Man sieht eine Frau bei einer Ultraschalluntersuchung der Schilddrüse.
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Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis)

Von: Astrid Clasen (Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 10.12.2021

Die Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) tritt in unterschiedlichen Formen auf, die sich auf vielfältige Weise bemerkbar machen. Häufig kommt es in ihrem Verlauf zu einer Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis)

Die Bezeichnung Thyreoiditis für die Schilddrüsenentzündung leitet sich vom lateinisch-griechischen Begriff für die Schilddrüse ab: Glandula thyreoidea (lat. glandula = Drüse, griech. thyrós = viereckiger Schild bzw. thýra = Tür). Die deutsche Bezeichnung Schilddrüse ergibt sich daraus, dass das Organ nahe am sogenannten Schildknorpel des Kehlkopfs liegt.

Was ist eine Schilddrüsenentzündung?

Eine Schilddrüsenentzündung ist eine auf einen bestimmten Bereich beschränkte (bzw. herdförmige) oder verteilt auftretende (bzw. diffuse) Entzündung des Schilddrüsengewebes. Die Entzündung kann akut, subakut oder chronisch verlaufen, wobei jede Form unterschiedliche Ursachen hat und ein eigenständiges Krankheitsbild darstellt.

Manche Verlaufsformen der Schilddrüsenentzündung tragen besondere Namen:

  • Die subakute Schilddrüsenentzündung wird nach dem Schweizer Mediziner Fritz de Quervain (1868-1941) auch Quervain-Thyreoiditis oder Thyreoiditis de Quervain genannt.
  • Eine Form der chronischen Schilddrüsenentzündung heißt Hashimoto-Thyreoiditis – benannt nach dem japanischen Mediziner Hakaru Hashimoto (1881-1934). Sie wird auch als Autoimmunthyreoiditis oder chronisch-lymphozytäre Schilddrüsenentzündung bezeichnet.
  • Eine andere chronische Schilddrüsenentzündung, das Riedel-Struma, ist benannt nach dem deutschen Chirurgen Bernhard Riedel (1846-1916). Eine weitere Bezeichnung für diese Form lautet fibrosierende Thyreoiditis.

Die Hashimoto-Thyreoiditis ist die mit Abstand häufigste Form der Schilddrüsen­entzündung. Meist tritt sie zwischen dem 30. und 60. Lebensjahr auf. Frauen sind etwa 9-mal öfter betroffen als Männer.

Schilddrüsenentzündung: Symptome

Je nach Verlaufsform verursacht eine Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) sehr unterschiedliche Symptome.

Wie macht sich eine akute Schilddrüsen­entzündung bemerkbar?

Eine akute Schilddrüsenentzündung beginnt plötzlich und heftig. Typische Symptome sind:

  • Fieber
  • schmerzhaft geschwollene Schilddrüse
  • örtlich gerötete Haut
  • örtliche Überwärmung am Hals

Die Schmerzen können bis ins Ohr ausstrahlen. Zudem verursacht eine akute Schilddrüsenentzündung oft folgende Symptome:

Meist tritt eine akute Schilddrüsenentzündung im Anschluss an einen bakteriellen Infekt auf, wobei sie zu einem zweiten Fieberanstieg führt.

Woran erkennt man eine subakute Schilddrüsen­entzündung?

Die subakute Schilddrüsenentzündung verursacht teils ähnliche Symptome wie die akute Thyreoiditis:

  • Innerhalb von Stunden oder wenigen Tagen ist die Schilddrüse angeschwollen und beginnt zu schmerzen.
  • Es entstehen ein allgemeines Krankheitsgefühl und Fieber.
  • Hinzu kommen eine Druckempfindlichkeit am Hals, Schluckbeschwerden und Heiserkeit.

Im Gegensatz zur akuten Thyreoiditis geht die subakute Schilddrüsenentzündung jedoch nicht mit geschwollenen Lymphknoten einher.

Zudem kann die subakute Schilddrüsenentzündung anfangs Symptome einer leichten Schilddrüsenüberfunktion hervorrufen. So kann die leicht verstärkte Produktion von Schilddrüsenhormonen beispielsweise Unruhe oder Gereiztheit mit sich bringen.

Häufig tritt die subakute Schilddrüsenentzündung etwa zwei bis drei Wochen nach einer Virusinfektion auf.

