Bronchospasmus: Symptome, Ursachen und was hilft
Ein Bronchospasmus ist ein meist plötzlich auftretender Krampf der Muskeln in den Atemwegen der Lunge. Das kann zu Atemnot führen und in schweren Fällen lebensbedrohlich werden. Mehr über die Symptome, Ursachen und was im Akutfall hilft.
Häufige Fragen und Antworten zum Bronchospasmus
Atemübungen wie die Lippenbremse oder Zwerchfellatmung können die Atmung verbessern. Eine aufrechte Sitzposition, wie der Kutschersitz, erleichtert zusätzlich das Atmen. Bei Atemnot sind oft Asthmasprays mit Sofortwirkung hilfreich. In schweren Fällen ist immer ärztliche Hilfe erforderlich.
Typische Symptome sind ein Engegefühl in der Brust, pfeifende Atemgeräusche und Atemnot. Es kann auch zu hartnäckigem Husten und einer beschleunigten Atmung kommen.
Ein paradoxer Bronchospasmus ist eine unerwartete Reaktion nach Verabreichung eines bronchienerweiternden Medikaments. Anstatt die Atemwege zu öffnen, kommt es zu einer Verengung und verstärkter Atemnot.
Ja, ein Bronchospasmus kann durch eine Anästhesie ausgelöst werden. Dabei kommt es zu einer akuten bronchialen Obstruktion (Verengung der Atemwege), wenn die Narkose nicht ausreicht oder als Reaktion auf die verabreichten Anästhetika. Solche Narkosezwischenfälle sind jedoch selten.
Was ist Bronchospasmus?
Ein Bronchospasmus oder Bronchialspasmus ist ein Krampf (Spasmus) der glatten Bronchialmuskulatur. Die Bronchien sind verzweigte Luftkanäle. Wenn sich ihre Muskeln verkrampfen, werden sie enger. Dadurch fällt es schwerer zu atmen. Besonders beim Ausatmen wird dies deutlich, weil sich die Ausatemdauer (Exspirationszeit) verlängert.
Er ist jedoch keine Krankheit, sondern ein Symptom, das bei bestimmten Erkrankungen der Lunge vorkommen kann. Dazu zählen Asthma bronchiale oder die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). Oft tritt das Symptom auf, wenn die Lunge auf Reize wie Kälte, Rauch oder Allergien reagiert.
Meist ist ein Bronchospasmus harmlos. Ein schwerer Krampf der Bronchien kann jedoch lebensbedrohlich, wenn nicht mehr genügend Sauerstoff ins Blut gelangt. Dies führt manchmal zu Organschäden und Bewusstlosigkeit.
Symptome: Diese Anzeichen deuten auf einen Bronchospasmus hin
Ein Bronchospasmus kann plötzlich auftreten oder sich im Verlauf einer bestehenden Atemwegserkrankung entwickeln. Typische Anzeichen eines Bronchospasmus sind:
Atemnot (Dyspnoe)
Giemen (pfeifende Atemgeräusche)
Husten, oft mit zähem Schleim
Engegefühl in der Brust
beschleunigte Atmung (Tachypnoe)
In schweren Fällen zeigen Betroffene auch eine Zyanose (bläuliche Verfärbung der Lippen und Fingernägel).
Schnelle Hilfe bei Bronchospasmus: Was tun im Akutfall?
In akuten Fällen sollten betroffene Personen rasch behandelt werden. Die folgenden Schritte können dabei helfen:
Die betroffene Person beruhigen, um Panik zu vermeiden und so die Atmung zu erleichtern.
Lagerung in aufrechter Position (z. B. Kutschersitz), um die Beatmung zu unterstützen und den Brustkorb zu entlasten.
Beengende Kleidung lockern und für Frischluft sorgen, zum Beispiel durch das Öffnen der Fenster.
Zur kurzfristigen Erweiterung der Atemwege eignen sich bei Atemnot häufig inhalative Bronchodilatatoren. Das sind Asthmasprays mit Wirkstoffen wie Beta-2-Sympathomimetika, die die Muskulatur der Atemwege entspannen und somit die Bronchien erweitern. Ihre Wirkung tritt sofort ein.
Bei einem akuten Krampf mit starker Atemnot ist außerdem sofort der Notruf (112) zu wählen.
Ein Krankenhausaufenthalt kann nötig sein, wenn die Sauerstoffsättigung kritisch bleibt oder sich die Beschwerden nicht bessern.
Bronchospasmus: Das sind mögliche Ursachen
Wie es zu einem Bronchospasmus kommt, kann verschiedene Ursachen haben. Mögliche Auslöser sind:
Asthma bronchiale, eine chronisch-entzündliche Erkrankung der Atemwege, bei der verschiedene Reize zu einer übermäßigen Reaktion der Atemwege führen können.
COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), eine fortschreitende Lungenerkrankung, die durch Rauchen oder Schadstoffe verursacht wird.
allergische Reaktionen, zum Beispiel auf Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben.
Atemwegsinfektionen, besonders bei viralen Infektionen wie Erkältungen oder Grippe.
körperliche Anstrengung, insbesondere bei kalter oder trockener Luft.
bestimmte Wirkstoffe, wie z. B. Muskelrelaxanzien, Antibiotika, Opiate, können einen solchen Krampf auslösen.
