Welche Ursache hat Augenzucken links oder rechts?
Ständiges Augenzucken ist störend, hat aber meist harmlose Ursachen – egal, ob es nun links oder rechts auftritt. Häufig steckt Stress, zu viel Koffein oder ein Mangel an Schlaf oder Magnesium hinter dem Symptom. Was Sie gegen Augenzucken tun können, erfahren Sie hier.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
FAQ: Häufige Fragen und Antworten zu Augenzucken
Die Ursachen sind meist harmlos und kein Anzeichen für eine Erkrankung. Häufig ist es auf Stress, Schlafmangel, übermäßige Bildschirmzeit oder einen starken Koffein- oder Alkoholgenuss zurückzuführen.
Ein Mangel an Magnesium kann ein zuckendes Augenlid hervorrufen. Der Mineralstoff ist für die Funktion der Nerven und Muskeln im Körper entscheidend. Ebenso kann ein Vitamin-B12-Mangel Augenlidzucken verursachen.
Die Behandlung richtet sich nach der Ursache. Unter Umständen können Nahrungsergänzungsmittel bei einem Vitaminmangel zum Einsatz kommen. Gegen Stress helfen beispielsweise Entspannungstechniken. Zuckt das Auge aufgrund von zu viel Zeit am Bildschirm, können Augentropfen, Augentraining und regelmäßige Bildschirmpausen helfen.
Was ist Augenzucken?
Augenzucken links oder rechts ist für Betroffene meist ziemlich lästig. Dabei handelt es sich um kleine, schnelle Bewegungen des Augenlids. Dieses "Flattern" und Zucken kann wenige Minuten bis Stunden anhalten. Während bei einigen Menschen das Augenlid nur selten zuckt, tritt das Symptom bei anderen über eine längere Zeitspanne immer wieder mit Unterbrechungen auf.
Generell zählen Fachleute Zuckungen im Augenlid zu den sogenannten Faszikulationen, womit alle Arten von unwillkürlichen Muskelzuckungen gemeint sind. Anders als bei einer gewollten Muskelanspannung zieht sich der Muskel dabei nicht einmal kräftig zusammen, sondern mehrmals hintereinander ganz kurz und leicht.
Könnte ein Tic dahinterstecken?
Von einer Ticstörung lässt sich Lidzucken meist deutlich unterscheiden. Es gibt zwar zahlreiche verschiedene Arten von Ticstörungen, zu denen auch unwillkürliche Muskelbewegungen des Augenlids zählen. Jedoch handelt es sich bei den typischen Tics normalerweise nicht um ein leichtes Zucken oder Zittern, sondern um ein deutliches Blinzeln oder Zwinkern.
Auch kündigen sich Tics meist durch ein Vorgefühl an und lassen sich vorübergehend unterdrücken. Faszikulationen am Auge treten hingegen plötzlich und unerwartet auf und lassen sich in der Regel nicht stoppen.
Augenzucken: Welche Ursachen stecken dahinter?
Generell kann Augenzucken unterschiedliche Ursachen haben. Diese sind meistens harmlos und kein Warnsignal für eine Erkrankung. Zu den häufigsten Auslösern zählen Stress und Nervosität.
Fachleute sind sich jedoch nicht einig, warum die emotionale Überbelastung sich auf die Augenmuskulatur auswirkt. Vermutet wird, dass dies mit einer erhöhten Produktion der Stresshormone Adrenalin und Cortisol zu tun hat. Sie signalisieren der Muskulatur, dass sie verstärkt arbeiten muss. Die Augenlider reagieren auf diese Nervenimpulse mit einem Zucken.
Zu den weiteren Ursachen zählen:
- Schlafmangel
- körperliche Anstrengung
- übermäßige Bildschirmzeit
- Magnesium- oder Vitamin-B-12-Mangel
- falsche Brille oder Kontaktlinsen
- Zugluft
- Alkoholkonsum
- Konsum von Kaffee
- Nikotin (Rauchen)
Welche Krankheiten können Augenzucken verursachen?
Als krankhafte Gründe für Lidzucken kommen in erster Linie Augenkrankheiten wie Weit- oder Kurzsichtigkeit infrage. Diese gehen aber stets mit weiteren Beschwerden einher, insbesondere einer eingeschränkten Sehkraft.
Begünstigt werden kann das Symptom außerdem durch
- eine Hornhautverkrümmung,
- altersbedingte Sehschwäche oder
- eine Bindehautentzündung.
Manche Personen leiden unter Lidzucken, wenn sich eine Erkältung oder Grippe bei ihnen anbahnt.
Augenlidzucken durch Grunderkrankungen
Wer "Augenzucken" und "Krankheiten" googelt, kann schnell auf den Gedanken kommen, dass die störenden Lidbewegungen ein Anzeichen für ernsthafte Erkrankungen sein können. Zu den ersten Treffern zählen Artikel, die Augenlidzucken als "Warnsignal für ernste Krankheiten" wie Bluthochdruck oder Burnout bezeichnen. In einigen ist von Diabetes mellitus, Drogensucht oder chronischer Niereninsuffizienz die Rede.
