Das Bild zeigt Kathoden.
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Hochtontherapie

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 11.03.2021

Der Begriff Hochtontherapie beziehungsweise hochfrequente Muskelstimulation bezeichnet ein Behandlungsverfahren mit hochfrequentem Wechselstrom. Ziel dieses Verfahrens ist eine tiefe Durchwärmung von Körpergewebe, zum Beispiel um Schmerzen zu lindern.

Allgemeines

Die Hochtontherapie ist eine Form der Elektrotherapie. Dabei behandelt der Therapeut das Gewebe mit Wechselstrom in Frequenzen über 300 Kilohertz. Die genaue Frequenz wählt der Therapeut je nach Erkrankung und Ziel der Hochtontherapie aus.

Die Hochtontherapie kommt unter anderem zum Einsatz, um

  • Heilungsprozesse zu beschleunigen, z.B. nach Knochenbrüchen oder bei Wunden,
  • Muskelkraft wiederherzustellen,
  • Kopfschmerzen und/oder Migräne zu lindern und
  • Ödeme (Wasseransammlungen im Gewebe) zu behandeln.

Die Hochtontherapie wird angewendet zur Schmerzlinderung, beispielsweise bei der diabetischen Polyneuropathie und der Arthrose des Knies. Warum eine Hochtontherapie Schmerzen reduzieren kann, ist noch nicht eindeutig geklärt. Möglicherweise beeinflusst die Hochtontherapie den Stoffwechsel positiv und wirkt auf diesem Wege Schmerzen entgegen.

Die Hochtontherapie kann zwar schmerzhafte Beschwerden des Bewegungsapparates lindern, jedoch lassen sich die eigentlichen Ursachen der Symptome zumeist nicht beheben, beispielsweise bei Arthrose. In diesen Fällen kann die Hochtontherapie jedoch ergänzend eingesetzt werden.

Neben Erkrankungen, die mit Schmerzen verbunden sind (z.B. Kopfschmerzen, Schmerzen bei chronischen Entzündungen), wenden einige Therapeuten die Hochtontherapie auch bei Krankheiten wie Asthma bronchiale, Schlafstörungen oder auch Tinnitus an.

Die Hochtontherapie ist nicht für jeden geeignet. So sollten unter anderem Träger eines Herzschrittmachers oder von Metallprothesen auf diese Behandlungsform verzichten. Auch Schwangere sollten keine Hochtontherapie erhalten.

Da die Wirkung der Hochtontherapie wissenschaftlich nicht ausreichend belegt ist, erstatten die gesetzlichen Krankenkassen diese Therapieform nicht.

Durchführung

Während der Hochtontherapie liegt der Patient. Der Therapeut bringt dann Elektroden an, welche die hochfrequenten Kurzwellen durch den Körper leiten. Der Patient fühlt dabei meist ein leichtes Kribbeln oder Stechen unter den Elektroden. Die Stromstärke wählt der Therapeut so, dass es gerade noch nicht unangenehm ist. Die genaue Durchführung der Hochtontherapie ist somit von Patient zu Patient verschieden.

Die Anzahl der Hochtontherapie-Sitzungen ist abhängig von der Erkrankung. Meist reichen neun bis zwölf Behandlungen aus, die mindestens zweimal pro Woche stattfinden sollten. Die Therapiedauer beträgt jeweils ungefähr 60 Minuten. Spezialisierte Arztpraxen oder Physiotherapeuten bieten die Hochtontherapie an. Zur Behandlung von diabetischer Polyneuropathie und Arthrose des Knies gibt es auch spezielle Heimgeräte.

Anwendungsgebiete

Mit einer Hochtontherapie lassen sich unter anderem folgende Symptome behandeln:

Manche Therapeuten wenden die Hochtontherapie auch bei folgenden Erkrankungen an:

Risiken und Komplikationen

Die Behandlung ist nicht geeignet für Menschen mit Metallimplantaten, Herzschrittmachern, gestörter Sensibilität (z.B. bei Querschnittslähmung) oder Stromangst. Auch eine Schwangerschaft oder akute fieberhafte Allgemeininfektionen sowie akute lokale bakterielle Infektionen sprechen gegen den Einsatz einer Hochtontherapie.