Lanzor 15 mg/-30 mg
Wirkstoff: Lansoprazol
Darreichnungsform: magensaftresistente Kapsel
Wirkung
Lanzor 15 mg/-30 mg enthält den Wirkstoff Lansoprazol.
Lansoprazol wird bei Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren eingesetzt. Zur Therapie werden dabei einmal täglich 30 Milligramm Lansoprazol über mehrere Wochen empfohlen. Zur Vorbeugung von Geschwüren ist eine tägliche Dosis von 15 Milligramm über höchstens 12 Monate ausreichend, zur Vorbeugung von Speiseröhrenentzündung gibt man 15 bis 30 Milligramm Lansoprazol täglich.
Geschwüre, die durch das Bakterium Helicobacter pylori verursacht sind, werden im Rahmen einer einwöchigen Eradikationstherapie mit zweimal täglich 30 Milligramm Lansoprazol plus zwei Antibiotika behandelt.
Geschwürerkrankungen, die auf eine dauerhafte Medikamenteneinnahme (zum Beispiel von nicht-steroidalen Antirheumatika) zurückzuführen sind, werden mit einer täglichen Dosis von 30 Milligramm Lansoprazol therapiert. Wenn Patienten dauerhaft auf diese magenschädlichen Medikamente angewiesen sind, kann auch vorbeugend mit 15 Milligramm pro Tag behandelt werden.
Bei krankhafter Überproduktion von Magensäure (Zollinger-Ellison-Syndrom) sind höhere Tagesdosen von 60 Milligramm Lansoprazol und mehr erforderlich.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lansoprazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Protonenpumpenhemmer, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welcher der Wirkstoff Lansoprazol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Beseitigung des Erregers Helicobacter pylori in Kombination mit anderen Antibiotika bei Magengeschwüren und Zwölffingerdarmgeschwüren mit dem Ziel der Verringerung der Häufigkeit eines durch diesen Erreger bedingten Wiederauftretens der Magengeschwüre und Zwölffingerdarmgeschwüre
- Langzeittherapie zur Vorbeugung des Wiederauftretens der Refluxösophagitis (entzündliche Erkrankung der Speiseröhre durch Rückfluss von Magensaft), des Zollinger-Ellison-Syndroms (seltene Tumorerkrankung des Magen-Darm-Systems mit vermehrter Säureproduktion) und übermäßiger Produktion von Magensäure
- Langzeittherapie zur Vorbeugung des Wiedrauftretens von Zwölffingerdarmgeschwüren (15 Milligramm)
Dosierung
Zur Beseitigung des Bakteriums Helicobacter pylori werden zweimal täglich, morgens und abends, 30 Milligramm Lansoprazol eingenommen. Die Tagesdosis beträgt 60 Milligramm. Es handelt sich um eine Kombinationstherapie zusammen mit zwei Antibiotika über einen Zeitraum von sieben Tagen.
Zur Behandlung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sowie Refluxösophagitis werden einmal täglich 30 Milligramm Lansoprazol eingenommen. Die Behandlungsdauer beträgt bei einem Zwölffingerdarmgeschwür mindestens zwei Wochen, bei einem Magengeschwür sowie bei Refluxösophagitis mindestens vier Wochen.
Zur Vorbeugung gegen ein erneutes Zwölffingerdarmgeschwür werden einmal täglich 15 Milligramm Lansoprazol eingenommen. Zur Vorbeugung der Refluxösophagitis kann die Dosis bei Bedarf auf einmal täglich 30 Milligramm Lansoprazol gesteigert werden.
Bei krankhafter Magensäurefreisetzung (Zollinger-Ellison-Syndrom) beträgt die Anfangsdosis 60 Milligramm Lansoprazol täglich. Sie kann bis zu einer Tagesdosis von 180 Milligramm Lansoprazol individuell gesteigert werden.
Bei durch Medikamenteneinnahme bedingten Zwölffingerdarmgeschwüren sind zur Vorbeugung einmal täglich 15 Milligramm Lansoprazol, zur Akutbehandlung einmal täglich 30 Milligramm Lansoprazol erforderlich.