Chronische Schilddrüsenentzündung

Die chronische Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto (Hashimoto-Thyreoiditis) beginnt meist ohne klare Symptome. Daher bleibt die Hashimoto-Thyreoiditis mitunter jahrelang unbemerkt. Beschwerden treten typischerweise erst dann auf, wenn die Entzündung nach längerem Bestehen zu einer Unterfunktion der Schilddrüse geführt hat.

Dann verursacht die chronische Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto die klassischen Symptome einer Schilddrüsenunterfunktion wie:

Die chronische Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto ist die häufigste Ursache der Schilddrüsenunterfunktion.

Anfangs kann bei der Hashimoto-Thyreoiditis auch vorübergehend eine leichte Schilddrüsenüberfunktion als Reaktion auf die chronische Schilddrüsenentzündung auftreten. Symptome hierfür sind zum Beispiel:

Manchmal geht die chronische Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto mit einer langsam zunehmenden Schwellung am Hals (im Bereich der Schilddrüse) einher. Als Symptom hierfür kann es zu einem Kloßgefühl (Globusgefühl) im Hals kommen. In anderen Fällen verliert die Schilddrüse eher an Größe.

Riedel-Struma

Sehr selten tritt die chronische Schilddrüsenentzündung als Riedel-Struma auf. Auffällige Symptome für diese Erkrankung, die auch fibrosierende Thyreoiditis heißt, sind:

  • eine extrem verhärtete Schilddrüse und (dadurch bedingt)
  • Schluckbeschwerden,
  • ein Druckgefühl im Hals sowie
  • eine eingeengte Luftröhre.

Schilddrüsenentzündung: Ursachen

Wodurch entsteht eine akute Schilddrüsen­entzündung?

Eine Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) kann die unterschiedlichsten Ursachen haben. Die akute Form entsteht meist durch eine Infektion mit Bakterien.

Um eine akute Schilddrüsenentzündung zu verursachen, müssen die Bakterien auf dem Blut- oder Lymphweg von ihrem ursprünglichen Infektionsort in die Schilddrüse gelangen. Mögliche Ausgangspunkte einer solchen verschleppten bakteriellen Infektion der Schilddrüse sind:

Wesentlich seltener sind Viren verantwortlich für eine akute Schilddrüsenentzündung. Darüber hinaus kann eine akute Thyreoiditis auch folgende nicht-infektiöse Ursachen haben, wenn das Schilddrüsengewebe dabei geschädigt wird:

  • starke Gewalteinwirkung (Trauma), beispielsweise bei Unfällen
  • radioaktive Bestrahlung bei der Behandlung bösartiger Tumoren im Hals- oder Brustbereich

Wodurch entsteht eine subakute Schilddrüsen­entzündung?

Worin die subakute Schilddrüsenentzündung (bzw. Quervain-Thyreoiditis oder Thyreoiditis de Quervain) ihre Ursachen hat, ist bisher nicht bekannt. Häufig tritt die subakute Entzündung der Schilddrüse im Anschluss an Virusinfektionen der Luftwege auf.

Wodurch entsteht eine chronische Schilddrüsen­entzündung?

Hashimoto-Thyreoiditis

Die chronische Schilddrüsenentzündung namens Hashimoto-Thyreoiditis gehört zu den Autoimmunerkrankungen. Deren genaue Ursachen sind unbekannt.

Bei einer Autoimmunerkrankung bildet das Immunsystem ohne klar erkennbare äußere Ursache Antikörper (Autoantikörper) und mitunter spezielle Abwehrzellen (Lymphozyten), die körpereigenes Gewebe angreifen, schädigen und zerstören.

Im Fall der Hashimoto-Thyreoiditis greifen die Autoantikörper das Gewebe der Schilddrüse an. Daher bezeichnen Mediziner diese Form der chronischen Schilddrüsenentzündung auch als Autoimmunthyreoiditis oder – weil auch Lymphozyten beteiligt sind – als chronisch-lymphozytäre Thyreoiditis.

Vermutlich führt eine Kombination aus einem Virus- oder Bakterien-Infekt und erblicher Veranlagung dazu, dass das Immunsystem das Gewebe der Schilddrüse angreift. Für die Beteiligung erblicher Faktoren bei der Entstehung der Hashimoto-Thyreoiditis spricht, dass

  • die Hashimoto-Schilddrüsenentzündung in manchen Familien öfter auftritt und
  • einige Betroffenen gleichzeitig weitere Autoimmunerkrankungen haben.