Umweltreize wie Abgase, Feinstaub oder kalte Luft können die Lunge reizen.
Zigarettenrauch reizt ebenfalls die Schleimhäute der Atemwege, führt zu Entzündungen und kann die Bronchien verengen.
Auch emotionale Faktoren (wie z. B. Stress, Depressionen, Panikattacken oder Trauer) können manchmal zu Verspannungen in den Atemwegen führen und dadurch einen Bronchospasmus begünstigen.
Hinweis: Bei Personen mit Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen sind die Bronchien chronisch entzündet. Deshalb reagieren sie besonders stark auf Reize, die bei gesunden Menschen normalerweise keine oder nur geringe Auswirkungen haben.
Diagnose: So wird Bronchospasmus festgestellt
Zur Diagnose eines Bronchospasmus werden zunächst die Beschwerden und möglichen Auslöser erfragt (Anamnese). Zudem wird die Lunge abgehört. Weitere Maßnahmen können sein:
körperliche Untersuchung: Abhören der Lunge mit dem Stethoskop.
Lungenfunktionstests (Spirometrie): Die Spirometrie ist ein Standardtest zur Messung der Lungenfunktion. Sie ermittelt die Atemkapazität und den Luftstrom.
Bronchospasmolysetest: Vergleich der Lungenfunktion vor und nach Gabe eines bronchienerweiternden Medikaments.
Allergietests: Bei Verdacht auf allergisches Asthma werden oft Hauttests (z. B. Pricktest) oder Blutuntersuchungen (z. B. spezifische IgE-Antikörper) durchgeführt.
FeNO-Test: Diese Methode misst die Menge an Stickstoffmonoxid in der ausgeatmeten Luft. Die Werte können auf eine Entzündung der Atemwege hinweisen.
Provokationstests: Diese zeigen, ob die Bronchien überempfindlich sind. So lassen sich Asthma und andere Atemwegserkrankungen sowie mögliche Auslöser erkennen.
Bei unklaren Fällen oder zur genaueren Lokalisation von Veränderungen der Bronchien können außerdem bildgebende Verfahren wie eine hochauflösende Computertomographie (HRCT) zum Einsatz kommen.
Bronchospasmus: Wie lässt er sich behandeln?
Bronchospasmen lassen sich oft gut behandeln. Bei chronischen Erkrankungen wie Asthma oder COPD ist in der Regel jedoch eine langfristige Therapie nötig. Häufige Maßnahmen sind:
Langzeittherapie: Für Asthma und COPD werden häufig Bronchodilatatoren (wie Beta-2-Sympathomimetika und Anticholinergika) sowie entzündungshemmende Medikamente (wie Kortikosteroide) verwendet.
Immuntherapie: Spezifische Immuntherapien wie die Hyposensibilisierung sollen den Körper schrittweise an ein Allergen gewöhnen. Dabei werden geringe Mengen des auslösenden Reizstoffs verabreicht.
Absetzen von Medikamenten: Nach ärztlicher Absprache können auslösende Medikamente abgesetzt werden.
Lässt sich einem Bronchospasmus vorbeugen?
Einem Bronchospasmus lässt sich nicht direkt vorbeugen. Allerdings gibt es allgemeine Maßnahmen für Atemwegserkrankungen, die helfen können, einen Ausbruch zu verhindern. Dazu gehören:
chemische Reize vermeiden: Stark duftende Parfüms und aggressive Substanzen wie chlorhaltige oder säurehaltige Reinigungsmittel nicht verwenden. Diese können die Schleimhäute der Atemwege reizen und Entzündungen begünstigen.
nicht rauchen: Rauchen und Passivrauchen schädigen die Atemwege und können zu Entzündungen und einer verminderten Lungenfunktion führen. Deshalb sollte das Rauchen aufgegeben und Orte mit starker Rauchbelastung gemieden werden.
Allergene reduzieren: Bei Allergien gegen Pollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben sollte die Wohnung regelmäßig gereinigt werden. Während der Allergiesaison empfiehlt es sich, Fenster öfter zu schließen und längere Aufenthalte im Freien zu unterlassen.
Umweltfaktoren meiden: Abgasen, Feinstaub sowie kalter und trockener Luft möglichst nicht aussetzen. Das Tragen einer FFP2-Maske kann beispielsweise in Großstädten helfen. In der kalten Jahreszeit kann ein Tuch vor dem Gesicht die Atemluft erwärmen.
sportliche aktiv sein: Leichte Ausdauersportarten wie Schwimmen oder Radfahren können die Lungenfunktion unterstützen. Daneben sind auch Aktivitäten wie Joggen und Wandern geeignet, um die Lungenleistung zu verbessern. Diese sollten jedoch zuvor ärztlich abgeklärt werden.
Atemübungen erlernen: Betroffene könnenAtemtechniken wie die Lippenbremse oder Zwerchfellatmung erlernen, um bei Atemnot besser reagieren zu können.
Stress verringern: Belastende Situationen möglichst minimieren oder Stress durch Entspannungstechniken (z. B. Meditation, Yoga) abbauen.
Um Bronchospasmen vorzubeugen, ist es zudem wichtig, dass bestimmte Medikamente (z. B. gegen Asthma oder COPD) nach ärztlicher Verordnung regelmäßig eingenommen werden.