Die Einnahme der Kapseln sollte jeweils vor dem Essen erfolgen. Zur Erleichterung der Einnahme können die Kapseln geöffnet werden und die enthaltenen Kügelchen zum Beispiel mit Apfelmus vermischt eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Gelatine
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hyprolose
- Macrogol 8000
- Natriumdodecylsulfat
- Polysorbat 80
- schweres basisches Magnesiumcarbonat
- Sucrose
- Titandioxid (E 171)
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magenschmerzen; Bauchschmerzen; Durchfall; Blähungen; Übelkeit und Erbrechen; Appetitlosigkeit; Verstopfung; Mundtrockenheit; Mundschleimhautentzündung; Pilzinfektionen der Speiseröhre.
Seltene Nebenwirkungen:
Geschmacksstörungen (besonders bei kombinierter Einnahme mit Antibiotika), Nierenentzündung (interstitielle Nephritis).
Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Müdigkeit; Schwindel; Schwäche; Unwohlsein; vermehrtes Schwitzen; Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme); Hautausschlag; Fieber; Juckreiz; Nesselsucht; Atembeschwerden; Störungen der Gefäßregulation; stärkere allergische Reaktionen (bis hin zu massivem Blutdruckabfall und anaphylaktischem Schock); schwerste Hautreaktionen; Haarausfall; Muskelbeschwerden; Gelenkbeschwerden; Fehlempfindungen der Haut; Erektionsstörungen; Depressionen; Halluzinationen; Verwirrtheitszustände; Unruhe; Angstgefühl; Schlafstörungen; Sehstörungen; Vergrößerungen der männlichen Brustdrüse (Gynäkomastie); Leberentzündungen (eventuell mit Gelbsucht); Bauchspeicheldrüsenentzündung.
Besonderheiten:
Eventuell sind verschiedenartige Änderungen des Blutbilds möglich, es gibt bisher einige Hinweise darauf. Veränderungen der Leber-, Cholesterin- und Triglyzerid-Werte bilden sich nach Beendigung der Therapie wieder zurück. Bei hoher Dosierung kann starker Durchfall mit Darmentzündung und Geschwüren auftreten. Bei starkem Durchfall muss das Arzneimittel sofort abgesetzt werden.
Eine akute Nierentzündung (interstitielle Nephritis) durch Lansoprazol ist selten. Weil der Wirkstoff jedoch sehr häufig verordnet wird, ist das Risiko gleichwohl bedeutsam. Besonders gefährlich ist diese Nebenwirkung, da ihre Symptome jenen ähneln, die zur Gabe von Lansoprazol geführt hatte: Übelkeit, Erbrechen, allgemeines Unwohlsein. Treten diese Beschwerden weiterhin während der Lansoprazol-Behandlung auf oder stellt der Arzt im Blut erhöhte Entzündungswerte unklarer Ursache fest, muss an diese Nebenwirkung gedacht werden. Eine dauerhafte Nierenschädigung kann nur bei rechtzeitigem Absetzen von Lansoprazol sowie frühzeitiger Erkennung und Behandlung der Niere vermieden werden.
Alle Protonenpumpenhemmer, besonders wenn sie in einer hohen Dosierung und länger als ein Jahr angewendet werden, können das Risiko von Hüft-, Handgelenks- und Wirkelsäulenfrakturen, etwas erhöhen. Dies gilt vor allem bei älteren Patienten oder bei Vorliegen anderer bekannter Risikofaktoren (beispielsweise Anwendung von Glukokortikoiden). Daher müssen insbesondere Ostoporose-Patienten, die Lansoprazol erhalten, vom Arzt sorgfältig hinsichtlich ihrer Knochendichte beobachtet werden.
Wechselwirkungen
Es können Wechselwirkungen mit Medikamenten auftreten, die im Körper von den gleichen Enzymen wie Lansoprazol verarbeitet werden. So sollten bei gleichzeitiger Einnahme von Lansoprazol und Theophyllin (einem Mittel gegen Asthma) regelmäßige Blutkontrollen durchgeführt werden. Gleiches gilt für die gleichzeitige Behandlung mit dem Makrolid-AntibiotikumTacrolimus.
Außerdem können Wechselwirkungen mit dem Blutgerinnungshemmstoff Phenprocoumon sowie mit einer bestimmten Gruppe von Diabetes-Wirkstoffen (zum Beispiel Glibenclamid und Tolbutamid) nicht ausgeschlossen werden. Gerade zu Beginn einer Therapie mit Lansoprazol sollten deshalb häufige Kontrollen der Blutzuckerkonzentration erfolgen.