Riedel-Struma

Die Ursachen der chronischen Schilddrüsenentzündung vom Typ Riedel-Struma sind unbekannt.

Schilddrüsenentzündung: Diagnose

Akute Schilddrüsenentzündung

Eine akute Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) kann der Arzt schon anhand der vorliegenden Beschwerden erkennen. Die Diagnose ist vor allem dann naheliegend, wenn vorher eine bakterielle Infektion bestand.

Die bei einer akuten Schilddrüsenentzündung vergrößerte Schilddrüse kann der Arzt bei der körperlichen Untersuchung ertasten. Außerdem kann die akute Entzündung der Schilddrüse zu erhöhten Entzündungszeichen im Blut führen. Daher ergibt die Blutuntersuchung in der Regel eine erhöhte Konzentration von weißen Blutkörperchen (Leukozytose) und eine beschleunigte Blutsenkung (BSG = Blutkörperchen-Senkungsgeschwindigkeit) als allgemeine Zeichen einer Entzündungsreaktion im Körper.

Um die akute Schilddrüsenentzündung von anderen Erkrankungen der Schilddrüse abzugrenzen, bietet sich eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) an. Dabei kann der Arzt auch eitrige Abszesse, die sich möglicherweise als Folge einer bakteriellen Infektion gebildet haben, darstellen.

Subakute Schilddrüsenentzündung

Bei Verdacht auf eine subakute Schilddrüsenentzündung bieten sich ebenfalls eine Blutuntersuchung und eine Ultraschalluntersuchung an. In der Regel führt die subakute Thyreoiditis zu einer nur leicht erhöhten Konzentration von weißen Blutkörperchen und einer deutlich erhöhten Blutsenkung. Häufig sind auch Schilddrüsenantikörper im Blut zu finden (deren Anzahl jedoch wesentlich niedriger ist als bei der chronisch verlaufenden Hashimoto-Thyreoiditis). Im Ultraschall kann der Arzt andere Erkrankungen ausschließen.

Um die Diagnose der subakuten Schilddrüsenentzündung zu bestätigen, ist eine sogenannte Feinnadelbiopsie geeignet. Dabei entnimmt der Arzt Gewebe aus der Schilddrüse und untersucht die Gewebeprobe feingeweblich (histologisch) auf Veränderungen: Die subakute Thyreoiditis ist durch eine starke Entzündungsreaktion im Schilddrüsengewebe gekennzeichnet, bei der sich kleine Knötchen bilden (Granulome). Diese sind bei der feingeweblichen Untersuchung zu erkennen.

Zudem lässt sich eine subakute Thyreoiditis mit einer Schilddrüsen-Szintigraphie nachweisen. Hierbei bekommt man eine radioaktiv markierte Substanz in die Vene gespritzt, die sich in der Schilddrüse anreichert, was eine spezielle Kamera sichtbar macht. Da gesundes und krankes Schilddrüsengewebe die Substanz unterschiedlich stark aufnehmen, kann der Arzt Gebiete mit gesteigerter Hormonproduktion (heiße Knoten) von solchen mit normaler, niedriger oder fehlender Produktion (kalte Knoten) unterscheiden.

Chronische Schilddrüsenentzündung

Die chronische Schilddrüsenentzündung tritt fast immer in Form der Hashimoto-Thyreoiditis auf. Für deren Diagnose kann der sogenannte Tastbefund erste Hinweise liefern: Der Arzt tastet die Schilddrüse ab und spürt, dass sie mäßig vergrößert ist und eine gummiartige Konsistenz hat.

Eine Blutuntersuchung ergibt bei der Hashimoto-Thyreoiditis in der Regel, dass die Konzentration der weißen Blutkörperchen im Blut normal und die Blutsenkung erhöht ist. Zudem kann der Arzt eine Blutprobe auf Antikörper untersuchen lassen. Denn bei der chronischen Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto sind …

  • … die Werte der sogenannten Anti-Thyreoperoxidase-Antikörper (Anti-TPO-AK) fast immer deutlich erhöht.
  • … die Werte der Thyreoglobulin-Antikörper (TAK) in sieben von zehn Fällen erhöht.

