Doss 1,0 µg
Wirkung
Doss 1,0 µg enthält den Wirkstoff Alfacalcidol.
Alfacalcidol dient zur Behandlung von Störungen des Calcium-Haushaltes beziehungsweise des Vitamin D-Stoffwechsels. Diese können beispielsweise verursacht werden durch:- unzureichende Aufnahme von Calcium aus dem Magen und Darm (zum Beispiel aufgrund von Erkrankungen des Verdauungstraktes oder nach Magen-Darm-Operationen),
- eine Unterfunktionen der Nebenschilddrüsen,
- mangelnde Umwandlung von Vitamin-D-Vorstufen in die wirksame Form bei gestörter Nierenfunktion oder in der ersten Zeit nach einer Nierentransplantation.
- Osteoporose (zum Beispiel nach den Wechseljahren oder aufgrund einer Langzeitbehandlung mit Glukokortikoiden),
- Osteomalazie (Knochenerweichung bei Erwachsenen),
- Rachitis (Knochenerweichung bei Kindern).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Alfacalcidol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Vitamin D-Abkömmlinge, Vitamine, Osteoporose-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Alfacalcidol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Knochenschwund bei Frauen nach der Menopause und Knochenschwund bei Kortison-Behandlung
- Knochenerweichungen im Erwachsenenalter infolge unzureichender Aufnahme von Calcium und Vitamin D aus dem Darm
- Nebenschilddrüsen-Unterfunktion oder hypophosphatämische Rachitis (eine Knochenerweichung, gegen die Vitamin D nicht wirkt)
- gestörter Knochenstoffwechsel mit verminderter Calcium-Aufnahme, wie sie als Folge von Nierenfunktionsstörungen sowie anfangs nach Nierenverpflanzungen auftreten kann
Dosierung
Eine Kapsel des Medikaments enthält ein Mikrogramm Alfacalcidol. Zur Zusammenstellung der individuellen Dosierung stehen auch niedriger dosierte Kapseln mit 0,25 und 0,5 Mikrogramm Alfacalcidol zur Verfügung.
Die Dosis des Medikaments und die Dauer der Anwendung werden vom Arzt für den einzelnen Patienten individuell festgelegt. Im Allgemeinen gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Die Anfangsdosierung liegt für Erwachsene und Kinder über 20 Kilogramm Körpergewicht in der Regel bei einem Mikrogramm Alfacalcidol (eine Kapsel) täglich. Kinder unter 20 Kilogramm Körpergewicht erhalten 0,05 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich. Die Dosis wird je nach Behandlungsfortschritt angepasst, um zu einen zu hohen Calcium- und Phosphatgehalt des Blutes zu vermeiden.
Abhängig vom Krankheitsgrad können Dosierungen bis zu drei Mikrogramm Alfacalcidol (drei Kapseln) täglich notwenig sein.
Bei der Behandlung einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus) muss die Dosis des Medikaments verringert werden, sobald ein normaler Calcium- und Phosphatgehalt des Blutes erreicht ist.
Nehmen Sie die Kapseln unzerkaut und zusammen mit genügend Flüssigkeit ein. Bei einer Dosierung von einer Kapsel täglich wird diese am Abend eingenommen. Bei mehreren Kapseln pro Tag nehmen Sie die eine Hälfte der Tagesdosis morgens und die andere Hälfte abends ein.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Eisen(II,III)-oxid (E 172)
- Eisen(III)-oxid (E 172)
- Glycerol 85%
- Alpha-Tocopherol
- Drucktinte
- Erdnußöl
- Ethanol 99%
- Ethylacetat
- Gelatine
- Isopropylalkohol
- Propylgallat
- Schellack
- wasserfreie Citronensäure
Nebenwirkungen
Seltene Nebenwirkungen:
Leichte, vorübergehende Erhöhung der Blutkonzentrationen von Calcium und Phosphat, Müdigkeit, verstärktes Durstgefühl, Übelkeit und Erbrechen, Juckreiz, Überempfindlichkeitsreaktionen (Rötung, Bläschenbildung auf der Haut).
Besonderheiten:
Insbesondere bei Langzeitbehandlung in hoher Dosierung sind Calcium-Ablagerungen in Blutgefäßen und der Augenhornhaut möglich. Das Risiko für die Bildung von Calcium-haltigen Nierensteinen ist erhöht.