Die Veränderung des Säuregehalts im Magen kann die Aufnahme anderer Wirkstoffe in die Blutbahn beeinflussen. Zum Beispiel wird die Aufnahme von Ketoconazol und Itraconazol, Wirkstoffen gegen Pilzerkrankungen, verringert. Gleiches gilt für den Virus-Hemmstoff Atazanavir, der gegen AIDS eingesetzt wird. Die Aufnahme des AntibiotikumsErythromycin und des HerzglycosidsDigoxin dagegen erhöht sich, was zu verstärkter Wirkung und mehr Nebenwirkungen derselben führen kann. Besonders bei Digoxin wird daher eine ärztliche Kontrolle der Blut-Konzentrationen des Herzmittels erforderlich.
Die Aufnahme von Lansoprazol in den Körper kann durch Sucralfat und andere säurebindende Mittel verringert werden. Deshalb sollte Sucralfat stets in einem zeitlichen Abstand von mindestens 30 Minuten nach Lansoprazol eingenommen werden.
Die Kombination von Lansoprazol mit Clarithromycin und einem weiteren Antibiotikum während einer Eradikationstherapie gegen den Magenkeim Helicobacter pylori kann verschiedene Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten hervorrufen. Dies gilt besonders für Wirkstoffe, die auf dem selben Weg wie Lansoprazol abgebaut werden. Wie auch bei anderen Kombinationen zur Eradikationstherapie sollten während dieser kurzen Behandlungszeit möglichst keine weiteren Medikamente genommen werden.
Weil alle Wirkstoffe der Gruppe der Protonenpumpenhemmer die Wirksamkeit von Clopidogrel (zur Blutverdünnung) behindert, sollen sie nicht zusammen mit dieser Substanz angewendet werden. Ist dies jedoch unumgänglich, ist Pantoprazol allen anderen Protonenpumpenhemmern vorzuziehen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Lansoprazol darf dieser Wirkstoff nicht eingenommen werden.
Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion darf Lansoprazol nicht angewendet werden. Bei mittlerer bis schwerer Leber- und Nierenfunktionsstörung darf keine Kombination von Lansoprazol mit dem Antibiotikum Clarithromycin erfolgen. Für die Eradikationstherapie des Magenkeims Helicobacter pylori müssen in diesem Fall andere Antibiotika verwendet werden. Die Kombination mit Clarithromycin ist ebenfalls nicht erlaubt, wenn zusätzlich noch die Arzneimittel Terfenadin oder Astemizol (beides Allergiemittel), Cisaprid (Prokinetikum) oder Carbamazepin (Mittel gegen Epilepsie) eingenommen werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Wegen unzureichender Erfahrungen sollte Lansoprazol während Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt eingenommen werden.
Es wird angenommen, dass Lansoprazol in die Muttermilch übergeht. Im Tierversuch zeigten sich allerdings bisher keine Schädigungen des Ungeborenen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern sollten Medikamente mit Lansoprazol wegen fehlender Erfahrungen nicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Die Reaktionsfähigkeit kann Medikament-bedingt durch Schwindel, Sehstörungen und Schläfrigkeit beeinträchtigt sein.
- Das Medikament kann die Anzeichen von Magenkrebs verschleiern. Wie bei anderen Magengeschwür-Therapien muss der Arzt daher stets zunächst Magenkrebs ausschließen.
- Weil das Medikament die Magensäure hemmt, besteht während der Behandlung ein höheres Risiko für Infektionen im Verdauungstrakt.
- Bei Patienten mit mittelschwerer und schwerer Leberfunktionsstörung darf der Arzt das Medikament nur mit Vorsicht einsetzen.
- Bei schweren und/oder anhaltenden Durchfällen während der Behandlung ist der Arzt zu befragen. Es kann sich um eine Darmentzündung handeln, die einen Therapieabbruch nötig macht.
- Die Gabe des Medikaments zur Verhindung von Nebenwirkungen von nicht-steroidalen Antirheumatika, Glukokortikoiden oder Gerinnungshemmern sollte auf Hochrisiko-Patienten beschränkt werden.
- Bei Patienten mit Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren sollte der Helicobacter pylori-Status bestimmt werden und gegebenenfalls zur Beseitigung des Bakteriums eine Eradikationstherapie durchgeführt werden.
- Die Diagnose einer Refluxösophagitis sollte endoskopisch gesichert sein.
- Patienten, die gleichzeitig Theophyllin einnehmen, sollten regelmäßig überwacht werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lanzor 15 mg/-30 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lansoprazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.