Lactulose-saar
Hersteller: MIP Pharma GmbH
Wirkstoff: Lactulose
Darreichnungsform: Sirup
Wirkung
Lactulose-saar enthält den Wirkstoff Lactulose.
Lactulose ist der Wirkstoff der Wahl, wenn einer Verstopfung mit einer Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nicht mehr beizukommen ist. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Erkrankungen, die eine leichtere Darmentleerung erfordern, wie beispielsweise Hämorrhoiden.
Der Wirkstoff kann auch zur Vorbeugung von Verwirrtheitszuständen bei Menschen mit schweren Lebererkrankungen (beispielsweise Leberzirrhose) eingesetzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lactulose sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher der Wirkstoff Lactulose gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Vorbeugung und Behandlung bestimmter Gehirnerkrankungen
- Verstopfung, die durch ballaststoffreiche Ernährung und andere Maßnahmen nicht ausreichend beeinflusst werden kann.
- Erkrankungen, die eine leichte Darmentleerung erfordern.
Dosierung
Die Dosierung und Anwendungsdauer müssen den Bedürfnissen des jeweiligen Patienten angepasst werden.
In der Regel nehmen Erwachsene bei Verstopfung oder um bei entsprechenden Erkrankungen die Stuhlentleerung zu erleichtern, ein- bis zweimal täglich 10 bis 15 Milliliter, Kinder ein- bis zweimal täglich 5 bis 10 Milliliter Sirup ein.
Zur Vorbeugung und Behandlung einer Ammoniak-Vergiftung bei schweren Lebererkrankungen (portosystemischer Enzephalopathie) werden zunächst drei- bis viermal täglich 10 bis 15 Milliliter Sirup verabreicht (Gabe mittels Klysma möglich). Später wird die Dosis auf drei- bis viermal täglich 30 bis 45 Milliliter Sirup gesteigert.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose
- Aromastoffe
- Fructose
- Galactose
- gereinigtes Wasser herstellungsbedingt
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen, Windabgang.
Seltene Nebenwirkungen:
Erhöhung der Blutnatriumkonzentration.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Störungen des Mineralhaushalts, Verstärkung der Darmträgheit (bei langfristiger Einnahme).
Wechselwirkungen
Lactulose kann den Kaliumverlust durch Entwässerungsmittel verstärken. Gleiches gilt für Glukokortikoide (Wirkstoff gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) und Amphotericin B (Wirkstoff gegen Pilzerkrankungen).
Der Effekt von Wirkstoffen gegen Herzmuskelschwäche (Herzglykoside) kann durch einen entstandenen Kaliummangel verstärkt werden.
Da Lactulose den pH-Wert im Darm verändern kann, können pH-Wert abhängige Wirkstoffe (wie beispielsweise 5-ASA) im Darm inaktiviert werden.
Gegenanzeigen
Bei Fruchtzucker-Unverträglichkeit, Lactase-Mangel, Schleimzuckerüberschuss oder Glucose-Galactose-Aufnahmestörung (Glucose-Galactose-Malabsorptionssyndrom) sollte Lactulose nicht eingenommen werden.
Ebenso verbietet sich der Einsatz von Lactulose bei einem Darmverschluss. Anzeichen dafür können krampfartige Bauchschmerzen sein, aufgeblähter Bauch, Stuhlverhalt oder fehlender Abgang von Winden und eventuell begleitendes Erbrechen. Bei solchen Beschwerden ist sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig.
Bei akut entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Störungen des Wasser- und Mineralsalzgleichgewichtes darf Lactulose nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt verabreicht werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Lactulose kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern muss vor einer Lactulose-Gabe eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit ausgeschlossen werden.
Warnhinweise
- Zuckerkranke sollten den Gehalt an Schleimzucker, Fruchtzucker und Milchzucker berücksichtigen.
- Bei längerer Einnahme sollten Blutwerte wie Kalium und andere Elektrolyte kontrolliert werden.
- 30 Milliliter entsprechen maximal 0,65 BE.
- Im Coma hepaticum kann Lactulose-saar auch mittels Klysma (hoher Einlauf) zugeführt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Lactulose-saar sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lactulose (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.