Corifeo/ -20mg
Wirkung
Corifeo/ -20mg enthält den Wirkstoff Lercanidipin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Corifeo/ -20mg.
Lercanidipin wird angewandt bei der Behandlung des Bluthochdrucks, der keine organischen Ursachen hat (essentieller Bluthochdruck).
Darüber hinaus kann der Wirkstoff auch in Kombination mit Betablockern oder Hemmstoffen des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems eingesetzt werden, um einen zu hohen Blutdruck zu behandeln. Dabei wird Lercanidipin immer dann in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln gegeben, wenn während der Behandlung mit einem Einzelwirkstoff die gewünschte Blutdrucksenkung nicht erreicht wurde.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lercanidipin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Calciumkanalblocker, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Lercanidipin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- leichter bis mittelschwerer Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache
Dosierung
Die empfohlene Dosis beträgt einmal täglich eine 10mg-Tablette und ist wenigstens 15 Minuten vor einer Mahlzeit einzunehmen. Abhängig vom Behandlungserfolg kann der Arzt die Dosis auf eine 20mg-Tablette täglich erhöhen. Die Dosissteigerung sollte schrittweise erfolgen, da es etwa zwei Wochen dauern kann, bis die maximale blutdrucksenkende Wirkung erreicht wird.
Bei einigen Patienten, die mit einem einzigen blutdrucksenkenden Wirkstoff nicht ausreichend behandelt werden können, kann der Arzt das Medikament zusätzlich zur Behandlung mit einem Betablocker, einem Entwässerungsmittel (beispielsweise Hydrochlorothiazid) oder einem ACE-Hemmer (Captopril oder Enalapril) verordnen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Eisen(III)-oxid (E 172)
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 6000
- Poly(O-carboxymethyl)stärke-Natriumsalz
- Povidon K 30
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Hautrötungen und Wärmegefühl (Flush), Kopfschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Müdigkeit, Empfindungsstörungen (Parästhesien), Herzklopfen (Palpitation), schneller Herzschlag (Tachykardie), Knöchelschwellungen (Ödeme), Angina pectoris-Anfälle.
Seltene Nebenwirkungen:
Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall (Diarrhöe), Zunahme des Engegefühls in der Brust (pektanginöse Beschwerden), Blutzuckerwerteanstieg (Hyperglykämie), Blutbildungsstörungen wie Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Verminderung der roten Blutkörperchen (Anämie), Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Agranulozytose.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Zahnfleischwucherungen (Gingivahyperplasie).
Vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen wie Rötungen (Erytheme), Juckreiz (Pruritus), Nesselsucht Urtikaria), makulopapulöse Exantheme oder Erythromelalgie, lichtbedingte Hautreaktionen (photoallergische Reaktionen), lokaler Muskelschmerz (Myalgien), Muskelzittern (Tremor), geringfügige, vorübergehende Änderung der optischen Wahrnehmung, Leberfunktionsstörungen, Blutdruckabfall, Entwicklung einer Herzmuskelschwäche oder Verschlechterung einer bestehenden Herzmuskelschwäche bis zum Herzinfarkt, anaphylaktischer Schock, Nierenfunktionsstörungen bei vorliegender Nierenschwäche.
Besonderheiten:
In Langzeitbehandlung kann es in seltenen Fällen bei älteren Patienten zu Brustwachstum (Gynäkomastie) kommen.
Wechselwirkungen
Zu einer verstärkten blutdrucksenkenden Wirkung kommt es bei gleichzeitiger Gabe von anderen blutdrucksenkenden Mitteln wie Diltiazem, Nitraten, aber auch von trizyklischen Antidepressiva und dem BenzodiazepinMidazolam, Entwässerungsmitteln (Diuretika) oder hohen Dosierungen von magensäurehemmenden Mitteln (Antiazida) wie Cimetidin oder Ranitidin. Die gleichzeitige Gabe der Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol, dem HIV-Mittel Ritonavir, den AntibiotikaErythromycin und Troleandomycin sowie von Ciclosporin (gegen Organabstoßungen nach Verpflanzungen) behindern den Abbau von Lercanidipin im Körper. Dadurch steigern dessen Wirkung so stark, dass die Kombination vermieden werden muss.
Wird Lercanidipin gleichzeitig mit Wirkstoffen angewendet, die vom gleichen Enzymsystem im Körper abgebaut werden, kann sich ebenfalls eine verstärkte oder verlängerte Wirkung desselben ergeben. Das ist der Fall mit den H1-AntihistaminikaTerfenadin und Astemizol, aber auch manchen Antiarrhythmika wie beispielsweise Amiodaron oder Chinidin.
Wird Lercanidipin gleichzeitig mit Wirkstoffen angewendet, die das abbauende Enzymsystem anregen, kann die Wirkung abgeschwächt sein. Dies ist der Fall bei Antiepileptika wie Phenytoin und Carbamazepin, aber auch dem Tuberkulose-MittelRifampicin.
Wenn Lercanidipin zusammen mit dem Beta-RezeptorenblockerMetoprolol verabreicht wird, wird die Verfügbarkeit von Lercanidipin im Körper um die Hälfte verringert. Lercanidipin ist daher zwar zusammen mit Beta-Rezeptorenblockern sicher anwendbar, jedoch kann eine Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich sein.
Wirkstoffe gegen Herzmuskelschwäche wie Digoxin werden in der Wirkung durch Lercanidipin verstärkt.
Da Lercanidipin seinerseits die Wirkung von Simvastatin (gegen Fettstoffwechselstörungen) verstärkt, sollten die beiden Wirkstoffe in einem zeitlichen Abstand von etwa zwölf Stunden voneinander eingenommen werden.
Lercanidipin sollte nicht zusammen mit Grapefruitsaft eingenommen werden. Grapefruitsaft verhindert den Abbau von Lercanidipin im Körper und verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung.
Gegenanzeigen
Lercanidipin darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder verwandte Kalziumkanalblocker (Dihydropyridine)
- Behinderungen des Blutflusses aus der linken Herzkammer
- unbehandelter Herzmuskelschwäche
- schwerer Nieren- oder Leberfunktionsstörung
- Herzinfarkt, der erst einen Monat zurückliegt.
- Patienten mit Herzrhythmusstörungen, die vom sogenannten Sinusknoten ausgehen
- leichter bis mittlerer Angina pectoris
- leichten bis mittelschweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In Schwangerschaft und Stillzeit darf Lercanidipin nicht angewendet werden. Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über. Deshalb sollte abgestillt werden, wenn während der Stillzeit eine Behandlung mit Lercanidipin notwendig ist.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung bei Kindern sollte unterbleiben, weil die Wirkungsweisen von Lercanidipin bei dieser Patientengruppe nicht ausreichend erforscht sind.
Warnhinweise
- Durch den Wirkstoff kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigt werden.
- Die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen kann gering bis mäßig beeinträchtigt sein. Das ist besonders bei Behandlungsbeginn, bei einer Dosiserhöhung oder im Zusammenwirken mit Alkohol zu beachten.
- Bei eingeschränkter Leberfunktion kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Corifeo/ -20mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lercanidipin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.