Menogon HP

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 30.09.2007
Hersteller: FERRING Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Menotropin
Darreichnungsform: Durchstechflasche mit Pulver
Rezeptpflichtig

Wirkung

Menogon HP enthält den Wirkstoff Menotropin.

Menotropin wird bei Unfruchtbarkeit der Frau mit geringer oder normaler Hormonproduktion der Eierstöcke eingesetzt, um die Bildung von Eibläschen und damit den Eisprung zu stimulieren. Auf diese Weise wird der Körper auf eine künstliche Befruchtung vorbereitet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Menotropin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Sterilität der Frau zur Verbesserung der Bildung von reifen Eizellen
  • Sterilität des Mannes zur Verbesserung der Spermienreifung zusammen mit dem Wirkstoff humanes Choriongonadotropin (hCG)

Dosierung

Die Dosierung ist abhängig von der Fähigkeit der Eierstöcke, die zur Schwangerschaft nötigen Hormone zu bilden. Sie wird daher individuell vom Arzt bestimmt, liegt in der Regel aber zwischen 75 und 150 I.E.

Die Behandlungsdauer richtet sich nach der individuellen Situation der Patientin.

Bei der Frau: Menogon/-HP: ein bis zwei Ampullen i.m. oder s.c. pro Tag injizieren. Dosis wird bis zum Erreichen des präovulatorischen Estradiolserumspiegels aufrechterhalten. Bei zu raschem Anstieg Dosis herabsetzen. Zur Ovulationsauslösung werden ein bis zwei Tage nach der letzten HMG-Gabe einmalig 5000 oder 10 000 I.E. HCG i.m. injiziert.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose 1H2O
  • Natriumchlorid
  • Natriumhydroxid
  • Polysorbat 20
  • Salzsäure zur pH-Einstellung
  • Wasser f. Inj.-zwecke

Nebenwirkungen

Häufig:
Eierstockübererregung.

Gelegentlich:
Übelkeit und Erbrechen.

Sehr selten oder vereinzelt:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Fieber, Juckreiz), Reaktionen an der Injektionsstelle (Rötung, Schwellung, Schmerzen), Antikörperbildung.

Besonderheiten:
Während der Überstimulation der Eierstöcke kann es zu folgenden Erkrankungen kommen (ohne Häufigkeitsangabe):
  • Bildung von Zysten in den Eierstöcken
  • erhöhter Blutungsgefahr (im Bauchraum)
  • Bauchwasseransammlung (Aszites)
  • Brustwasseransammlung
  • Harndrangverminderung
  • Blutdruckabfall
  • Gefäßentzündungen und Gefäßverschlüsse (Thrombosen).
Bei ersten Anzeichen einer Eierstockübererregung wie etwa Unterleibsschmerzen sollte die Patientin ärztlich untersucht und die Therapie gegebenenfalls abgebrochen werden.

Nach einer Fruchtbarkeitsbehandlung mit Menotropin treten häufiger Mehrlingsschwangerschaften auf. Daneben wird aber auch die Häufigkeit von Spontanfehlgeburten gesteigert.

Wechselwirkungen

Wechselwirkungen von Menotropin mit anderen Wirkstoffen sind nicht bekannt.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Menotropin darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Auch während einer Schwangerschaft und in der Stillzeit ist die Behandlung mit Menotropin nicht erlaubt.

Eierstockvergrößerungen oder Zysten (sackartige Geschwulste mit Kapsel und flüssigkeitsgefülltem Hohlraum) sowie Gebärmutter-, Eierstock- und Brusttumoren schließen die Anwendung von Menotropin aus. Gleiches gilt auch bei ungeklärten vaginalen Blutungen.

Erhöhte Blutspiegel des milchfördernden Hormons Prolaktin, Funktionsstörungen der Schilddrüse oder Nebennierenrinde sowie Tumoren der Hirnanhangsdrüse oder ihres Steuerzentrums im Zwischenhirn (Hypothalamus) müssen vor Beginn einer Therapie mit Menotropin mit entsprechenden Wirkstoffen behandelt werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Das Anwendungsgebiet von Menotropin schließt eine Behandlung mit dem Wirkstoff während der Schwangerschaft aus.

Es ist nicht bekannt, ob Menotropin in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, sollte vor einer Anwendung des Wirkstoffs abgestillt werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Das Anwendungsgebiet von Menotropin schließt eine Behandlung von Kindern mit dem Wirkstoff aus.

Warnhinweise

  • Während der Behandlung mit dem Wirkstoff muss der Patient unbedingt ärztlich überwacht werden.
  • Lichtgeschützt aufbewahren!
  • Nicht über +25 °C lagern!
  • Vor und während der HMG-Gabe sind Kontrolluntersuchungen (Ultraschall, Estradiolbestimmung) und intensive Überwachung unbedingt erforderlich.
  • Die ovarielle Reaktion kann zusammen mit Hilfe des Cervixindex erfasst werden.
  • Bei unbeabsichtiger Überstimulierung sollte die Behandlung sofort abgebrochen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Durchstechflasche mit Pulver)
5 Stück Durchstechflaschen mit Pulver
75 Internationale Einheiten Menotropin
10 Stück Durchstechflaschen mit Pulver
75 Internationale Einheiten Menotropin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Menogon HP sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Menotropin (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Durchstechflaschen mit Pulver

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.