Canesten Gyn 3-Tage-Therapie Vaginaltabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 12.11.2007
Hersteller: Bayer Vital GmbH
Wirkstoff: Clotrimazol
Darreichnungsform: Vaginaltablette
Rezeptfrei

Wirkung

Canesten Gyn 3-Tage-Therapie Vaginaltabletten enthalten den Wirkstoff Clotrimazol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Canesten Gyn 3-Tage-Therapie Vaginaltabletten.

Clotrimazol wird als Wirkstoff in Cremes, Sprays, Puder und Lösung sowie in Vaginaltabletten und Scheidenzäpfchen angewendet. Es wirkt gegen die häufigsten krankheitserregenden Pilze. Die einzelnen Darreichungsformen werden wie folgt eingesetzt:

Mit der Darreichungsform als Creme, Spray oder Lösung werden Hautinfektionen, die durch Dermatophyten (Hautpilze), Hefepilze, Schimmelpilze und andere Pilze hervorgerufen werden, behandelt. Ein weiteres Einsatzgebiet stellt die Erkrankung Kleienpilzflechte (Pityriasis versicolor) dar. Durch seine gleichzeitig antibakterielle Wirksamkeit ist Clotrimazol auch zur Behandlung des Erythrasma geeignet. Hierbei handelt es sich um eine Infektion der Haut mit dem Bakterium Corynebacterium minutissimum.

Mit dem Wirkstoff als Sprayapplikation können sehr gut großflächige Pilzerkrankungen, aber auch Flächen von Gegenständen behandelt werden. Hierzu zählen beispielsweise die Schuhe bei Fußpilzerkrankungen.

Die Gabe im Genitalbereich erfolgt in Form von Cremes. Bei Frauen kommen zusätzlich Vaginaltabletten oder Scheidenzäpfchen zum Einsatz. Mit dem Wirkstoff Clotrimazol werden so örtlich Pilzinfektionen im Genitalbereich behandelt. Hierbei handelt es sich in erster Linie um entzündliche Hefepilzinfektionen der Scheide. Gegen infektiösen Ausfluss wird Clotrimazol ebenfalls eingesetzt. Zusätzlich kann die Substanz bei so genannten Superinfektionen im Genitalbereich mit clotrimazolempfindlichen Bakterien angewendet werden. Eine Superinfektion ist die erneute Infektion mit demselben Erreger bei noch bestehendem Erstinfekt und noch unvollständiger Immunität. Eine zusätzliche bakterielle Infektion nach einer Vorinfektion durch Pilze kann bei Sensibilität der Bakterien gegen Clotrimazol ebenfalls bekämpft werden.

Die Vaginaltabletten eignen sich zudem für die Behandlung der Trichomoniasis. Die Trichomoniasis ist eine Infektion mit dem Mikroorganismus Trichomonas vaginalis.

Darüber hinaus wird Clotrimazol auch in Form eines Puders zur Nachbehandlung bei Hautpilzerkrankungen verwendet. Zur längerfristigen Prophylaxe (Vorbeugung) einer Pilzinfektion kann es aber ebenso aufgetragen werden. Da sich Pilze bevorzugt im feuchten Milieu halten und vermehren, ist der Trockeneffekt des Puders vorteilhaft.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Clotrimazol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Imidazole und Triazole, Fungizide, zu welcher der Wirkstoff Clotrimazol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • ansteckender Scheiden-Ausfluss, verursacht durch Hefepilze
  • Entzündungen der Scheide durch Pilze (meist Candida)
  • Zweit-Infektion mit clotrimazolempfindlichen Bakterien bei noch bestehender Erstinfektion mit Pilzen

Dosierung

Zur Behandlung wird an drei aufeinander folgenden Abenden jeweils eine Vaginaltablette mit einem der beigelegten Applikatoren möglichst tief in die Scheide eingeführt.

Die Vaginaltabletten sind am leichtesten in Rückenlage bei leicht angezogenen Beinen anzuwenden.

Die Behandlung sollte - außer bei sehr schweren Pilzinfektionen - zweckmässigerweise nicht während der Regelblutung durchgeführt werden beziehungsweise vor deren Beginn abgeschlossen sein.

