Lonsurf 15 mg/6,14 mg/ -20 mg/8,19 mg Filmtabletten
Wirkstoffkombination: Trifluridin + Tipiracil
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
Lonsurf 15 mg/6,14 mg/ -20 mg/8,19 mg Filmtabletten enthalten die Wirkstoffkombination Trifluridin + Tipiracil. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Lonsurf 15 mg/6,14 mg/ -20 mg/8,19 mg Filmtabletten.
De Kombination wird bei Erwachsenen zur Behandlung von Dick- und Enddarmkrebs eingesetzt, der schon Tochtergeschwulste (Metastasen) gebildet hat.
Voraussetzung ist, dass die Patienten schon mit anderen Therapien behandelt wurden oder für diese nicht geeignet sind. Diese Therapien beinhalten Fluoropyrimidin, Oxaliplatin und Irinotecan sowie modernere Substanzen, die durch Hemmung des Vascular Endothelial Growth Factor (VEGF) die Blutversorgung von neugebildetem Krebsgewebe hemmen oder durch Blockade des Epidermal-growth-factor-Rezeptors (EGFR) das Wachstum der Geschwulst unterdrücken.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Trifluridin + Tipiracil sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Zytostatika, zu welcher die Wirkstoffkombination Trifluridin + Tipiracil gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
Dosierung
Das Medikament sollte nur von einem Arzt verschrieben werden, der Erfahrung in der Anwendung von Krebstherapien hat. Er berechnet die Dosierung anhand der Körperoberfläche, wobei sie auf den am nächsten gelegenen 5 mg-Schritt gerundet werden muss. Die Dosierung darf 80 Milligramm/Dosis nicht überschreiten.
Die empfohlene Dosis zu Beginn der Behandlung beträgt im ersten 28-Tage-Zyklus zweimal täglich 35 Milligramm/Quadratmeter Körperoberfläche an Tag 1 bis 5 und an Tag 8 bis 12. Diese Dosierung behält der Arzt bei, solange ein Nutzen beobachtet wird oder eine unerträgliche Nebenwirkung auftritt.
Wenn eine Dosis versäumt oder ausgelassen wurde, dürfen Sie diese Dosis nicht nachholen.
Abhängig von der individuellen Wirksamkeit und Verträglichkeit kann eine Dosierungsanpassung erforderlich sein. Es sind maximal drei Dosisverminderungen bis zum Erreichen einer Minimaldosis von zweimal täglich 20 Milligramm/Quadratmeter Körperoberfläche erlaubt. Nach einer Dosisverminderung darf diese nicht wieder erhöht werden.
Nehmen Sie die Tabletten mit einem Glas Wasser innerhalb einer Stunde nach den Mahlzeiten am Morgen und am Abend ein.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Macrogol
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- vorverkleisterte Maisstärke
- Carnaubawachs
- Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
- Indigocarmin-Aluminiumsalz (E 132)
- Lactose-Monohydrat
- Magnesiumstearat
- Schellack
- Stearinsäure
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Blutarmut, Mangel an Blutzellen (Neutrophile, Weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) verminderter Appetit, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Ermüdung.
Häufige Nebenwirkungen:
Infektion der oberen und unteren Atemwege, Neutrophilen-Mangel mit Fieber, Lymphzellenmangel, Mangel an Monozyten, Mangel an Bluteiweiß, Schlaflosigkeit, Geschmacksstörung, nervliche Missempfindungen, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, fliegende Hitze, Atembeschwerden, Husten, Bauchschmerz, Verstopfung, Mundschleimhautentzündung, Erkrankung des Mundraumes, zu viel Bilirubin im Blut, Rötung und Schmerz der Handflächen und Fußsohlen, Hautausschlag, Haarausfall, Juckreiz, trockene Haut, Eiweiß im Urin, Fieber, Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme), Schleimhautentzündung, Unwohlsein, erhöhte Leberwerte, alkalische Phosphatase im Blut erhöht, Gewichtsabnahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schock durch Blutvergiftung, Darminfektion und -entzündung, Lungeninfektion, Gallengangsentzündung, Grippe, Harnwegsinfektion, Zahnfleischinfektion, Gürtelrose, Fußpilz, Hefepilzinfektion, Infektion mit Bakterien, Infektion, Krebsschmerzen, Mangel an allen Blutzellen, Mangel an Granulozyten, Mangel an Monozyten, Mangel an roten Blutkörperchen, Überschuss an weißen Blutkörperchen, Austrocknung, Blutzuckerüberschuss, Überschuss an Kalium im Blut, Mangel an Kalium im Blut, Mangel an Phosphat im Blut, Überschuss an Natrium im Blut, Mangel an Natrium im Blut, Mangel an Calcium im Blut, Gicht, Angst, Nervenschäden, Empfindungsstörungen, Überempfindlichkeit, Unempfindlichkeit, Ohnmacht, "Ameisenlaufen", Brennen, Antriebslosigkeit, verminderte Sehschärfe, verschwommenes Sehen, Doppelbilder, Linsentrübung, Bindehautentzündung, trockenes Auge, Schwindelgefühl, Ohrenbeschwerden, Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen, Blutgefäßverstopfung, Bluthochdruck, niedriger Blutdruck, Lungenembolie, Brustfellerguss, Naselaufen, Sprechstörung, Schmerzen