Amlodipin-ratiopharm 5 mg/ -10 mg N Tabletten

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.12.2018
Hersteller: ratiopharm GmbH
Wirkstoff: Amlodipin
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Amlodipin-ratiopharm 5 mg/ -10 mg N Tabletten enthalten den Wirkstoff Amlodipin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Amlodipin-ratiopharm 5 mg/ -10 mg N Tabletten.

Amlodipin wird angewandt bei der Behandlung des Bluthochdrucks, der keine organischen Ursachen hat (essentielle Hypertonie).

Daneben wird der Wirkstoff zur Behandlung von Herzerkrankungen, die mit einer unzureichenden Sauerstoffversorgung des Herzmuskels einhergehen wie der Angina pectoris, eingesetzt. Amlodopin eignet sich sowohl zur Behandlung der chronisch stabilen Form der Angina pectoris (bei Behandlung keine Beschwerden) wie der spastischen Form, bei der es durch Verkrampfungen der Herzkranzgefäße zur Minderdurchblutung und Schmerzen kommt.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Amlodipin sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Calciumkanalblocker, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Amlodipin gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck
  • gut behandelbare chronische Angina pectoris
  • Angina pectoris durch Krämpfe der Herzkranzarterien

Dosierung

Sowohl für Bluthochdruck als auch für Angina pectoris beträgt die übliche Dosis 5 Milligramm Amlodipin einmal täglich. Diese Dosis kann vom Arzt je nach individuellem Behandlungserfolg und der Verträglichkeit auf maximal 10 Milligramm täglich erhöht werden.

Bei Patienten mit Bluthochdruck kann der Arzt Amlodipin zusammen mit Thiaziden und Thiazid-artigen Entwässerungsmitteln, Alpha-Sympatholytika, Betablockern oder ACE-Hemmern verschreiben.

Bei Angina pectoris kann Amlodipin bei Patienten, deren Angina auf Nitrate und/oder eine angemessene Betablocker-Dosis nicht angesprochen hatte, allein gegeben werden oder aber auch in Kombination mit anderen Medikamenten gegen Angina pectoris.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • mikrokristalline Cellulose
  • Calciumhydrogenphosphat
  • Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme) wie Knöchelschwellungen, Unterschenkelschwellungen, Wasseransammlungen insbesondere in den Armen und Beinen (periphere Ödeme).

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Haarausfall, Hautrötungen und Wärmegefühl (Flush), Kopfschmerzen, Schwindel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Herzklopfen (Palpitationen) und Herzrasen (Tachykardien), Angina pectoris-Anfälle, Veränderungen des Körpergewichts (Zu- oder Abnahme), Blutdruckschwankungen mit plötzlichem Blutdruckabfall, Hautausschläge, kleine Hautblutungen (Purpura), Hautverfärbungen.

Seltene Nebenwirkungen:
Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Schwächegefühl, Nervenschmerzen insbesondere in den Armen und Beinen (periphere Neuropatien), nervliche Missempfindungen (Parästhesien), Stimmungsschwankungen, Sehstörungen, Übelkeit, Magen-Darm-Störungen wie Bauchschmerzen, Völlegefühl, Verdauungsstörungen, Durchfall, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Mundtrockenheit, Zahnfleischwucherungen, vermehrtes Schwitzen, Durchblutungsstörungen, Zunahme des Engegefühls in der Brust, Kreislaufbeschwerden, Ohnmachten, Blutzuckerwerteanstieg (Hyperglykämie), Blutbildungsstörungen wie Mangel an weißen Blutkörperchen, Mangel an roten Blutkörperchen, Mangel an Blutplättchen oder Fehlen von Granulozyten, Erektionsstörungen, Vergrößerungen der Brustdrüsen, Probleme beim Wasserlassen, nächtlicher Harndrang, Leberfunktionsstörungen mit einem Anstieg bestimmter Leber-Enzyme, Magenschleimhautentzündungen, Gefäßentzündungen, Atemnot, veränderter Geschmacksinn, Ohrensausen.

Sehr seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen (wie Rötungen, Juckreiz, Nesselsucht, fleckig-blasige Ausschläge oder Rötung (Erythem), Schmerzen und erhöhte Hauttemperatur an Armen und Beinen), lichtbedingte Hautreaktionen, Leberentzündungen mit oder ohne Gelbsucht, Abflussstörungen der Gallenflüssigkeit, Blutzuckerspiegelerhöhungen bei Diabetes mellitus.

Vereinzelt auftretende Nebenwirkungen:
Zittern, geringfügige und vorübergehende Änderung der Sehleistung, Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Entwicklung einer Herzmuskelschwäche oder Verschlechterung einer bestehenden Herzmuskelschwäche bis zum Herzinfarkt, allergischer Schock, Nierenfunktionsstörungen bei vorliegender Nierenschwäche.

Besonderheiten:
In Langzeitbehandlung kann es in seltenen Fällen bei älteren Patienten zu Brustwachstum (Gynäkomastie) kommen.