Bei trockener Scheide kann es vorkommen, dass sich die Vaginaltabletten nicht vollständig auflösen. Für diese Fälle gibt es spezielle Vaginalcremes, die mit Applikatoren eingeführt werden können.

Die Beschwerden einer Pilzinfektion in der Scheide wie Juckreiz, Ausfluss und Brennen können noch einige Tage über das Behandlungsende hinaus andauern. Falls die Symptome danach nicht vollständig abgeklungen sind oder sich verschlimmert haben sollten, muss ein Arzt aufgesucht werden.

Da von einer Pilzinfektion meist äußere und innere Scheidenbereiche betroffen sind, sollten beide Bereiche kombiniert behandelt werden. Dazu wird die gleichzeitige Anwendung einer Clotrimazol-haltigen Creme empfohlen, die ein- bis dreimal täglich über mehrere Tage hinweg dünn auf die äußeren entzündeten Scheidenbereiche aufzutragen ist.

Hat der Arzt auch beim Sexualpartner Entzündungen von Eichel und Vorhaut durch Pilze festgestellt, sollte sich der Partner ebenfalls örtlich mit einer Clotrimazol-haltigen Creme behandeln. Die Creme wird dabei ein- bis dreimal täglich aufgetragen und die Behandlungsdauer beträgt im allgemeinen eine bis zwei Wochen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • hochdisperses Siliciumdioxid
  • Maisstärke
  • mikrokristalline Cellulose
  • Calciumlactat-Pentahydrat
  • Crospovidon
  • Hypromellose
  • Lactosemonohydrat
  • Magnesiumstearat
  • Milchsäure

Nebenwirkungen

Gelegentliche Nebenwirkungen:
vorübergehende Rötung, Juckreiz, Brennen, Stechen, Hautaustrocknung.

Seltene Nebenwirkungen:
allergische Reaktion wie Juckreiz, Rötung.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Gabe von Clotrimazol und weiteren Mitteln gegen Pilzerkrankungen wie Amphotericin B, Nystatin und Natamycin kann zu einer verminderten Wirkung von Clotrimazol und diesen Substanzen führen. Dies muss bei den Dosierungen beachtet werden.

Gegenanzeigen

Clotrimazol sollte nicht bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff verwendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bei Anwendung des Wirkstoffes in der Scheide ist eine strenge ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung im ersten Drittel der Schwangerschaft erforderlich. Es besteht in diesem Zeitraum der Verdacht auf ein erhöhtes Risiko einer Fehlgeburt (Spontanabort). Über Risiken im zweiten und letzten Drittel der Schwangerschaft liegen keine Studien vor.

Bei einer örtlich begrenzten Anwendung von Clotrimazol auf der Haut wird der Wirkstoff kaum in den Körper der Schwangeren aufgenommen. Deshalb ist auch keine Schädigung des ungeborenen Kindes zu erwarten. Clotrimazol ist darum nach der Substanz Nystatin das Mittel der Wahl für die Behandlung von Pilzinfektionen in der Schwangerschaft.

Während der Stillzeit sollte Clotrimazol nicht an der Brust angewendet werden, damit der Wirkstoff nicht zum Säugling gelangt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte die Anwendung auf großen Flächen und über längere Zeiträume vermieden werden.

Warnhinweise

  • Das Medikament ist nur zur äußerlichen Anwendung oder zum Einbringen in die Scheide bestimmt.
  • Ein Augenkontakt mit dem Medikament sollte vermieden werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Vaginaltabletten)
3 Stück Vaginaltabletten
200 Milligramm Clotrimazol

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Canesten Gyn 3-Tage-Therapie Vaginaltabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Clotrimazol (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Vaginalcreme, Vaginaltablette
Creme, Vaginaltablette
Creme, Vaginaltablette
Creme, Vaginaltablette
Sprühlösung
Lösung
Vaginaltabletten
Vaginalcreme
Vaginaltabletten
Vaginalcreme, Vaginaltablette
Creme, Vaginaltablette
Creme, Vaginaltablette
Creme, Vaginaltablette
Creme, Vaginalzäpfchen

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.