im Mund-Rachen-Raum, Nasenbluten, blutige Darmentzündung, Magen-Darm-Blutung, akute Bauchspeicheldrüsenentzündung, Wasserbauch, Darmverschluss (auch unvollständig), Dickdarmentzündung, Magenschleimhautentzündung, Sodbrennen, Speiseröhrenentzündung, gestörte Magenentleerung, aufgetriebener Bauch, Afterentzündung, Mundgeschwüre, Verdauungsstörungen, Refluxkrankheit, Afterschmerz, Polyp an der Wangenschleimhaut, Zahnfleischbluten, Zungenentzündung, Zahnfleischrückgang (Parodontose), Zahnerkrankung, Brechreiz, Blähungen, Mundgeruch, Leberschäden, Gallenblasenerweiterung, Hautabschälung, Nesselsucht, Lichtempfindlichkeitsreaktion, Hautrötung, Akne, vermehrtes Schwitzen, Hautblasen, Nagelerkrankung, Gelenkschwellung, Gelenkschmerzen, Knochenschmerzen, Muskelschmerzen, Muskel-Knochen-Schmerzen, Muskelschwäche, Muskelkrämpfe, Schmerz in Armen oder Beinen, Gefühl der Schwere, Nierenversagen, Harnblasenentzündung (nicht durch eine Infektion), Störungen bei der Entleerung der Harnblase, Blut im Urin, weiße Blutkörperchen im Urin, Menstruationsstörung, allgemeine Verschlechterung des körperlichen Gesundheitszustandes, Schmerzen, Gefühl der Körpertemperaturänderung, Trockenheit von Hautoberflächen, Kreatinin im Blut erhöht, QT-Verlängerung im EKG, Verlängerte Blutungszeit, Harnstoff-Wert im Blut erhöht, Lactatdehydrogenase im Blut erhöht, erniedrigter Eiweißwert im Blut, C-reaktives Protein im Blut erhöht, Menge der Blutzellen erniedrigt.
Um die Wirkung auf das Knochenmark zu überwachen, muss der Arzt vor dem Beginn der Therapie und nach Bedarf ein Gesamtblutbild erstellen, zumindest jedoch vor jedem Behandlungszyklus.
Wechselwirkungen
Bei der Anwendung von Wirkstoffen wie dem virenhemmenden MittelZidovudin ist Vorsicht geboten. Auch Zidovudin wird von dem Enzym Thymidin-Kinase verstoffwechselt und damit aktiviert. Bei gleichzeitiger Anwendung mit mit der Kombination können diese Substanzen mit Trifluridin um die Aktivierung durch die Thymidin-Kinase konkurrieren. Ergebnis ist eine möglicherweise verminderte Wirksamkeit der virenhemmenden Mittel. Der Arzt wird daher andere Wirkstoffe wählen, die keine Ziele der Thymidin-Kinase sind, wie beispielsweise Lamivudin, Zalcitabin, Didanosin und Abacavir.
Es ist nicht bekannt, ob die Kombination die Wirksamkeit der "Pille" herabsetzt. Frauen, die sie anwenden, müssen diese durch eine Barrieremethode zur Empfängnisverhütung (Kondom, Pessar) ergänzen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe darf die Kombination nicht eingesetzt werden.
Die Anwendung der Kombination bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung oder einer solchen im Endstadium mit erforderlicher Blutwäsche wird nicht empfohlen, da die Kombination bei diesen Patienten nicht untersucht wurde. Gleiches gilt für eine mäßige oder schwerere Leberfunktionsstörung.
Weil bei Patienten mit mäßiger Nierenfunktionsstörung eine stärkere Wirkung von Trifluridin + Tipiracil zu erwarten ist, müssen diese besonders sorgfältig vom Arzt überwacht werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Ergebnisse aus Tierexperimenten ergaben, dass Trifluridin eine Schädigung des Ungeborenen verursachen kann. Der Wirkstoff darf während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält eine Behandlung für unbedingt erforderlich. Frauen sollen während der Einnahme von Trifluridin und bis zu sechs Monate nach Behandlungsende zuverlässig eine Schwangerschaft vermeiden. Das Gleiche gilt für behandelte Männer, wenn sie eine Partnerin im gebärfähigen Alter haben.
Derzeit ist nicht bekannt, ob Trifluridin + Tipiracil die Wirksamkeit der "Pille" herabsetzt. Wird mit der Pille verhütet, sollte ein Paar daher zusätzlich eine Barrieremethode (Kondom, Pessar) verwenden.
Es ist nicht bekannt, ob Trifluridin + Tipiracil und ihre Abbauprodukte in die menschliche Muttermilch übergehen, wie es in den Tierexperimenten der Fall war. Ein Risiko für den Säugling kann nicht ausgeschlossen werden, weshalb während der Behandlung mit der Kombination das Stillen zu unterbrechen ist.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da Kinder nicht unter Darmkrebs leiden, sind sie keine Zielgruppe für die Behandlung mit der Kombination.
Warnhinweise
- Weil die Wirkung der "Pille" vermindert sein kann, müssen Frauen und Männer während der Behandlung und bis sechs Monate danach eine Schwangerschaft sicher verhüten.
- Das Medikament darf nur von Ärzten verschrieben werden, die erfahren in der Krebsbehandlung sind.
- Die Filmtabletten enthalten Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lonsurf 15 mg/6,14 mg/ -20 mg/8,19 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Trifluridin + Tipiracil (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.