Müde Frau mit Kopf auf dem Tisch
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Schlafprobleme durch Neurodermitis? So kommen Sie gut durch den Winter

Letzte Aktualisierung: 02.12.2024

Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung Neurodermitis geht oft mit starkem Juckreiz einher, der Betroffenen den Schlaf rauben kann. Im Winter kommen kalte Temperaturen und trockene Heizungsluft als zusätzliche Herausforderungen hinzu. Doch es gibt wirksame Tipps, um die Haut zu schützen, dem Juckreiz vorzubeugen und erholsamen Schlaf zu fördern. Erfahren Sie hier, wie Sie in der kalten Jahreszeit zur Ruhe finden können.

Winterzeit ist Hautzeit: Wie Neurodermitis den Schlaf beeinträchtigt

Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden, spüren viele Menschen eine zunehmende Müdigkeit. Doch für die rund 3,8 Millionen Menschen in Deutschland, die mit Neurodermitis leben, geht es um mehr als bloße Wintermüdigkeit:1 Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung bringt einen intensiven Juckreiz mit sich, der die Nachtruhe stört und den Alltag erschwert.

Besonders im Winter intensivieren sich die Symptome, denn die empfindliche Haut wird durch kalte Temperaturen und trockene Heizungsluft zusätzlich gereizt. Die Folge: Die Haut verliert mehr Feuchtigkeit, wird anfälliger für Risse und Entzündungen, und der Juckreiz verstärkt sich.

Doch mit der richtigen Pflege und gezielten Maßnahmen können Betroffene auch in dieser Jahreszeit ruhiger schlafen.

Tipps für einen erholsamen Schlaf trotz Neurodermitis

Im Winter benötigt der Körper bis zu eine Stunde zusätzlichen Schlaf, um den kürzeren Tagen und längeren Nächten gerecht zu werden.2 Für Menschen mit Neurodermitis ist dies jedoch leichter gesagt als getan: Über 82 Prozent der Betroffenen leiden an Schlafproblemen, die durch den unangenehmen Juckreiz und die gereizte oder entzündete Haut hervorgerufen werden.3 Die Bloggerin und Neurodermitis-Betroffene Medine berichtet aus eigener Erfahrung: 

Bloggerin Medine

Ich selbst erlebe immer wieder, dass Nächte zu Tagen werden, in denen ich von quälendem Juckreiz geweckt werde. Ist dies der Fall, versuche ich erstmal Ruhe zu bewahren. In der Vergangenheit habe ich mich oft in die Situation hineingesteigert, wodurch mein Stresspegel gefühlt ins Unermessliche stieg – in dem Moment wohl das Schlimmste, was passieren kann, denn der Schlaf war dadurch komplett unterbrochen.

Bloggerin Medine

Drei wertvolle Tipps vom Experten

Doch wie schaffen es Betroffene, das Stresslevel zu senken und nachts zur Ruhe zu finden? Dermatologe Dr. Max Tischler rät zu einer dreifachen Strategie, die Betroffene dabei unterstützen kann, die Nacht erholsamer zu gestalten:

Max Tischler

1. Schlafumgebung optimieren: Eine dunkle, kühle (16 –18 °C) Umgebung unterstützt die Nachtruhe. Luftbefeuchter können dabei helfen, dem Austrocknen der Haut entgegenzuwirken.

2. Beruhigende Abendroutine: Meditation, Lesen oder Atemübungen entspannen den Körper und helfen, das Stressniveau zu senken.

3. Hautfreundliche Materialien: Dünne Stoffe für Schlafkleidung und Bettwäsche, z. B. aus Baumwolle, Leinen oder Seide, schonen die Haut und können dafür sorgen, dass sich der Juckreiz nicht verstärkt.

Dermatologe Dr. Max Tischler

Zusätzliche Tipps und Informationen für einen besseren Schlaf finden Sie auch in der 15. Folge des „Leben mit Neurodermitis – Der Hautnah-Podcast“ auf allen gängigen Audioplattformen.

Pflege im Winter – Schutz gegen Kälte und trockene Haut

Neurodermitis ist eine Erkrankung, die in Schüben auftritt. Mal ist die Haut fast beschwerdefrei und dann gibt es wieder Phasen, in denen juckende, entzündete Stellen das Hautbild prägen. Typische Stellen sind bei Erwachsenen z.B. Ellenbeugen, Kniekehlen, Hände und Füße, oder der Hals.4 Wie ausgeprägt die Symptome sind, ist sehr unterschiedlich.

Vor allem im Winter ist die Haut sehr anfällig für Neurodermitis-Schübe. Trockene Heizungsluft und kalte Luft entziehen der Haut Feuchtigkeit, was die sowieso schon geschädigte Schutzbarriere zusätzlich schwächt. Zwar lässt sich die Hauterkrankung nicht heilen, sie kann aber durch verschiedene Therapiemaßnahmen gut unter Kontrolle gebracht werden.

Eine wichtige Grundlage der Behandlung ist eine regelmäßigen Pflegeroutine. Sie kann die Hautbarriere nachhaltig unterstützen und Juckreiz reduzieren. Betroffene sollten mehrmals täglich, je nach individuellem Bedarf, feuchtigkeitsspendende und rückfettende Cremes oder Salben ohne Duftstoffe verwenden, um Hautreizungen und trockene Stellen zu verhindern. Welche Produkte am besten geeignet sind, müssen Betroffenen individuell herausfinden – auch der Dermatologe bzw. die Dermatologin kann hier um Rat gefragt werden.

Wenn Schlafprobleme und Juckreiz länger anhalten

Bestehen die Schlafstörungen und der Juckreiz über einen längeren Zeitraum, kann dies die Lebensqualität spürbar beeinträchtigen. Dann ist eine dermatologische Beratung sinnvoll. Denn die Forschung entwickelt sich immer weiter und inzwischen stehen moderne Therapieoptionen für eine langfristige Krankheitskontrolle der Neurodermitis zur Verfügung.

Weitere Informationen und hilfreiche Tipps finden Sie auf http://www.leben-mit-neurodermitis.info , mit dem „Nacht“-Button oben rechts auf der Startseite geht es direkt zum Bereich „Schlafen mit Neurodermitis“. Hier gibt es unter anderem Tipps für einen gesunden Schlaf mit Neurodermitis und Betroffene erzählen von ihren Erfahrungen zum Thema Schlaf. Der Instagram-Kanal @leben_mit_neurodermitis.info bietet außerdem eine Plattform zum Austausch mit anderen Betroffenen.

Mit freundlicher Unterstützung von Sanofi und Regeneron. 

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