Doch diese und andere Grunderkrankungen äußern sich eher nicht durch ein Zucken des Auges, sondern in erster Linie durch andere Symptome:
- Leichter Bluthochdruck verursacht meist keine Beschwerden. Wenn der Blutdruck extrem erhöht ist, ruft das manchmal Schwindel oder Sehstörungen hervor.
- Burnout geht in der Regel mit psychischen und körperlichen Beschwerden einher. Letztere betreffen meist nicht die Augen: Typische körperliche Burnout-Anzeichen sind Muskelverspannungen, Schmerzen und Magen-Darm-Probleme.
- Bei Diabetes mellitus verspüren Betroffene als erstes Symptom oft ungewöhnlich starken und häufigen Durst. Auch ungewollter Gewichtsverlust ist ein klassisches frühes Diabetes-Anzeichen.
- Eine Niereninsuffizienz kann sich anfangs unter anderem durch häufiges Wasserlassen und Leistungsschwäche äußern.
- Eine Drogensucht kann – je nach Droge – mit zahlreichen verschiedenen psychischen und körperlichen Problemen einhergehen.
- Eine Allergie gegen Fremdkörper wie Pollen oder Staub kann das Auge reizen und manchmal ein leichtes Zucken des Auges verursachen. Eher treten aber Symptome wie eine Rötung und Schwellung des Auges sowie vermehrter Tränenfluss auf.
- Ein Schlaganfall kann mit Zuckungen des Auges einhergehen. Er äußert sich in erster Linie jedoch in Lähmungserscheinungen, Sprach- und Sehstörungen, starke Kopfschmerzen oder Schwindel.
Augenlidzuckungen ein Zeichen für Nervenkrankheiten wie ALS?
Eine amyotrophe Lateralsklerose (ALS) äußert sich bei vielen Personen zu Beginn durch Muskelzuckungen und Muskelkrämpfe. Jedoch betreffen diese eher nicht die Augen, sondern Arme und Hände oder Beine und Füße.
Die Nervenkrankheit Multiple Sklerose (MS) macht sich zwar häufig am Auge bemerkbar – jedoch normalerweise nicht durch Zuckungen am Lid, sondern durch Sehstörungen und/oder Augenschmerzen.
Augenzucken: Wann sollte man zum Arzt?
In der Regel ist Lidzucken harmlos. Ärztlicher Rat sollte eingeholt werden, wenn
- die Zuckungen nach mehreren Wochen nicht abklingen oder
- mit Sehstörungen, Lähmungserscheinungen, Augenschmerzen oder weiteren Beschwerden am Auge oder in anderen Körperregionen einhergehen.
Wichtig ist, das Augenlidzucken von einem Lidkrampf (Blepharospasmus) zu unterscheiden. Dabei krampft sich das Auge unwillentlich zusammen und kann in schweren Fällen nicht mehr geöffnet werden. Die Sehfähigkeit ist dadurch stark eingeschränkt und es ist ärztliche Hilfe notwendig.
Was tun gegen Augenzucken?
Die Therapie richtet sich nach der Ursache. Wenn diese behandelt wird, verschwindet das Zucken des Auges in der Regel wieder. Einige Beispiele:
- Stress: Wer unter Überanstrengung und emotionaler Belastung leidet, sollte regelmäßige Pausen in den Alltag einbauen. Auch das Erlernen von Entspannungstechniken wie autogenem Training oder Meditation kann in vielen Fällen hilfreich sein.
- Schlafmangel: Führt ein Mangel an Schlaf zu Lidzucken, sollten Betroffene ihre Schlafhygiene überprüfen und entsprechend verändern. Dazu gehört etwa, die Temperatur im Schlafzimmer anzupassen sowie Licht- und Lärmquellen auszuschließen. Ein Schlafritual kann für Entspannung sorgen und auf die Nachtruhe vorbereiten. Betroffene können etwa vor dem Zubettgehen lesen, meditieren oder Tagebuch führen.
- Magnesiummangel: Ein Mangel an Magnesium kann durch Stress, Schwangerschaft oder übermäßigen Sport entstehen. Dann sollte die Ernährung angepasst werden. Gute Magnesium-Lieferanten sind etwa Vollkornprodukte, Linsen, Nüsse oder Spinat. In ärztlicher Absprache kann die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sinnvoll sein, um den Magnesiummangel zu beheben.
- Vitamin-B-12-Mangel: Ein Mangel an Vitamin-B12 kann oft auch durch eine Umstellung der Ernährung ausgeglichen werden. Das Vitamin kommt vor allem in tierischen Lebensmitteln vor. Dazu gehören etwa Fleisch, Thunfisch, Makrele oder Eier.
- Alkohol und koffeinhaltige Getränke: Der übermäßige Genuss von Kaffee und Alkohol überanstrengt den Körper und kann zu Schlafstörungen führen. Betroffene sollten den Konsum einschränken, um das Lidzucken zu stoppen.
- Blepharospasmus: Leichte Fälle von Blepharospasmus (Lidkrampf) können durch einfache Maßnahmen wie Singen oder Kauen von Kaugummi gelindert werden. Hilft dies nicht, können angstlösende Medikamente helfen und eine Injektion von krampflösenden Mitteln (Botulinumtoxin A).