Frau meditiert für bessere Konzentration
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Konzentrations­schwäche: Ursachen und was man tun kann

Von: Miriam Funk (Medizinredakteurin und Redaktionsleitung)
Letzte Aktualisierung: 27.03.2024

Eine Konzentrationsschwäche kann in jedem Alter auftreten, auch bei Kindern. Verschiedene Ursachen kommen infrage. Hält eine Konzentrationsschwäche jedoch länger an, sollte eine ärztliche Abklärung erfolgen. Was bei einer Konzentrationsschwäche bei Kindern und Erwachsenen dahinterstecken kann und was hilft.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

FAQ: Die häufigsten Fragen zur Konzentrationsschwäche

Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Schlaf und Bewegung kann helfen. Auch Kreuzworträtsel oder Spiele wie Memory können bei einer Konzentrationsschwäche helfen.

Ein Mangel an wichtigen Nährstoffen kann zu Konzentrationsproblemen führen. Häufig sind:

 

Was ist eine Konzentrations­schwäche?

Eine Konzentrationsschwäche beziehungsweise Konzentrationsstörungen bezeichnet die mangelnde Fähigkeit, sich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren. Betroffene Personen sind leicht ablenkbar und wissen manchmal nicht, ob sie etwas schon erledigt haben oder nicht.

Viele Dinge, wie schlechter Schlaf oder Stress können vorübergehend mal die Konzentration stören – das ist ganz normal. Wenn die Konzentration und die Leistungsfähigkeit jedoch dauerhaft deutlich beeinträchtigt sind, sollte die Ursache gesucht werden.

Was sind Ursachen für eine Konzentrationsschwäche?

Eine mangelnde Konzentrationsfähigkeit bei Erwachsenen kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. Oft ist ein ungesunder Lebensstil Schuld an den Problemen mit der Konzentration. Dazu zählen zum Beispiel folgende Faktoren:

  • Unter- oder Überforderung im Beruf oder Privatleben
  • Ermüdung, Schlafmangel, Schlafstörungen
  • Alkohol-, Kaffee-, Nikotin- oder Drogenkonsum
  • hoher Fernseh- oder Internetkonsum
  • mangelnde Bewegung
  • ungesunde Ernährung (wie Vitamin-­ und Mineralstoffmangel, Zuckerüberschuss)
  • Allergien

Konzentrationsschwierigkeiten können aber auch ein Symptom von organischen, psychischen oder neurologischen Erkrankungen sein. Beispiele hierfür sind:

Eine Konzentrationsschwäche kann auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. Insbesondere als Nachwirkung einer Chemotherapie kommt dies häufig vor.

Konzentrationsschwäche bei Kindern

Kinder mit Konzentrationsschwierigkeiten sind scheinbar nicht bei der Sache, wirken unaufmerksam und machen viele Flüchtigkeitsfehler. Oft fällt es ihnen schwer, angefangene Aufgaben zu Ende zu führen. Die Ursachen für Konzentrationsstörungen bei Kindern sind denen von Erwachsenen sehr ähnlich. Infrage kommen unter anderem:

  • Mediennutzung: Die Flut an Reizen durch Internet, Fernsehen, Computerspiele oder Smartphones erschwert es dem Gehirn, die Aufmerksamkeit auf eine Sache zu lenken. Studien haben gezeigt, dass Kinder, die häufig elektronische Medien nutzen, eher zu einer Konzentrationsschwäche neigen.
  • Viele Reize von außen: Kinder brauchen Ruhe und wenig Ablenkung von außen, um sich konzentrieren zu können. Auch helles Licht, frische Luft und Bewegungsmöglichkeiten ermöglichen Kindern, sich besser zu konzentrieren.
  • Psychische Ursachen: Kinder können in ihrer Konzentrationsfähigkeit durch Ereignisse wie häufige Konflikte, Trennung der Eltern, Leistungsdruck oder Probleme in der Schule beeinträchtigt sein.
  • Körperliche Ursachen: Bewegungsmangel, Erkrankungen wie Infekte, ein Nährstoffmangel, zu wenig Schlaf oder auch Allergien können bei Kindern zu Konzentrationsproblemen führen. Auch Wahrnehmungsstörungen, z. B. infolge einer spät entdeckten Seh- oder Hörschwäche, können zu einer Konzentrationsschwäche führen.
  • ADHS und Legasthenie: Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) oder auch eine Legasthenie kann bei Kindern die Ursache dafür sein, dass sich Kinder dauerhaft schlecht konzentrieren können.

