Schleim im Hals
© Getty Images/Dima Berlin

Schleim im Hals: So lässt er sich lösen

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 13.11.2024

Ständig Schleim im Hals oder Rachen zu haben, kann lästig und unangenehm sein. Eine Erkältung steckt nicht immer dahinter. Erfahren Sie, welche Ursachen zäher Schleim im Hals haben kann und wie er sich lösen lässt.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Häufige Fragen und Antworten zu Schleim im Hals

Häufig handelt es sich um Schleim, der aus den Nasennebenhöhlen in den Rachen abfließt.

Ja. Dickflüssiger Schleim im Hals ist oft klebrig und erschwert das Schlucken. Befindet sich ständig zäher Schleim im Hals, kann das zudem die Schleimhäute im Rachen reizen und zu Halsschmerzen und damit verbunden zu Schluckbeschwerden führen.

Um den Schleim zu lösen, ist es wichtig, ihn zu verflüssigen. Viel trinken, inhalieren und Nasenspülungen können dabei helfen.

Schleim im Hals lösen: Was hilft?

Bei Schleim im Hals beziehungsweise Rachen richtet sich die Therapie in der Regel danach, was die eigentliche Ursache ist.

Löst ein akuter Infekt wie eine Erkältung die Verschleimung im Hals aus, bessern sich die Beschwerden in der Regel, sobald der Infekt abgeheilt ist. Führen Erkrankungen wie eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung zu Schleim im Rachen, sollten diese behandelt werden. Im Fall von allergischen Reaktionen sind die Allergene möglichst zu meiden. Falls Rauchen der Auslöser für Schleim im Hals ist, kann ein Rauchausstieg helfen.

Eine Behandlung, mit der Betroffene Schleim im Hals gezielt loswerden können, gibt es bislang leider nicht.

Schleim im Hals lösen mit Hausmitteln und Tipps

Um zähen Schleim zu verflüssigen, sind möglicherweise folgende Tipps hilfreich:

  • ausreichend trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten und den Schleim zu verflüssigen
  • warmer Tee mit Ingwer, Thymian oder Salbei kann schleimlösend und entzündungshemmend wirken
  • gurgeln mit Salzwasser oder warmem Wasser mit Apfelessig soll den Hals beruhigen und antibakteriell wirken
  • trockene Heizungsluft kann mithilfe von Luftbefeuchtern angefeuchtet werden, um die Atemwege zu entlasten
  • die Schleimhäute in der Nase regelmäßig mit einer Salzlösung befeuchten, z. B. mit einer Nasendusche oder einem salzhaltigen Nasenspray
  • Inhalieren mit einer Salzlösung ist hilfreich, um die Schleimhäute der oberen und unteren Atemwege zu befeuchten
  • Mundsprays aus der Apotheke können dazu beitragen, gereizte Schleimhäute zu beruhigen
  • Schleimlöser aus der Apotheke können in Verbindung mit einer ausreichenden Trinkmenge dazu beitragen, zähflüssiges Sputum zu verflüssigen und herauszubefördern

Helfen diese Maßnahmen nicht oder kommen weitere Beschwerden wie Fieber oder Schmerzen hinzu, sollte ein*e Arzt*Ärztin aufgesucht werden.

Warum Schleim im Hals?

Schleim im Hals beziehungsweise Rachen ist für sich genommen nicht besorgniserregend. Die Schleimhäute der oberen und unteren Atemwege produzieren ihn fortwährend. Zum einen, um die Atemwege feucht zu halten. Zum anderen nutzt der Körper Schleim, um eingeatmete Partikel, Krankheitserreger und Fremdkörper wie auf einer Art Klebestreifen festzuhalten und in Richtung Magen zu transportieren. In der Regel fällt diese Schleimbildung gar nicht auf und das Sekret wird einfach unbemerkt heruntergeschluckt.

Bei einer durch Viren verursachten Infektion wie einer Erkältung, einer Grippe (Influenza) oder Covid-19 produzieren die Schleimhäute in der Nase, im Hals und in den Bronchien vorübergehend mehr Schleim. Auch Bakterien, Pilze oder Parasiten können dazu führen, dass das Schleimaufkommen zeitweise vermehrt wird. Ist der Schleim im Hals gelb, spricht dies für einen akuten Infekt.

Zäher Schleim im Hals ohne Erkältung

Liegt ein ständig verschleimter Hals vor, ohne dass die betroffene Person erkältet ist, könnte ein chronischer Schnupfen die Ursache sein. Durch eine dauerhafte Reizung der Schleimhäute kommt es dabei zu einer verstärkten Schleimproduktion und möglicherweise zu einer Entzündung. In der Regel ist dann auch die Nasenatmung behindert.

Gründe hierfür können sein:

Um sicher festzustellen, woher die Verschleimung kommt, ist ein Termin in einer HNO-ärztlichen Praxis ratsam.

Falls ein Rückfluss von Magensäure den Rachen reizt, ist der Schleim häufig eher schaumig.

Ist die Schleimproduktion im Hals ungewöhnlich hoch oder der Schleim eher zäh, kann das auf Dauer sehr störend sein. Oft kommen dann weitere Symptome wie Räuspern (Räusperzwang) oder Husten hinzu. Manchmal verspüren Betroffene auch eine Art Fremdkörpergefühl oder Kloßgefühl im Hals. Wenn der Schleim die Stimmbänder oder den Kehlkopf beeinträchtigt, kann sich die Stimme belegt oder rau anhören. 

Schleim im Rachen geht nicht weg: Weitere Gründe

Zwar fühlt es sich bei Schleim im Hals oft an, als wäre die Schleimproduktion vermehrt. Sofern keine Allergie oder ein akuter Infekt besteht, ist das jedoch manchmal ein Trugschluss. Das Gefühl eines vermehrten Schleimaufkommens kann sich auch ohne eine Erkältung oder einen Schnupfen einstellen, wenn der Schleim im Rachen nicht richtig abtransportiert wird.

Der Abtransport ist die Aufgabe der Flimmerhärchen, die Teil der Schleimhaut sind. Indem sie sich hin- und herbewegen, wirken sie wie eine Art Förderband und transportieren den Schleim in Richtung Rachen und Magen fort. Sind die Flimmerhärchen zu langsam beziehungsweise in ihrer Funktion beeinträchtigt, kann das zur Ansammlung von Schleim im Hals führen.

Verschiedene Faktoren können Einfluss auf die Flimmerhärchen nehmen. Zum Beispiel:

  • Rauchen schädigt die Funktion der Flimmerhärchen und erschwert den Abtransport von Schleim
  • mit zunehmendem Alter verschlechtert sich die Transportfähigkeit der Flimmerhärchen
  • Medikamente, die als Nasenspray verabreicht werden, können sich unter Umständen ungünstig auf die Flimmerhärchen der Nasenschleimhaut auswirken, beispielsweise Kortison

Auch trockene Heizungsluft und eine verminderte Flüssigkeitsaufnahme können zur Folge haben, dass die Schleimhäute austrocknen und sich zäher Schleim im Rachen bildet, der sich nur schwer abhusten lässt.