Eine andauernde Überdosierung kann die Calcium- und Phosphat-Konzentrationen im Blut stark ansteigen lassen und zu Kopfschmerzen, Muskel-, Knochen- und Gelenkschmerzen sowie zu Herzrhythmusstörungen und Herzrasen (Tachykardie) führen.
Wechselwirkungen
Gleichzeitig mit Alfacalcidol dürfen keine weiteren Vitamin-D-Abkömmlinge angewendet werden, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Östrogen-haltige Arzneimittel (zum Beispiel zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden) können die Alfacalcidol-Wirksamkeit verstärken.
Barbiturate, Glukokortikoide und Antiepileptika (wie Carbamazepin, Phenytoin oder Diphenylhydantoin) können die Wirkung von Alfacalcidol abschwächen.
Gallensäure-bindende Mittel (wie Colestyramin oder Colestipol), Sucralfat sowie Aluminium-haltige Arzneimittel können die Aufnahme von Alfacalcidol beeinträchtigen und sollten daher mit einem Abstand von mindestens zwei Stunden eingenommen werden.
Patienten, die Herzglykoside erhalten, müssen verstärkt überwacht werden, da ein erhöhter Calcium-Spiegel im Blut Herzrhythmusstörungen auslösen kann.
Calcium-Präparate und Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel können die Calcium-Konzentration im Blut zusätzlich erhöhen und das Risiko für Nebenwirkungen wie Herzrhythmusstörungen oder Herzrasen (Tachykardie) steigern.
Insbesondere Dialyse-Patienten sollten während der Alfacalcidol-Therapie keine Magnesium-haltigen Arzneimittel (zum Beispiel bestimmte Abführmittel) einnehmen, da sonst der Magnesium-Blutspiegel stark ansteigen kann und Störungen im Mineralhaushalt möglich sind.
Gegenanzeigen
Alfacalcidol darf nicht eingesetzt werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Vitamin D oder bei einer Vergiftung mit diesem Vitamin,
- erhöhten Calcium- oder Magnesium-Konzentrationen im Blut,
- einem Phosphat-Überschuss im Blut,
- Störungen des Mineral-Haushaltes, die einen erhöhten pH-Wert im Blut (Alkalose) zur Folge haben (Burnett-Syndrom, Milch-Alkali-Syndrom).
Nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt ist der Wirkstoff bei Nierensteinen sowie bei Personen mit Sarkoidose (entzündliche Allgemeinerkrankung, die vor allem zu Veränderungen des Lungengewebes führt, aber auch den Knochenstoffwechsel beeinträchtigen kann) anzuwenden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Alfacalcidol sollte während der Schwangerschaft und Stillzeit nur nach sorgfältiger Risiko-Nutzen-Abwägung durch den Arzt zur Anwendung kommen. Die Dosierungsvorschriften sind genau einzuhalten, da eine Vitamin D-Überdosierung die geistige und körperliche Entwicklung des Kindes beeinträchtigen kann.
Alfacalcidol führt zu einem erhöhten Vitamin-D-Gehalt der Muttermilch. Erhält das Kind zusätzlich Vitamin-D-Präparate, ist eine Überversorgung mit schädlichen Auswirkungen auf das Kindes nicht auszuschließen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder mit Störungen des Vitamin D-Stoffwechsel oder des Calcium-Haushaltes können mit 0,05 Mikrogramm Alfacalcidol pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag behandelt werden. Insbesondere bei Kleinkindern sind die Dosierungsvorschriften sorgfältig einzuhalten, um eine Überdosierung zu vermeiden.
Warnhinweise
- Während der Behandlung, insbesondere von Dialyse-Patienten, müssen Calcium- und Phosphat-Blutspiegel, Sauerstoff- und Kohlendioxid-Gehalt im Blut sowie der pH-Wert regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
- Bei Dialyse-Patienten muss vom Arzt ein eventueller Calcium-Einstrom aus der Dialyseflüssigkeit berücksichtigt werden.
- Das in dem Medikament enthaltene Erdnussöl kann in seltenen Fällen zu schweren allergischen Reaktionen führen.
- Das Medikament enthält mit Anidrisorb eine Zuckerlösung und ist daher nicht für Patienten mit Zuckerverwertungsstörungen geeignet.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Doss 1,0 µg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Alfacalcidol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.