Was hilft bei Konzentrations­schwäche?

Bei Konzentrationsschwäche­ hängt die Behandlung immer von den individuellen Ursachen ab. Steckt zum Beispiel eine bestimmte Erkrankung oder ein körperliches Problem hinter den Beschwerden, etwa eine Depression, ADHS oder eine Hörschwäche, wird diese entsprechend behandelt.

Allerdings gibt es einige Maßnahmen im Rahmen eines gesunden Lebensstils, die oft helfen, die Konzentration zu verbessern:

  • ausreichend Bewegung, damit der Körper Stress abbauen kann
  • gesunde, ausgewogene Ernährung mit ausreichend trinken
  • nur wenig Konsum von Genussmitteln wie Alkohol, Koffein und Nikotin
  • regelmäßige Pausen zur Entspannung, beispielsweise ein Spaziergang
  • Konsum von elektronischen Medien begrenzen
  • gute Schlafhygiene mit regelmäßigen Schlafenszeiten für ausreichend Schlaf
  • Entspannungsübungen und Atemübungen

Konzentrationsfähigkeit mit Übungen verbessern

Sofern die Probleme keine körperliche Ursache haben, kann man die Konzentration mit speziellen Übungen steigern. Hierzu gehören beispielsweise Fehlersuch-Bilder, Kreuzwort- und Zahlenrätsel. Weitere Maßnahmen für mehr Konzentration sind:

  • Über-Kreuz-Übungen: Sie fördern die Vernetzung der rechten und linken Hälften des Gehirns. Zum Beispiel erst das rechte Knie mit dem linken Ellenbogen berühren und danach das linke Knie mit dem rechten Ellenbogen oder das rechte Ohr mit der linken Hand reiben und danach mit der rechten Hand das linke Ohr.
  • Ohrmassage: Ohrmuscheln mit den Fingern eine Minute durchkneten, anschließend Ohren nach unten zu den Ohrläppchen hin ausstreichen.
  • Kurze Meditation oder Atemübung: Schon kurze Meditationen oder ein paar tiefe, bewusste Atemzüge können helfen, die Konzentration zu verbessern.

Für Kinder mit Konzentrationsschwäche sind viele Spiele geeignet, um die Fähigkeit zur Konzentration zu fördern. Ein Beispiel für solche Konzentrationsspiele: Die Anordnung von Spielsachen oder Büchern in einem Regal ändern und das Kind anschließend bitten, die Veränderungen zu benennen.

Wann zum Arzt bei Konzentrations­schwäche?

Länger anhaltende Konzentrationsprobleme sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Auch wenn die Probleme plötzlich und massiv auftreten oder als bedrohlich empfunden werden, sollte ärztlicher Rat gesucht werden.

Bei Kindern ist eine pädiatrische Praxis die erste Anlaufstelle, bei Erwachsenen die hausärztliche Praxis. Gegebenenfalls erfolgt eine Überweisung an eine fachärztliche Praxis.

Beim ersten Termin werden einige Fragen gestellt. Zum Beispiel, seit wann Probleme auftreten und ob noch weitere Symptome bestehen. Verschiedene Blutuntersuchungen können bei Verdacht auf einen Mangel oder verschiedene Erkrankungen durchgeführt werden, um die Ursache der Konzentrationsschwäche zu finden.

Um zu prüfen, ob und in welchem Umfang die Konzentration gestört ist, können Fachleute auf standardisierte Testverfahren (z. B. den Aufmerksamkeits-Belastungstest d2) zurückgreifen.