Uzarawurzel: Anwendungsgebiete und Wirkung
Die Uzara (Xysmalobium undulatum) ist in Südafrika, Lesotho und Swaziland beheimatet.
Allgemeines
Bei der Uzara handelt es sich um eine bis zu einen Meter hohe Staude mit einem weißbehaarten Stängel, der Milchsaft führt. Die gegenständigen Blätter sind lanzettförmig, haben einen glatten Rand und sind bis zu 15 cm lang. Die grüngelben Blüten sitzen in zwölfblütigen Dolden und besitzen eine fleischige Nebenkrone.
In Südafrika wird die Uzarawurzel schon seit langem zur Behandlung von Verdauungsbeschwerden eingesetzt. In Europa wird sie seit Anfang des 20. Jahrhunderts als Mittel gegen Durchfall angewendet.
Medizinisch werden die knollenförmigen Speicherwurzeln (Uzarawurzeln) zwei- oder dreijähriger Pflanzen verwendet.
Wirkung und Inhaltsstoffe
Wirksame Inhaltsstoffe der Uzarawurzel sind die Glykoside Uzarin und Xysmalogenin. Diese haben sehr große Ähnlichkeit mit herzwirksamen Glykosiden, die zur Therapie von Herzmuskelschwäche eingesetzt werden. Die Wirksamkeit der Uzara-Glykoside auf den Herzmuskel ist zwar auch vorhanden, aber nur sehr gering. Zudem sind in der Uzarawurzel Gerbstoffe und Flavonoide enthalten.
Die Uzara-Glykoside wirken lähmend und krampflösend auf die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Trakts und der Gebärmutter. Durch diese Wirkung wird die Darmbewegung, die bei Durchfall erhöht ist, gehemmt und die Beschwerden gelindert.
Anwendungsgebiete
Die Uzarawurzel kann bei akuten und unspezifischen Durchfallerkrankungen sowie bei Brech-Durchfällen verwendet werden. Ferner kann sie aufgrund ihrer krampflösenden Wirkung bei schmerzhaften Regelblutungen eingesetzt werden.
Dosierung und Anwendung
Die Uzarawurzel wird in Form alkoholischer Auszüge oder Trockenextrakte, die als Fertigarzneimittel als Säfte, Tropfen oder Tabletten erhältlich sind, angewandt. Die Tagesdosis sollte 45-90 mg Uzarawurzel nicht überschreiten.
Hinweise
Patienten, die mit herzwirksamen Glykosiden behandelt werden, dürfen uzarawurzelhaltige Arzneimittel nicht einnehmen. Uzarawurzel sollte nach Möglichkeit nicht bei bakteriell bedingten Durchfallerkrankungen verabreicht werden, weil hierbei die Gefahr besteht, dass eventuell gebildete Bakterientoxine durch die Ruhigstellung des Darms verzögert ausgeschieden werden und sich dadurch die Erkrankung verschlimmert.
Schwangere Frauen und stillende Mütter sollen mangels Erfahrung uzarawurzelhaltige Arzneimittel nicht einnehmen. Kinder dürfen mit Uzarawurzel behandelt werden. Bei der Gabe der uzarahaltigen Tropfen ist jedoch zu beachten, dass diese erhebliche Mengen an Alkohol enthalten und daher nicht für die Anwendung bei Kindern empfehlenswert sind. Durchfallerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern sollten grundsätzlich ärztlich behandelt werden. .