FLUTAMID-biosyn
Wirkung
FLUTAMID-biosyn enthält den Wirkstoff Flutamid.
Flutamid dient der Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Krebs der Vorsteherdrüse (Prostatakrebs), bei denen die krebsfördernde Wirkung des männlichen Sexualhormons Testosteron ausgeschaltet werden muss.
Der Arzt wird die Therapie mit dem Wirkstoff immer in Kombination mit einem Hypothalamushormon (LH-RH-Analogon) oder in Verbindung mit einer Hodenentfernung beginnen, um eine komplette Ausschaltung der männlichen Hormone herbeizuführen. Flutamid kann aber auch nach einer Behandlung mit LH-RH-Analoga oder nach einer Kastration erfolgen.
Auch dient Flutamid der Therapie von Krebs-Patienten, bei denen andere hormonelle Therapieformen nicht wirksam waren oder bei denen eine solche Therapie nicht verträglich, aber dennoch notwendig ist.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Flutamid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antiandrogene, Zytostatika, zu welcher der Wirkstoff Flutamid gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- fortgeschrittener Krebs der Vorsteherdrüse
Dosierung
Soweit nicht anders verordnet wird dreimal täglich eine Tablette eingenommen.
Die Einnahme erfolgt unzerkaut, vorzugsweise nach den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit.
Bei gleichzeitiger Kombination mit Hypothalamushormonen wird der Arzt empfehlen, mit der Einnahme des Medikaments mindestens drei Tage vor der erstmaligen Verabreichung des Hypothalamushormons zu beginnen.
Die Therapiedauer bestimmt der behandelnde Arzt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- mikrokristalline Cellulose
- Lactose-Monohydrat
- Natriumdodecylsulfat
Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen unterscheiden sich in Art und Häufigkeit, je nachdem ob der Wirkstoff alleine oder in Kombination mit einem Hypothalamushormon (LH-RH-Analogon) verabreicht wird.
Alleinige Therapie mit Flutamid
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Brustschwellung, Brustschmerzen, krankhafter Milchfluss
Häufige Nebenwirkungen:
Vorübergehende unnormale Leberwerte, Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, gesteigerter Appetit, Müdigkeit, Leberentzündung, Schlaflosigkeit
Seltene Nebenwirkungen:
Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Unterhautblutungen, Lymphstau, Schwindel, verschwommenes Sehen, unklare Oberbauchbeschwerden, Sodbrennen, Verstopfung, Juckreiz, Hitzewallungen, Essensverweigerung, Gürtelrose, Kopfschmerzen, Schwäche, Unwohlsein, Durst, Schmerzen im Brustkorb, Hautgeschwüre (Lupus erythematodes-ähnlich), verminderte Libido, verminderte Spermienzahl, Angst, Depression
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Lichtüberempfindlichkeit der Haut, Brustkrebs
Kombinierte Therapie
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Durchfall, Übelkeit und Erbrechen, Hitzewallungen, verminderte Libido, Impotenz
Gelegentliche Nebenwrikungen:
Brustschwellung, Leberentzündung
Seltene Nebenwirkungen:
Leberfunktionsstörungen, erhöhter Harnstoff-Wert im Blut, erhöhter Kreatinin-Wert, Blutarmut, Mangel an weißen Blutkörperchen, Blutplättchenmangel, Benommenheit, Verwirrung, Nervosität, unklare Oberbauchbeschwerden, bernsteinfarbene oder grünlich-gelbe Verfärbung des Urins, Hautausschlag, Hautrötung, Störungen der Nerven- und Muskelfunktion, Essensverweigerung, Bluthochdruck, Reizung an der Injektionsstelle, Gelbsucht, Angst, Depression
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Spezielle Formen der Blutarmut (hämolytische, megalozytäre, Methämoglobinämie, Sulfhämoglobinämie), Atembeschwerden, Lungenerkrankung, Beschwerden im Harntrakt und an den Sexualorganen, Lichtüberempfindlichkeit der Haut, Hautrötung, Geschwulste, Blasenbildung, Hautauflösung, Blutzucker-Überschuss, Verschlimmerung eines Diabetes mellitus, Gelbsucht mit Gallestau, leberbedingte Gehirnerkrankung, Gewebszerfall der Leber, tödliche Leberschädigung
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Blutgefäßverschlüsse
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Blutverdünnern (Antikoagulantien) kann die Blutungszeit nach Beginn der Therapie mit Flutamid verlängert sein. Deshalb wird der Arzt die Blutgerinnung häufig kontrollieren und gegebenenfalls den Blutverdünner schwächer dosieren.
Die gleichzeitige Anwendung von möglicherweise leberschädlichen Stoffen (auch starker Alkoholkonsum) sollte vermieden werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung des AntiasthmatikumsTheophyllin kann es durch Flutamid zur Verstärkung von Wirkung und Nebenwirkungen kommen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Flutamid nicht eingesetzt werden.Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff angewendet werden bei
- eingeschränkter Leberfunktion und längerer Therapiedauer
- eingeschränkter Nierenfunktion
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weil Flutamid zu Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödemen) führen kann
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Flutamid ist nur für den Gebrauch bei männlichen Patienten vorgesehen. Während der Behandlung muss bei der Partnerin eines Patienten eine Schwangerschaft sicher verhütet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist nicht für die Anwendung bei Kindern nötig oder geeignet.
Warnhinweise
- Benommenheit und Verwirrtheit können beim Autofahren oder der Maschinenbedienung ein Risiko darstellen.
- Vor Beginn und während einer Langzeitbehandlung wird der Arzt in den ersten vier Monaten die Leberfunktion in monatlichen Abständen, danach in längeren Abständen regelmäßig kontrollieren.
- Während der Behandlung darf kein Kind gezeugt werden. Es ist für eine sichere Schwangerschaftsverhütung zu sorgen.
- Bei einer Langzeittherapie ohne Kastration mit Medikamenten oder durch Operation wird der Arzt die Spermienzahl regelmäßig komntrollieren.
- Während der Therapie mit dem Medikament muss ein starker Alkoholkonsum unbedingt vermieden werden.
- Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament ist vor Licht geschützt aufzubewahren.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über FLUTAMID-biosyn sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Flutamid (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.