Schuppenflechte: Mit der Behandlung Beschwerden lindern
Schuppenflechte (Psoriasis) geht mit schuppenden, juckenden Hautveränderungen einher, die oft auch psychisch sehr belasten können. Mithilfe einer passenden Behandlung können jedoch Symptome gelindert und die Lebensqualität gesteigert werden. Erfahren Sie, wie sich Schuppenflechte richtig behandeln lässt.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Schuppenflechte: Welche Behandlung hilft?
Bei Schuppenflechte können verschiedene Behandlungsmöglichkeiten zum Einsatz kommen. Die Basis der Therapie bildet immer eine individuell angepasste, konsequente Hautpflege. Welche Maßnahmen zur Behandlung darüber hinaus helfen können, hängt von
- dem Schweregrad (wie viel der Körperfläche betroffen ist) und
- der Form der Psoriasis ab (etwa mit Gelenkbeteiligung, wie bei Psoriasis-Arthritis).
Mithilfe einer geeigneten Behandlung kann es gelingen, dass Betroffene vorübergehend beschwerdefrei sind.
Hautpflege bei Schuppenflechte: Basis der Behandlung
Egal, um welche Form der Schuppenflechte es sich handelt und ob akute Hautveränderungen bestehen: Die sorgfältige Hautpflege bildet die Basistherapie – auch, wenn möglicherweise keine Beschwerden wie Juckreiz oder Schuppungen vorliegen. Denn die konsequente Hautpflege kann dazu beitragen, mögliche neue Schübe der Hauterkrankung abzumildern oder gar aufzuschieben.
Welche Salben und Mittel sind am besten gegen Schuppenflechte?
Zur täglichen äußerlichen Anwendung eignen sich ureahaltige Pflegeprodukte, welche die Abschuppung der Haut unterstützen. Zusätzlich wird durch den natürlichen Feuchthaltefaktor Urea (Harnstoff) die Haut mit Feuchtigkeit versorgt.
Wer zu fettarmer, trockener Haut neigt, sollte auf Pflegeprodukte mit einem hohen Fettgehalt und einem niedrigen Wasseranteil zurückgreifen.
Ist die Haut eher fettig, sollte es umgekehrt sein: Ein hoher Wassergehalt und ein niedriger Fettanteil sind hier in Form von Cremes und Lotionen ideal.
Zur Behandlung von Schuppenflechte auf der Kopfhaut eignen sich spezielle Shampoos und Tinkturen. Bei einer Nagelpsoriasis werden die Nägel entsprechend mit Salben oder Lacken behandelt. Welche Salben zur Hautpflege im Einzelfall bei Schuppenflechte am besten sind, kann bei einem ärztlichen Beratungsgespräch festgelegt werden.
Vor der Behandlung mit Salben oder Cremes ist es wichtig, die Schuppen zu entfernen. Hierfür können Salben mit Salicylsäure verwendet werden. Bei Schuppenflechte auf der Kopfhaut können Schuppen mit entsprechenden Shampoos zunächst gelöst werden.
Schuppenflechte mit Medikamenten äußerlich behandeln
Bei leichten Formen der Psoriasis genügt oftmals die äußerliche (topische) Behandlung mit speziellen Cremes, Salben, Lotionen, Tinkturen oder Schäumen. Diese werden direkt auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Mittel gegen Schuppenflechte enthalten Wirkstoffe, wie:
- Glukokortikoide (zum Beispiel Kortison)
- Vitamin-D3-Analoga (Calcitriol, Tacalcitol oder Calcipotriol)
- Dithranol/Cignolin
- Calcineurin-Inhibitoren
Psoriasis: Behandlung mit UV-Licht
Mittelschwere bis schwere Formen der Erkrankung können zusätzlich mithilfe einer Lichttherapie behandelt werden. Diese kommt insbesondere dann zum Einsatz, wenn die topische Behandlung mit Cremes und Salben keine Besserung erzielt. Durch die zielgerichtete Bestrahlung mit ultraviolettem Licht (UV-Licht) soll die Entzündung der Haut reduziert und zugleich die Zellteilung verlangsamt werden.
Bei schweren Psoriasis-Formen kann die*der Ärztin*Arzt eine Photochemo- oder PUV-A-Behandlung (Psoralen und UV-A-Therapie) verordnen. Dabei nehmen Patient*innen vor der Lichttherapie ein Medikament (Psoralen) ein, was die Haut sensibler für die UV-Strahlen machen soll.
In manchen Fällen können kleinere Plaques oder betroffene Nägel mit einer Lasertherapie behandelt werden.
Schuppenflechte: Systemische Behandlung
In schweren Fällen oder wenn andere Therapien nicht wirken, können Medikamente verschrieben werden, die im ganzen Körper (systemisch) wirken. Diese werden in Form von Tabletten eingenommen oder als Injektion gespritzt. Die verabreichten Wirkstoffe sollen den Entzündungsprozess im Körper hemmen. Auch bei einer möglichen Beteiligung von Gelenken wie bei Psoriasis-Arthritis kann eine systemische Therapie hilfreich sein. Zu den Medikamenten zählen:
Fumarsäureester (zur längerfristigen Einnahme geeignet, wirken entzündungshemmend)
Immunsuppressiva, wie Ciclosporin oder Methotrexat (unterdrücken das Immunsystem in schweren Fällen)
Retinoide, etwa Apremilast (unterstützen das normale Wachstum von Haut- und Schleimhautzellen)
Biologika, beispielsweise TNF-Alpha-Blocker (wirken gezielt auf Teile des Immunsystems)
Schuppenflechte richtig behandeln: Tipps für Betroffene
Diese Maßnahmen ergänzen bei Schuppenflechte die ärztlich verordnete Behandlung:
Neutrale, rückfettende Waschemulsionen, Dusch- und Badeöle sind zu bevorzugen.
Nicht zu lange und zu heiß baden. Die Wassertemperatur sollte maximal 37 Grad Celsius betragen, da sonst die Haut austrocknet.
Zu starkes Trockenrubbeln mit einem Handtuch kann neue Psoriasisherde auslösen. Die Haut sollte deshalb nur vorsichtig abgetupft werden.
Menschen mit Schuppenflechte sollten mit Wasser und Reinigungsprodukten sparsam umgehen, um die Haut nicht unnötig zu reizen.
Keine Peelings anwenden, da diese die Schuppenflechte verschlimmern können.
Aktive Entspannung, etwa durch Yoga oder Meditation, kann sich positiv auf die Krankheit auswirken.