Urin schäumt: Woran liegt das?
Wenn Urin schäumt, kann das harmlose Ursachen haben. Manchmal steckt jedoch eine Erkrankung dahinter. Lesen Sie hier, warum Urin schäumt und wann dieses Symptom ernst genommen werden sollte.
Warum schäumt Urin?
Beim Schaum im Urin verhält es sich ähnlich wie beim Eiklar, das steif geschlagen wird oder beim schäumenden Wasser im Bach: Eiweißmoleküle werden durch Bewegung so verändert, dass Luftblasen eingeschlossen werden – Schaum entsteht. Die Voraussetzung dafür ist, dass sich Proteine, also Eiweiße, in der Flüssigkeit befinden.
Ist Schaum im Urin normal?
Gesunder Urin enthält nur geringe Mengen an Eiweiß und schäumt daher kaum. Ausnahmen sind beispielsweise möglich bei:
- Fieber
- Stress
- besonders eiweißreicher Nahrung
- starker körperlicher Betätigung
- Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika
Aus diesen Gründen kann so viel Eiweiß im Blut vorhanden sein, dass die Nieren dieser Menge einfach nicht gewachsen sind. So gelangt schließlich mehr Eiweiß als sonst in den Urin, der dadurch schaumig wird. Auch wenn der Urin stark konzentriert ist, weil zu wenig getrunken wurde, kann er schäumen.
Während der Schwangerschaft ist eine vermehrte Eiweißausscheidung über den Urin unbedenklich, sofern keine weiteren Symptome vorliegen. Die Urinwerte sollten jedoch engmaschig überprüft werden.
Die Ursache kann aber auch außerhalb des Körpers liegen: Eventuelle Reste von Reinigungsmitteln in der Toilette können der Grund dafür sein, dass der Urin beim Wasserlassen schäumt.
Urin schäumt: Wann ist ärztliche Hilfe nötig?
Bleibt es über längere Zeit beim schäumenden Urin, ist dies ein Hinweis auf Nierenprobleme. In diesem Fall ist es ratsam, eine hausärztliche Praxis aufzusuchen. Das gilt insbesondere, wenn weitere Anzeichen wie Fieber, vermehrtes Durstgefühl oder Schmerzen beim Wasserlassen hinzukommen.
Teststreifen geben Aufschluss über Eiweiß im Urin
Die*der Ärztin*Arzt wird dann sehr wahrscheinlich um eine Urinprobe bitten. Diese kann in der Praxis mithilfe eines Teststreifens unter anderem auf ihren Eiweißgehalt hin untersucht werden. Diese Teststreifen gibt es auch in der Apotheke zu kaufen, sodass theoretisch jeder selbst zu Hause diesen Test durchführen kann.
Befindet sich viel Eiweiß im Urin (mehr als 150 Milligramm am Tag), liegt eine Proteinurie vor. Normalerweise filtern die Nierenkörperchen Proteine heraus, sodass diese nur in sehr geringen Mengen in den Urin gelangen. Größere Mengen an Eiweiß im Urin deuten daher auf gesundheitliche Probleme hin.
Was bedeutet es, wenn der Urin schäumt?
Mögliche Ursachen für dauerhaft schäumenden Urin sind beispielsweise:
- Harnwegsinfekte
- Nierenerkrankungen wie Nierenbeckenentzündung oder Nierenentzündung
- Diabetes mellitus, da dieser die Nieren schädigen kann
- Bluthochdruck
- Präeklampsie (Bluthochdruck in der Schwangerschaft)
Je nach Erkrankung können weitere Symptome auftreten. So äußert sich ein Harnwegsinfekt häufig mit Schmerzen beim Wasserlassen und manchmal Blut im Harn. Eine Nierenbeckenentzündung geht meist mit Fieber und Schmerzen im Rückenbereich einher.