der Erkrankung bei diesen Patienten über eine Therapie entscheiden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Dihydralazin sollte nicht im ersten Schwangerschaftsdrittel angewendet werden. Nach dem dritten Schwangerschaftsmonat ist Dihydralazin nur nach sehr strenger und sorgfältiger ärztlicher Risiko-Nutzen-Abwägung einzusetzen.
In der Stillzeit ist der Einsatz gar nicht erlaubt. Vor Behandlungsbeginn sollte die Mutter deshalb abstillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder mit schwerem chronischem Bluthochdruck erhalten ein bis maximal fünf Milligramm Dihydralazin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag. Der Abstand zwischen zwei Gaben sollte acht bis zwölf Stunden betragen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Reaktionsfähigkeit so weit beeinträchtigen, dass Autofahren, die Bedienung von Maschinen und das Arbeiten ohne sicheren Halt gefährlich sind. Dies gilt vor allem im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Regelmäßige ärztliche Kontrollen sind bei der Behandlung mit dem Medikament erforderlich.
- Eine verminderte Hirndurchblutung ist während der Behandlung mti dem Medikament möglich.
- Besondere Vorsicht gilt bei der Behandlung älterer Patienten mit zu niedrigem Blutdruck.
- Das Medikament ist vor Licht und Feuchtigkeit geschützt aufzubewahren.
- Das Medikament sollte nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Nepresol/- forte sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Dihydralazin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.