Ebenol 0,25%/ -0,25% Mini
Hersteller: Strathmann AG & Co.
Wirkstoff: Hydrocortison (Cortisol)
Darreichnungsform: Creme
Hinweis
Ebenol 0,25% mini wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich. Ebenol 0,25% Creme ist weiterhin erhältlich.
Wirkung
Ebenol 0,25%/ -0,25% Mini enthält den Wirkstoff Hydrocortison (Cortisol).
Hydrocortison (Cortisol) zur innerlichen Anwendung wird eingesetzt, um einen Mangel an körpereigenen Glukokortikoiden auszugleichen. Oft der Begriff "Cortison" fFür Hydrocortison und alle davon abgeleiteten chemischen Wirkstoffe gebraucht. Cortison aber ist ein inaktives Abbauprodukt des Cortisols und nicht für Medikamente verwendbar.
Zu einem Mangel an Glukokortikoiden kommt es, wenn die Nebennierenrinde diese Hormone nicht in ausreichendem Maße bildet. Bei Nebennierenrindenunterfunktion (Morbus Addison), nach Entfernung der Nebennieren, bei Störungen der Funktion der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) (Sheehan-Syndrom) sowie nach Entfernung der Hirnanhangsdrüse kann es daher zu einem Cortisolmangel kommen.
Weiterhin wird der Wirkstoff innerlich eingesetzt zur Behandlung eines adrenogenitalen Syndroms, das im Kindesalter auftritt. Dabei ist die Funktion der Nebennierenrinde gestört, die sowohl Cortisol wie männliche Sexualhormone produziert. Das Cortisol wird dabei von bestimmten Enzymen aus den von der Nebennierenrinde produzierten Vorstufen hergestellt. Mangelt es an diesen Enzymen, entsteht zu wenig Cortisol. Das veranlasst die Hirnanhangdrüse, die Nebennierenrinde zu stärkerer Aktivität anzutreiben. Da dabei aber dann vor allem männliche Geschlechtshormone (Androgene) gebildet werden, ist die Geschlechtsentwicklung bei Kindern gestört. Um die Hormonstörung zu behandeln, muss Hydrocortison (Cortisol) ersetzt werden.
Bei örtlicher Anwendung (beispielsweise in den Enddarm eingebracht) lindert Hydrocortison die entzündlichen Symptome bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn, Colitis ulcerosa und Entzündungen des unteren Darmabschnitts wie der Proktosigmoiditis.
Auf der Haut bewirkt der örtlich verwendete Wirkstoff in Cremes oder Salben bei entzündlichen oder allergischen Hauterkrankungen wie Ekzemen, Neurodermitis, Schuppenflechte, Sonnenbrand, Hautinfektionen und Insektenstichen eine Linderung von Beschwerden wie Juckreiz oder Entzündungen.
Da Hydrocortison zu den schwach wirksamen Glukokortikoiden gehört, sind äußerliche Zubereitungen mit diesem Wirkstoff bis zu einem Gehalt von 0,5 Prozent und einer Menge von 30 Gramm verschreibungsfrei. Allerdings sollten solche Präparate nur ab dem sechsten Lebensjahr und höchstens zwei Wochen lang angewendet werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Hydrocortison (Cortisol) sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Entzündungen
- Allergie
- Neurodermitis
- Ekzeme
- Juckreiz
- chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
- Bindehautentzündung
- Hämorrhoiden
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Glukokortikoide, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Hydrocortison (Cortisol) gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Beschwerden durch Entzündungen der Haut
Dosierung
Bei Erwachsenen und Kindern ab sechs Jahren wird die Creme zu Beginn der Behandlung ein- bis zweimal täglich nach sorgfältiger Reinigung der Haut dünn auf die erkrankten Hautpartien aufgetragen und leicht eingerieben.
Mit Besserung des Krankheitsbildes genügt meist eine einmalige Anwendung pro Tag.
