Trüber Urin: Was ist die Ursache?
Trüber Urin kommt vor allem bei der Frau häufig vor und kann viele harmlose Ursachen haben. Gleiches gilt, wenn sich Flocken im Urin befinden. Manchmal sind jedoch Bakterien oder weiße Blutkörperchen die Ursache. Dann kann trüber Urin auf eine Erkrankung wie einen Harnwegsinfekt hindeuten. Was trüber oder flockiger Urin bedeutet und wann ärztlicher Rat gefragt ist, lesen Sie hier.
Trüber Urin: Ein Warnzeichen?
Normalerweise ist frischer Urin klar und durchsichtig bis gelblich gefärbt. Erst, wenn er länger steht, kann er etwas eintrüben. Erscheint frischer Harn trüb, ist das auf Schwebeteilchen zurückzuführen, die sich darin befinden. Dies können beispielsweise Zellreste oder Salze sein.
Ist der Urin trüb, ohne dass weitere Symptome hinzukommen, muss das noch kein Grund zur Sorge sein. Bleibt er jedoch trüb oder kommen Beschwerden wie Schmerzen beim Wasserlassen, häufiger Harndrang oder Fieber hinzu, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Möglicherweise ist dann eine Behandlung mit einem Antibiotikum nötig.
Urin riecht komisch: Hinweis auf eine Erkrankung
Kommt zur Trübung ein seltsamer Geruch des Harns hinzu, ist dies ebenfalls ein Hinweis auf eine Erkrankung. Zum Beispiel kann eine Entzündung der Grund sein, warum der Urin stinkt.
Trüber Urin bei der Frau
Bei Frauen tritt trüber Urin häufiger auf, weil bei ihnen leicht Vaginalsekret beim Wasserlassen in den Harn gelangen kann. Der Schleim lässt den Harn dann milchig aussehen. Dies ist völlig harmlos.
Andererseits erkranken Frauen häufiger an Harnwegsinfektionen wie einer Blasenentzündung, die den Urin trüben können. Gerade wenn Symptome wie Schmerzen, Blut im Urin oder Fieber hinzukommen, sollte diese Möglichkeit in Betracht gezogen werden.
Trüber Urin: Diese Ursachen kommen infrage
Neben Vaginalsekret gibt es weitere harmlose Gründe dafür, dass der Urin milchig erscheint:
Nach dem Verzehr großer Mengen Obst und Gemüse wird der pH-Wert des Urins alkalisch und es fallen vermehrt Phosphate aus, die den Urin trüben können.
Schleim aus der Schleimhaut der Harnröhre und Zellreste können Urin vorübergehend trüben:
Purine aus der Nahrung können zu Harnsäure im Urin führen, die ihn ebenfalls milchig erscheinen lassen kann.
Bestimmte Medikamente wie Gerinnungshemmer können den Urin trüben.
Diese Trübungen können vorübergehend vorkommen, sollten jedoch nach kurzer Zeit wieder verschwinden. Bleibt die Trübung bestehen und kommen Beschwerden hinzu, sind krankhafte Ursachen wahrscheinlich.
Krankheiten als mögliche Ursachen von trübem Urin
Zum Beispiel können folgende Erkrankungen für trüben Urin sorgen:
Infektion der Harnwege: Bakterien, Leukozyten im Urin (weiße Blutkörperchen), Pilze, Eiter oder rote Blutkörperchen können den Urin trüb färben und etwa auf eine Blasenentzündung oder eine Nierenbeckenentzündung hindeuten.
Nierenschäden: Eine starke Trübung des Urins kann von Fetten herrühren, die bei Nierenschäden in den Urin gelangen.
Diabetes mellitus: Wenn die Nieren bei Diabetes überschüssige Glucose (Zucker) ausscheiden, kann dies den Harn eintrüben.
Gonorrhö (Tripper): Die Krankheit betrifft unter anderem die Harnröhre und hat einen eitrigen Ausfluss zur Folge, der den Urin mitunter milchig aussehen lässt.
Prostataentzündung: Blut oder Eiter können den Harn bei einer Prostataentzündung trüben.
Tumoren oder Fisteln: Fettreiche Lymphflüssigkeit kann den Urin stark eintrüben. Ursache können unter anderem Fisteln zwischen Lymphgefäßen und Harnsystem oder ein Tumor sein, der Lymphgefäße abdrückt.
Was bedeuten Flocken im Urin?
Häufig beinhaltet trüber Urin auch weiße Flocken. Dies kann ebenfalls harmlose Ursachen haben. Es kann jedoch ebenso wie die Trübung im Urin ein Hinweis auf eine Infektion sein. Typischerweise treten Flocken im Urin beispielsweise bei Pilzbefall auf. Auch Eiweiß im Urin äußert sich manchmal durch Flocken. Befinden sich über einen längeren Zeitraum Flocken im Urin oder kommen weitere Beschwerden hinzu, sollte eine ärztliche Untersuchung erfolgen.