HCT Hexal 12,5 mg/-25 mg
Wirkung
HCT Hexal 12,5 mg/-25 mg enthält den Wirkstoff Hydrochlorothiazid.
Hydrochlorothiazid wird bei verschiedenen Erkrankungen eingesetzt, bei denen eine vermehrte Wasserausscheidung wünschenswert ist:- Bei Bluthochdruck wird der Wirkstoff als Mittel der ersten Wahl angewendet, um den erhöhten Blutdruck abzusenken. Die Wasserausscheidung vermindert das Blutvolumen, dadurch sinkt der Druck im Gefäßsystem.
- Hydrochlorothiazid hilft bei der Behandlung von Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödemen), die im Zusammenhang mit einer Herzmuskelschwäche, einer Leberfunktionseinschränkung oder Nierenfunktionsschwäche stehen.
- Der Wirkstoff wird auch bei dauerhafter (chronischer) Herzmuskelschwäche angewendet. Durch Verbesserung der Flüssigkeitsausscheidung wird das Herz entlastet, da ein Rückstau von Flüssigkeit zum Herzen verringert wird.
- Hydrochlorothiazid wird auch verordnet, um der Bildung von Nierensteinen vorzubeugen. Der Effekt dieser Behandlung ist allerdings nicht eindeutig belegt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hydrochlorothiazid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, Diuretika, zu welcher der Wirkstoff Hydrochlorothiazid gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- arteriell bedingter Bluthochdruck
- Wassereinlagerungen im Gewebe infolge von Erkrankungen des Herzens, der Leber oder der Nieren
- unterstützende symptomatische Therapie der chronischen Herzmuskelschwäche, zusätzlich zu ACE-Hemmern
- insbesondere bei schwerer Herzmuskelschwäche zusätzlich zur Anwendung von Digitalis
Dosierung
Bei einer Bluthochdrucktherapie werden anfangs einmal täglich 12,5 bis 25 Milligramm Wirkstoff eingenommen. Die Dauertherapiedosis beträgt einmal täglich 12,5 Milligramm, bei 25-Milligramm-Tabletten entspricht dies einmal täglich eine halbe bis eine Tablette.
Bei Wassereinlagerungen werden zu Behandlungsbeginn einmal täglich 25 bis 50 Milligramm Wirkstoff eingenommen. Bei einer Dauertherapie sind 25 bis 50 Milligramm und maximal 100 Milligramm täglich zu empfehlen. Bei einer chronischen Herzmuskelschwäche mit ACE-Hemmer-Therapie werden einmal täglich 25 bis 37,5 Milligramm eingenommen. Bei Leberfunktionsstörungen oder Nierenfunktionsstörungen sollte die Dosis entsprechend angepasst und ausschleichend abgesetzt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Maisstärke
- mikrokristalline Cellulose
- Carboxymethylstärke-Natrium Typ A
- Lactosemonohydrat
- Magnesiumstearat
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Bei langfristiger Dauertherapie:
Flüssigkeitshaushaltstörungen, Mineralhaushaltstörungen (insbesondere Mangel an Kalium, Natrium, Magnesium, Chlorid, Überschuss an Kalzium).
Bei hoher Dosierung:
Flüssigkeitsverluste, Natriumverluste.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit und Durst, Schwäche- und Schwindelgefühl, Muskelschmerzen und Muskelkrämpfe (Wadenkrämpfe), Kopfschmerzen, Nervosität, Herzklopfen, niedriger Blutdruck, Blutdruckschwankungen bei Körperlageveränderung, Bluteindickung.
Seltene Nebenwirkungen:
Krämpfe, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Kreislaufkollaps, akutes Nierenversagen.
Insbesondere bei älteren Patienten oder bei Venenerkrankungen:
Verstopfungen von Venen und Arterien.
Infolge Kaliummangels:
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, nervliche Missempfindungen, Lähmungen, Organmuskulaturerschlaffung, Verstopfung, Blähungen, Herzrhythmusstörungen.
Bei schweren Kaliumverlusten:
Teilweiser bis vollständiger Darmverschluss, Bewusstseinstrübungen bis zum Koma.
Besonderheiten:
Der Wirkstoff scheint das Risiko bestimmter Formen von Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) zu erhöhen, wenn er langfristig in höheren Dosen eingenommen wird.
Wechselwirkungen
Zu einer verstärkten Blutdrucksenkung durch Hydrochlorothiazid kann es im Zusammenwirken mit Wirkstoffen kommen, die ebenfalls den Blutdruck senken: dazu gehören andere Entwässerungsmittel, Betablocker, gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis, Vasodilatatoren, Barbiturate, Phenothiazin, tri- und tetrazyklische Antidepressiva und Alkohol. Zusammen mit ACE-Hemmern kann es zu einem besonders starken, schnellen Blutdruckabfall kommen. Ebenso ist eine Verschlechterung der Nierenfunktion möglich. Deshalb sollen ACE-Hemmer vom Arzt entsprechend vorsichtig dosiert werden.Zu einer Wirkungsabschwächung von Hydrochlorothiazid kann es kommen mit
- nicht-steroidalen Antirheumatika, weil sie die Flüssigkeitsausscheidung verringern.
- den Cholesterinsenkern Colestipol und Colestyramin, da diese die Aufnahme von Hydrochlorothiazid aus dem Magen-Darm-Trakt verringern.
- Bei Betablockern kann sich der Blutzuckerspiegel erhöhen.