Kinder unter sechs Jahren dürfen nur nach ärztlicher Verordnung mit dem Medikament behandelt werden. Hier reicht meist eine Anwendung pro Tag.
Die Dauer der Behandlung sollte auf höchstens drei Wochen beschränkt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- [(Z)-Octadec-9-en-1-yl]oleat
- Dimeticon (350 cSt)
- emulgierender Cetylstearylalkohol (Typ A)
- gereinigtes Wasser
- Glycerol 85%
- Glycerolmonostearat
- Kaliumsorbat
- mittelkettige Triglyceride
- Natriumedetat
- Octyldodecanol
- Trometamol
Nebenwirkungen
Innerliche Anwendung als Tablette oder Injektion
Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Schwere allergische Reaktionen wie Atemnot, bis zum Schock.
Nebenwirkungen ohne Angaben von Häufigkeit:
Fettverteilungsstörungen wie Vollmondgesicht, Stammfettsucht; Gewichtszunahme, Natriumzurückhaltung mit Gewebswasseransammlungen (Ödeme), Kaliumverlust, Bluthochdruck; Störungen der Sexualhormonproduktion (Ausbleiben der Regelblutung, männliche Behaarung bei Frauen, Impotenz); Nebennierenrindenschwäche, Wachstumshemmung bei Kindern, Zuckeraufnahmestörung, Zuckerkrankheit, Osteoporose, Absterben von Knochengewebe (Kopf des Oberarm- und Oberschenkelknochens), Muskelschwäche, Magen-Darm-Geschwüre, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Oberbauchbeschwerden, Gefäßentzündung, Wundheilungsstörung, Immunabwehrschwäche, Erhöhung des Infektionsrisikos, psychische Störungen, Thromboserisikoerhöhung, grüner Star, grauer Star (Katarakt), Hautpigmentierung, Hautausdünnung, Hautgefäßerweiterung, Hautstreifenbildung, Steroidakne, periorale Dermatitis.
Besonderheiten:
Die genannten Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe treten meist nur in Folge von Hydrocortison-Überdosierung über längere Zeit auf und sind für alle Glucocorticoide typisch. Die Stärke der einzelnen Beschwerden ist dabei unterschiedlich ausgeprägt.
Äußerliche Anwendung im Enddarm
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Blutdruckanstieg, Auftreten von Zuckerkrankheit, Brennen im Analbereich, Verwirrtheit, Hautausschläge.
Besonderheiten:
Von einer in den Darm eingebrachten Hydrocortison-Dosis werden bis zu fünf Prozent in den Körper aufgenommen. Daher sind, abhängig von Dosierung und Dauer der Behandlung, typische allgemeine Nebenwirkungen denkbar, wie sie oben für die innerliche Gabe beschrieben sind. Bisher wurden solche Nebenwirkungen bei der Anwendung im Darm aber nicht beobachtet.
Äußerliche Anwendung auf der Haut und den Schleimhäuten
Seltene Nebenwirkungen:
allergische Hautreaktionen.
Besonderheiten:
Insbesondere bei länger dauernder Anwendung können Hautverdünnung, Gefäßzeichnung, Hautstreifen, Akne, Ausschläge um den Mund herum (periorale Dermatitis) und Überbehaarung auftreten. Bei länger dauernder Anwendung in hoher Dosierung oder auf großen Flächen sind mögliche allgemeine Nebenwirkungen (wie oben beschrieben) zu erwarten.
Bei Anwendung von Hydrocortison unter luftdichten Verbänden können folgende Nebenwirkungen auftreten: flüssigkeitsgefüllte Bläschen, Hautentfärbung, Hautaufweichung, Haarbalgentzündungen, Hauttrockenheit, Brennen, Juckreiz, Hautreizungen. Besonders leicht treten solche Nebenwirkungen bei Kindern und Säuglingen auf.
