Fenistil-Sirup

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.12.2007
Hersteller: Novartis Consumer Health GmbH
Wirkstoff: Dimetinden
Darreichnungsform: Sirup
Rezeptfrei

Wirkung

Fenistil-Sirup enthält den Wirkstoff Dimetinden. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Fenistil-Sirup.

Dimetinden lindert die Beschwerden (Schwellungen, Rötungen, Juckreiz) bei Allergien wie allergischer Schnupfen, Nahrungsmittelallergien, Arzneimittelallergien. Auch allergische Hautausschläge (Ekzeme) können durch Dimethinden gebessert werden.

Bei bestimmten Formen der Wassersucht (angioneurotisches Ödem) gibt der Arzt Dimetinden zusätzlich zu anderen Wirkstoffen.

Außerdem kann der Wirkstoff die Beschwerden bei Insektenstichen und Sonnenbrand lindern, die ebenfalls durch Histaminausschüttung auftreten.

Es kann sinnvoll sein, Dimetinden vor Narkosen oder der Gabe von Kontrastmitteln zu verabreichen. Der Wirkstoff verhindert dann, dass der freigesetzte Botenstoff Histamin körperliche Beschwerden verursacht. In diesen Fällen gibt der Arzt Dimetinden in Verbindung mit einem Wirkstoff aus der Gruppe der H2-Rezeptorenblocker. Dimetinden vermag nämlich die Histamin-vermittelten Reaktionen im Verdauungstrakt, besonders dem Magen, nicht zu dämpfen.

Dimetinden kann sowohl in äußerlichen wie innerlichen Arzneiformen wie auch als Injektion verabreicht werden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dimetinden sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen H1-Antihistaminika, Antiallergika, zu welcher der Wirkstoff Dimetinden gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Juckreiz bei Kleinkindern mit Windpocken
  • allergischer Schnupfen bei Kindern über sechs Jahren
  • Juckreiz, der durch die Ausschüttung von Histamin (beispielsweise bei Allergien) verursacht ist
  • Nesselsucht

Dosierung

Der Sirup ist besonders für Kinder geeignet. Kinder von einem bis acht Jahren nehmen bis zu dreimal täglich einen Teelöffel Sirup und Kinder ab neun Jahren jeweils 1,5 Teelöffel Sirup ein.

Erwachsene können bis zu neunmal täglich einen Teelöffel Sirup einnehmen.

Die Anwendung sollte erfolgen, bis die Beschwerden deutlich abgeklungen sind.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Aromastoff
  • Ethanol 96%
  • gereinigtes Wasser
  • Methyl-4-hydroxybenzoat
  • Natriumdihydrogenphosphat-Dihydrat
  • Saccharin-Natrium
  • Sorbitol
  • wasserfreies Natriummonohydrogenphosphat

Nebenwirkungen

Einnahme
Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, Mundtrockenheit, Wärmegefühl, Übelkeit, Reaktionsbeeinträchtigung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Brennen, Übelkeit, Brustbeklemmung, Kopfschmerz, Schwindel, Geschmacksstörungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Frösteln, Muskelzittern, Beeinträchtigung des Sehvermögens, Kopfschmerz, Magen-Darm-Beschwerden, Erregung, Schwindelgefühl, Nasenschleimhaut-Trockenheit, Nasenschleimhaut-Brennen, Hauttrockenheit, Brennen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Hautausschlag, Schwindel, Muskelkrampf, Brustbeklemmung, Atemfunktionsbeeinträchtigung.

Injektion
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schläfrigkeit, Erschöpfung.

Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Schwindelgefühl, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Wärmegefühl.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Geschmacksstörungen, Magen- und Darm-Beschwerden, Brustbeklemmung.

Seltene Nebenwirkungen:
Beeinträchtigung des Sehvermögens, Frösteln.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktion, Überempfindlichkeit, Beeinträchtigung der Atmung, Ausschlag, Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Muskelkrampf.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Verwirrtheitszustand, Aufregung, Krämpfe, Bewusstlosigkeit, Zittern, Herzrasen, Blutdruckabfall.

Äußerliche Anwendung
Gelegentliche Nebenwirkungen:
leichte vorübergehende Hautreaktionen (Trockenheit oder Brennen).

Sehr seltene Nebenwirkungen:
allergische Hautreaktionen, in Einzelfällen allgemeine allergische Reaktionen.

Wechselwirkungen

Die beruhigende Wirkung von Präparaten mit dämpfender Wirkung auf das Gehirn, wie Beruhigungsmittel, Schlafmittel und Alkohol, kann verstärkt werden.

Tri- und tetrazyklische Antidepressiva und Anticholinergika können mit Dimetinden die Gefahr einer Verschlimmerung von grünem Star (auch Glaukom-Anfall möglich) oder Harnverhaltung erhöhen.

Bei äußerlicher Anwendung von Dimetinden sind keine Wechselwirkungen bekannt.

Gegenanzeigen

Dimetinden darf nicht angewendet werden, wenn der Patient überempfindlich gegen den Wirkstoff ist.

Mit den äußerlich anwendbaren Arzneiformen mit Dimetinden sollten keine großen Hautflächen eingerieben werden, vor allem nicht bei Verletzungen oder Entzündungen. Ebenso ist der Wirkstoff nicht zur Behandlung der Beschwerden bei Insektengiftallergie geeignet.

Bei Patienten mit grünem Star oder Harnverhalten in Verbindung mit gutartiger Prostatavergrößerung darf die Verwendung des Wirkstoffs erst nach ärztlicher Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Studien bei Tieren haben keine Risiken für das Ungeborene gezeigt, aber man verfügt über keine Studien bei schwangeren Frauen. Dimetinden sollte daher während der Schwangerschaft nur verwendet werden, wenn die Therapie unerlässlich ist und der Arzt den Nutzen als überwiegend gegenüber dem Risiko für das Kind einschätzt.

Eine Tierstudie hat gezeigt, dass kleinste Mengen des Dimetindens und/oder seiner Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Von einer Verwendung des Wirkstoffs in der Stillzeit ist deshalb abzuraten.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Säuglingen und Kleinkindern unter einem Jahr darf der Wirkstoff wegen der Gefahr eines Atemstillstandes während des Schlafes nicht angewendet werden. Kinder unter drei Jahren sollten Dimetinden nicht als Dragees oder Tabletten erhalten.

Warnhinweise

  • Auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch kann das Medikament die Reaktionsfähigkeit so weit beeinträchtigen, dass Autofahren oder das Führen von Maschinen gefährlich sind. Das gilt besonders in Verbindung mit Alkohol.
  • Das Medikament darf nicht gleichzeitig mit trizyklischen Antidepressiva verwendet werden, da dies einen Glaukom-Anfall überhöhten Augeninnendrucks auslösen kann.
  • Das Medikament enthält 7,2 Volumenprozent Alkohol.
  • Ein Teelöffel Sirup entspricht 0,06 Broteinheiten (BE).
  • Das Medikament enthält das Fruchzucker-ähnliche Sorbitol und darf daher nicht bei Zuckerverwertungsstörungen angewendet werden.
  • Ein Teelöffel Sirup enthält 3,3 Gramm Sorbitol, das abführende Wirkung auf den Darm haben kann.
  • Methyl-4-hydroxybenzoat (Paraben) als Konservierungsmittel kann Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, auslösen.
  • Das Medikament ist nicht für Kinder unter einem Jahr geeignet.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Milliliter Sirup)
150 Milliliter Sirup
0,09 Dimetinden

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Fenistil-Sirup sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Dimetinden (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.