Wechselwirkungen

Der blutdrucksenkende Effekt von Amlodipin kann durch andere Blutdrucksenker sowie trizyklische Antidepressiva verstärkt werden. Bei Kombination mit Nitraten können sich die Wirkungen auf den Blutdruck und den Herzschlag verstärken. Bei gleichzeitiger Einnahme von Amlodipin und Betablockern ist eine sorgfältige ärztliche Überwachung der Patienten nötig, da sich die blutdrucksenkenden Wirkungen verstärken können. Betablocker können eine Herzmuskelschwäche verschlechtern, Patienten mit Herzmuskelschwäche müssen also während der gleichzeitigen Behandlung mit Amlodipin vom Arzt besonders sorgfältig überwacht werden. Gleiches gilt bei der Gabe zusammen mit Antiarrhythmika wie Amiodaron und Chinidin, da Amlodipin möglicherweise zusätzlich zu den Antiarrhythmika die Herzkraft abschwächt.

Bei gleichzeitiger Gabe von Amlodipin und Sildenafil (Mittel gegen Erektionsstörungen) hat jeder Wirkstoff für sich genommen seinen eigenen blutdrucksenkenden Effekt.

Amlodipin wird im Körper durch ein Enzym abgebaut, dessen Aktivität durch viele andere Wirkstoffe beeinflusst werden kann. Bei gleichzeitiger Gabe ist daher eine sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.

Stoffe, die dieses Enzym hemmen, führen dazu, dass Amlodipin bei gleichzeitiger Gabe möglicherweise langsamer abgebaut wird und dann stärker und länger wirkt. Zu diesen Stoffen gehören: die Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol, der Blutdrucksenker Diltiazem, HIV-1-Proteasehemmer (gegen AIDS), die Makrolid-AntibiotikaClarithromycin, Erythromycin und Telithromycin sowie das Antidepressivum Nefazodon.

Ebenso kann es sein, dass Wirkstoffe, die die Aktivität des Enzyms fördern, die Amlodipin-Wirkung abschwächen. Das ist der Fall bei den Tuberkulose-MittelnRifampicin und Rifabutin, dem AIDS-Medikament Nevirapin, Johanniskraut (gegen Depressionen), dem GlukokortikoidDexamethason und den AntiepileptikaPhenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin.

Gegenanzeigen

Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen Amlopidin beziehungsweise verwandte Calciumkanalblocker (Dihydropyridine)
  • Herz-Kreislauf-Schock, akutem Herzinfarkt innerhalb der ersten vier Wochen
  • einer höhergradigen Verengung der Hauptschlagader (Aortenstenose) oder einer Herzenge in Ruhe (Ruheangina, instabile Angina pectoris)
  • gleichzeitiger Behandlung mit Betablockern, die intravenös (in die Venen) gespritzt werden.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollte die Anwendung von Amlodipin erfolgen bei
  • Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen
  • schweren Nierenerkrankungen sowie Dialysepatienten, da die blutdrucksenkende Wirkung von Amlodipin verstärkt sein kann
  • Patienten mit Herzmuskelschwäche (dekompensierte Herzinsuffizienz) oder wenn bereits ein erheblich erniedrigter Blutdruck mit einem Systolenwert unter 90 mmHg vorliegt. Hier ist eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In Schwangerschaft und Stillzeit darf Amlopidin nicht angewendet werden.

Wird der Wirkstoff bis kurz vor dem voraussichtlichen Geburtstermin eingenommen, können eine Verlängerung des Geburtsvorgangs und eine Störung der Wehentätigkeit nicht ausgeschlossen werden.

Amlopidin geht möglicherweise in die Muttermilch über. Deshalb sollte abgestillt werden, wenn während der Stillzeit eine Behandlung mit Amlopidin notwendig ist.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff sollte bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht eingesetzt werden, weil die Wirkungsweisen von Amlopidin bei dieser Patientengruppe nicht ausreichend erforscht sind.

Warnhinweise

  • Ein Blutdruckabfall durch die Einnahme des Medikaments kann das Reaktionsvermögen so weit beeinträchtigen, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
  • Bei eingeschränkter Leberfunktion kann es zu einer verstärkten Blutdrucksenkung kommen.
  • Nach Anbruch ist das Medikament noch vier Monate lang haltbar.
  • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad Celsius aufbewahrt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tabletten)
20 Stück Tabletten
5 Milligramm Amlodipin
50 Stück Tabletten
5 Milligramm Amlodipin
100 Stück Tabletten
5 Milligramm Amlodipin
20 Stück Tabletten
10 Milligramm Amlodipin
50 Stück Tabletten
10 Milligramm Amlodipin
100 Stück Tabletten
10 Milligramm Amlodipin
98 Stück Tabletten
5 Milligramm Amlodipin
98 Stück Tabletten
10 Milligramm Amlodipin

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Amlodipin-ratiopharm 5 mg/ -10 mg N Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Amlodipin (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.