Wechselwirkungen
Für die innerliche Anwendung sind folgende Wechselwirkungen mit anderen Substanzen bekannt:
- bei Herzglykosiden kann die Wirkung verstärkt werden, weil Hydrosortison einen Kaliummangel durch vermehrte Ausschwemmung des Minerals fördert
- mit Entwässerungsmitteln sind Herzrhythmusstörungen möglich, die ebenfalls durch vermehrte Kaliumausscheidung entstehen
- Hydrocortison vermindert die blutzuckersenkende Wirkung von Antidiabetika und die Wirkung des Wurmmittels Praziquantel
- die Wirkung der blutgerinnungshemmenden Cumarin-Derivate wie Phenprocoumon wird abgeschwächt. Bei gleichzeitiger Anwendung von Hydrocortison wird eine Dosisanpassung der Antikoagulanzien erforderlich.
- zusammen mit nicht-steroidalen Antirheumatika, Salicylaten (zum Beispiel Acetylsalicylsäure) und Indometacin erhöht sich die Gefahr von Magen-Darm-Blutungen
- Hydrocortison verlängert die Wirkung mancher Muskelrelaxanzien
- mit Atropin und anderen Anticholinergika besteht die Gefahr zusätzlicher Augen-Innendrucksteigerungen
- Hydrocortison steigert bei den Malaria-Mitteln Chloroquin, Hydroxychloroquin und Mefloquin das Risiko des Auftretens von Muskel- und Herzmuskelschäden
- Die Wirkung des Wachstumshormons Somatropin kann bei Überdosierung von Hydrocortison vermindert sein
- Hydrocortison hemmt bei gleichzeitiger Gabe die Ausschüttung des Hypothalamushormons TSH, mit der das Zwischenhirn die Gabe von Protirelin beantwortet
- Die Blutspiegel von Ciclosporin (gegen Transplantatabstoßung) werden erhöht. Dadurch kann es vermehrt zu Gehirnkrämpfen kommen.
- Das Tuberkulose-Mittel Rifampicin und die Antiepileptika Phenytoin, Barbiturate und Primidon vermindern die Wirkung von Hydrocortison.
Bei der äußerlichen Anwendung von Hydrocortison sind Wechselwirkungen wie die oben genannten kaum zu erwarten und nur, wenn der Wirkstoff in großen Mengen und/oder sehr großflächig angewandt wird.
Gegenanzeigen
Hydrocortison darf innerlich nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff
- Abszessen und Durchbrüchen im Dickdarmbereich, bei Bauchfellentzündungen und ausgedehnten Fisteln sowie bei Magen- und Darmgeschwüren
- Viruserkrankungen
- innere Organe betreffende Pilzinfektionen
- Schutzimpfungen (in der Zeit davor oder unmittelbar danach)
- Kinderlähmung (Poliomyelitis)
- Lymphknotenentzündungen nach Tuberkuloseimpfung
- schwerer Osteoporose
- grünem Star (Glaukom)
- Cushing-Syndrom.
Hydrocortison darf auf der Haut nicht angewendet werden bei
- Hautbeschwerden durch Syphilis (Lues, harter Schanker)
- Tuberkulose der Haut
- Windpocken
- Herpes und anderen Virusinfektionen
- Rosazea und Entzündungen rund um den Mund (perioraler Dermatitis)
- Impfreaktionen der Haut
- Akne.
Des weiteren darf Hydrocortison nicht örtlich unter luftdicht verschlossenen Verbänden (Okklusiv-Verbänden) und auf offenen Wunden angewendet werden. Bei bakteriellen Hautinfektionen und Pilzerkrankungen müssen diese zusätzlich behandelt werden.
Eine besondere ärztliche Überwachung der innerlichen Hydrocortison-Anwendung sollte erfolgen bei
- Psychose als Nebenwirkung von Medikamenten
- schwerem Bluthochdruck
- Herzmuskelschwäche
- Zuckerkrankheit
- Tuberkulose
- älteren Patienten.
Bei Patienten mit Myasthenia gravis sollte die Erstgabe und die Dosierungseinstellung von Hydrocortison im Krankenhaus stattfinden.