- Auch bei oralen Antidiabetika und Insulinen kann der Blutzuckerspiegel steigen, weil deren blutzuckerwertsenkenden Eigenschaften vermindert werden.
- Bei hoch dosierten Salicylaten verstärkt sich deren Giftigkeit auf das Gehirn.
- Bestimmte Muskelrelaxanzien vom Curare-Typ wirken verstärkt und länger entspannend auf die Muskulatur.
- Bei Lithium, vor allem in höherer Dosierung, ist die Giftigkeit auf Herz und Nerven erhöht.
- Chinidin wird langsamer ausgeschieden und ist daher stärker und länger wirksam.
- Bei Herzglykosiden werden Wirkungen und auch Nebenwirkungen stärker. Denn Kaliummangel und Magnesiummangel steigern die Empfindlichkeit gegen diese Mittel. Besondere Gefahr besteht bei zusätzlicher Einnahme von Abführmitteln und Glukokortikoiden, ACTH, Carbenoxolon, Amphotericin B und Furosemid, da diese zusätzlich noch die Kaliumausscheidung erhöhen.
- Bestimmte Krebs-Medikamente (Zytostatika) wie Cyclophosphamid, Fluorouracil und Methotrexat bekommen eine höhere Giftigkeit auf das Knochenmark. Die weißen Blutzellen, insbesondere die Granulozyten, werden in ihrer Anzahl verringert (Granulozytopenie).
- Gichtmittel werden abgeschwächt. Die Harnsäurekonzentration im Blut kann also steigen und mit ihr die Gefahr eines Gichtanfalls.
- Mit Antibiotika wie den Tetrazyklinen kann sich die Harnstoff-Konzentration im Blut und damit ebenfalls das Risiko eines Gichtanfalls erhöhen.
- Adrenalin und Noradrenalin wirken schwächer.
- Bei gleichzeitiger Einnahme des Parkinsonmittels Methyldopa kann es zur Bildung von Antikörpern gegen Hydrochlorothiazid kommen. Dadurch können Blutarmut sowie plötzlich auftretende Wasseransammlungen in der Lunge mit Schockzeichen wie Bewusstlosigkeit und Herzrasen verursacht werden.
Gegenanzeigen
Hydrochlorothiazid darf nicht angewendet werden bei:- Nierenfunktionsschwäche oder akuter Nierenentzündung. Hydrochlorothiazid ist unwirksam bei einer Kreatinin-Konzentration über 1,8 bis 2 Milligramm pro Deziliter Blut beziehungsweise einer Kreatinin-Clearance unter 30 Millilitern pro Minute.
- schweren Leberfunktionsstörungen
- zu niedriger Kaliumkonzentration im Blut und nicht behandelbarem Kaliummangel (Hypokaliämie)
- zu niedriger Natriumkonzentration im Blut
- verringerter Blutmenge insgesamt
- erhöhter Kalziumkonzentration im Blut
- Überempfindlichkeit gegen Sulfonamide. Hier muss der Arzt bei der Verschreibung eine mögliche Kreuzresistenz beachten.
Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung ist erforderlich bei:
- Nierenfunktionsschwäche mit einer Kreatinin-Konzentration im Blut von 1,1 bis 1,8 Milligramm pro Deziliter beziehungsweise leichter Einschränkung der Kreatinin-Clearance von 30 bis 60 Milligramm pro Minute
- krankhaft erniedrigtem Blutdruck
- Störungen der Gehirndurchblutung
- koronarer Herzkrankheit (KHK)
- bestehendem oder grenzwertigem Diabetes mellitus
- eingeschränkter Leberfunktion.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Hydrochlorothiazid darf während der Schwangerschaft nicht gegeben werden, denn es gelangt mit dem Blut zum Ungeborenen. Außerdem ist eine Störung des Mineralhaushalts der Schwangeren durch den Wirkstoff nicht auszuschließen, was schädliche Auswirkungen auf das Ungeborene haben kann. Auch eine verschlechterte Durchblutung des Mutterkuchens mit Schaden für das Kind ist möglich. Wird Hydrochlorothiazid in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft angewendet, kann sich bei Neugeborenen die Zahl der Blutplättchen verringern. Das hat eine verschlechterte Blutgerinnung zur Folge.
In der Stillzeit darf der Wirkstoff ebenfalls nicht eingenommen werden. Er hemmt die Milchbildung und geht in die Muttermilch über. In Abhängigkeit von Dosis, Art der Anwendung und Dauer der Einnahme kann eine ernsthafte Schädigung des Säuglings eintreten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Einzelne Medikamente, die Hydrochlorothiazid enthalten, sind für Kinder bei Herzmuskelschwäche zugelassen.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann so weit eingeschränkt sein, dass die Teilnahme am Straßenverkehr und das Führen von Maschinen gefährlich werden.
- Die Mineralstoffe, das Kreatinin sowie der Zucker im Blut sollten während der Behandlung mit dem Medikament regelmäßig ärztlich kontrolliert und überwacht werden.
- Bei Gichtpatienten kann es durch das Medikament zu vermehrter Ablagerung von Harnsäure im Gewebe kommen.
- Möglicherweise besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Untersuchen Sie sich regelmäßig auf neue Hautveränderungen sowie Veränderungen bestehender Muttermale. Es ist ein angemessener Schutz gegen Sonnenlicht und UV-Strahlen zu verwenden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über HCT Hexal 12,5 mg/-25 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Hydrochlorothiazid (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.