Bifiteral mit Pflaumenaroma 667 mg/ml
Hersteller: Solvay Arzneimittel GmbH
Wirkstoff: Lactulose
Wirkung
Bifiteral mit Pflaumenaroma 667 mg/ml enthält den Wirkstoff Lactulose.
Lactulose ist der Wirkstoff der Wahl, wenn einer Verstopfung mit einer Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten nicht mehr beizukommen ist. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Erkrankungen, die eine leichtere Darmentleerung erfordern, wie beispielsweise Hämorrhoiden.
Der Wirkstoff kann auch zur Vorbeugung von Verwirrtheitszuständen bei Menschen mit schweren Lebererkrankungen (beispielsweise Leberzirrhose) eingesetzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lactulose sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Abführmittel, zu welcher der Wirkstoff Lactulose gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Verstopfung, die durch ballaststoffreiche Kost und andere allgemeine Maßnahmen nicht ausreichend beeinflusst werden kann
- Erkrankungen, die einen erleichterten Stuhlgang erfordern
- Vorbeugung vor und Behandlung der Ammoniak-Vergiftung des Gehirns infolge mangelhafter Leberfunktion
Dosierung
Zur Behandlung der Verstopfung nehmen Erwachsene je nach Bedarf täglich ein- bis zweimal 7,5 bis 15 Milliliter des Sirups ein. Kinder erhalten ein- bis zweimal am Tag 5 bis 10 Milliliter.
Die abführende Wirkung kann nach zwei bis zehn Stunden eintreten, bei ungenügender Dosierung später.
Zur Vorbeugung und zur Behandlung der so genannten Portokavalen Enzephalopathie, einer Gehirnschädigung durch eine Leberfunktionsstörung werden zu Beginn der Behandlung dreimal bis viermal täglich 7,5 bis 15 Milliliter eingenommen. Nach einigen Tagen wird die Dosis schrittweise auf dreimal bis viermal pro Tag 30 bis 45 Milliliter gesteigert mit dem Ziel, pro Tag zwei bis drei weiche Stühle zu entleeren.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose
- Epilactose
- Fructose
- Galactose
- gereiniges Wasser
- Pflaumen-Aroma
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, Blähungen, Windabgang.
Seltene Nebenwirkungen:
Erhöhung der Blutnatriumkonzentration.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Störungen des Mineralhaushalts, Verstärkung der Darmträgheit (bei langfristiger Einnahme).
Wechselwirkungen
Lactulose kann den Kaliumverlust durch Entwässerungsmittel verstärken. Gleiches gilt für Glukokortikoide (Wirkstoff gegen Entzündungen unterschiedlichster Ursache) und Amphotericin B (Wirkstoff gegen Pilzerkrankungen).
Der Effekt von Wirkstoffen gegen Herzmuskelschwäche (Herzglykoside) kann durch einen entstandenen Kaliummangel verstärkt werden.
Da Lactulose den pH-Wert im Darm verändern kann, können pH-Wert abhängige Wirkstoffe (wie beispielsweise 5-ASA) im Darm inaktiviert werden.
Gegenanzeigen
Bei Fruchtzucker-Unverträglichkeit, Lactase-Mangel, Schleimzuckerüberschuss oder Glucose-Galactose-Aufnahmestörung (Glucose-Galactose-Malabsorptionssyndrom) sollte Lactulose nicht eingenommen werden.
Ebenso verbietet sich der Einsatz von Lactulose bei einem Darmverschluss. Anzeichen dafür können krampfartige Bauchschmerzen sein, aufgeblähter Bauch, Stuhlverhalt oder fehlender Abgang von Winden und eventuell begleitendes Erbrechen. Bei solchen Beschwerden ist sofortiges ärztliches Eingreifen notwendig.
Bei akut entzündlichen Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und Störungen des Wasser- und Mineralsalzgleichgewichtes darf Lactulose nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt verabreicht werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Lactulose kann während der Schwangerschaft und Stillzeit angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern muss vor einer Lactulose-Gabe eine Fruchtzucker-Unverträglichkeit ausgeschlossen werden.
Warnhinweise
- Zuckerkranke sollten den Gehalt an Schleimzucker, Fruchtzucker und Milchzucker berücksichtigen.
- Bei längerer Einnahme sollten Blutwerte wie Kalium und andere Elektrolyte kontrolliert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Bifiteral mit Pflaumenaroma 667 mg/ml sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lactulose (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.