Je nach Ort der Anwendung darf der Wirkstoff bei verschiedenen Erkrankungen auch äußerlich nicht eingesetzt werden:
- Am Auge darf Hydrocortison nicht bei Überempfindlichkeit, Augeninfektionen durch Herpesviren, Augeninfektionen durch Bakterien sowie akuten Phasen von Entzündunge durch Viren, Verletzungen der Hornhaut, Grünem Star (Glaukom), Tuberkulose des Auges und Pilzinfektionen des Auges angewendet werden.
- Die Einbringung in den Darm verbietet sich bei Geschwüren und Durchbrüchen der Dickdarmwand, Bauchfellentzündung, ausgedehnten Fisteln, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, schwerer Osteoporose und allgemeinen Pilzerkrankungen.
Bei äußerlicher Hydrocortison-Anwendung ist ärztliche Vorsicht geboten bei Einsatz des Wirkstoffes im Gesicht (vor allem im Augenbereich), im Bereich von Hautfalten, im Scham- und Afterbereich und im Umfeld von Hautgeschwüren.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff Hydrocortison soll während der Schwangerschaft nur in dringenden Fällen angewendet werden, da erhöhte Risiken für das Kind nicht ausgeschlossen werden können. Selbst bei örtlicher Anwendung ist auf eine kurzfristige und kleinflächige Anwendung zu achten.
Glukokortikoide gehen in die Muttermilch über. Für Hydrocortison selbst liegen diesbezüglich keine Untersuchungen vor. Bei großflächiger Anwendung oder Einnahme in Tablettenform sollte abgestillt werden.
Grundsätzlich ist bei äußerlicher Anwendung in der Stillzeit der Brustbereich auszusparen, um eine Wirkstoffaufnahme des Säuglings über den Mund zu vermeiden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung auf der Haut sollte bei Kindern unter sechs Jahren nur nach ärztlicher Anweisung erfolgen. Bei Säuglingen und Kleinkindern darf Hydrocortison nicht unter Luftabschluss, zum Beispiel unter Windeln, Pflastern oder Verbänden, erfolgen.
Im Wachstumsalter sollte eine Anwendung in Tablettenform, als Spritze oder im Enddarm nur unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen, da es unter anderem zu Wachstumsstörungen kommen kann.
Warnhinweise
- Das Medikament sollte äußerlich nicht auf offenen Wunden angewendet werden.
- Bei äußerlicher Anwendung des Medikaments auf vorgeschädigter Haut oder Altershaut sind schwächere Dosierungen erforderlich.
- Die äußerliche Anwendung des Medikaments im Gesicht, am Auge und auf Schleimhäuten sollte mit ärztlicher Vorsicht erfolgen.
- Während der innerlichen Behandlung mit dem Medikament sollten regelmäßige augenärztliche Untersuchungen durchgeführt werden.
- Bei der innerlichen Anwendung des Medikaments bei Kindern werden regelmäßige ärztliche Wachstumskontrollen empfohlen.
- Bei der innerlichen Behandlung von Zuckerkranken mit dem Medikament muss der Arzt auf eine etwa notwendige Dosisänderung der blutzuckersenkenden Medikamente achten.
- Bei Einnahme des Medikaments und körperlicher Anstrengung ist möglichweise eine Änderung der Dosierung durch den Arzt notwendig.
- Während der Behandlung mit dem Medikament sollten keine Allergietests vorgenommen werden.
- Patienten mit schwerer Herzmuskelschwäche und Bluthochdruck sind während der innerlichen Behandlung mit dem Medikament sorgfältig ärztlich zu überwachen.
- Eine Behandlung mit dem Medikament sollte nicht plötzlich beendet sondern "ausgeschlichen" werden.
- Die Creme ist nach Anbruch nur drei Monate haltbar.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Ebenol 0,25%/ -0,25% Mini sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Hydrocortison (Cortisol) (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.