Oft ist durch die chronische Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigt. Für die Diagnose ist es daher auch wichtig, die Schilddrüsenwerte (TSH, freies T3 und freies T4) im Blut zu kontrollieren:

  • Ist das von der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) gebildete Hormon TSH vermehrt vorhanden, die Konzentration des freien Schilddrüsenhormons T4 (fT4) jedoch niedrig, liegt eine Hormonproduktionsstörung in der Schilddrüse vor.
  • Bei gleichzeitig erhöhtem Anti-TPO-AK spricht dies für eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) bei Hashimoto-Thyreoiditis.

Um eine chronische Schilddrüsenentzündung festzustellen, ist neben den Blutwerten auch eine Ultraschalluntersuchung (Sonographie) unverzichtbar. Mit dem Schallgerät kann der Arzt beispielsweise knotige Veränderungen der Schilddrüse erkennen.

Um zu prüfen, ob es sich um einen bösartigen Tumor handelt, kann der Arzt mithilfe der Feinnadelbiopsie Schilddrüsengewebe entnehmen und untersuchen. Die Biopsie gibt außerdem Aufschluss darüber, ob es sich bei der chronischen Schilddrüsenentzündung um die sehr seltene Unterform, die fibrosierende Thyreoiditis (sog. Riedel-Struma), handelt. In dem Fall kann eine Szintigraphie die Diagnose absichern.

Schilddrüsenentzündung: Therapie

Akute Schilddrüsenentzündung

Gegen eine akute Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) hilft vor allem Bettruhe. Um die Schmerzen im Bereich der Schilddrüse zu lindern, sind kalte Umschläge geeignet. Ist die Entzündung durch Bakterien bedingt, kommt zudem eine Antibiotika-Therapie zum Einsatz. Zusätzlich können Kortisonpräparate helfen, die Beschwerden schnell zu verringern.

Subakute Schilddrüsenentzündung

Eine subakute Schilddrüsenentzündung heilt meist von selbst. Medikamente können die Heilung der subakuten Thyreoiditis aber unterstützen: Zur Therapie bieten sich nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR, z.B. Acetylsalicylsäure) oder Glukokortikoide an.

Chronische Schilddrüsenentzündung

Hashimoto-Thyreoiditis

Vereinzelt heilt die chronische Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto (sog. Autoimmunthyreoiditis) ohne Therapie ab. In der Regel führt die Hashimoto-Thyreoiditis aber zu einer Unterfunktion der Schilddrüse, die eine Behandlung erfordert.

Die Ursache der Hashimoto-Thyreoiditis lässt sich jedoch nicht beheben. Bei dieser Form der chronischen Schilddrüsenentzündung kann man also nur die Symptome behandeln. Das bedeutet in erster Linie, die Schilddrüsenunterfunktion auszugleichen. Dazu ist eine lebenslange, regelmäßige Hormonersatztherapie mit dem Wirkstoff Levothyroxin (L-Thyroxin) nötig.

Während der Schwangerschaft sind einige Besonderheiten bei der Hormonersatztherapie der chronischen Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto zu beachten:

  • Da Schwangere mehr Schilddrüsenhormone benötigen, ist es ratsam, die Hormondosis während der Schwangerschaft zu erhöhen.
  • Für Schwangere, in deren Blut gegen Schilddrüsengewebe gerichtete Antikörper zu finden sind, ist die Hormonersatztherapie in jedem Fall ratsam – selbst wenn die Schilddrüsenfunktion noch nicht beeinträchtigt ist.

In seltenen Fällen besteht die Behandlung der chronischen Schilddrüsenentzündung vom Typ Hashimoto darin, die Schilddrüse operativ zu entfernen. Diese Operation ist dann nötig, wenn eine stark vergrößerte Schilddrüse zunehmend eine mechanische Beeinträchtigung bedeutet und zu erheblichen Schluckbeschwerden oder bleibender Heiserkeit führt.

Riedel-Struma

Beim Riedel-Struma (bzw. fibrosierende Thyreoiditis) ist oft keine Therapie nötig. Denn diese Form der chronischen Schilddrüsenentzündung kommt häufig von selbst zum Stillstand. Bei starken Beschwerden kann es jedoch nötig sein, die Schilddrüse in einer Operation zu entfernen.

Schilddrüsenentzündung: Verlauf

Prognose bei akuter Schilddrüsen­entzündung

Eine akute bakterielle Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) hat eine gute Prognose, wenn man sie rechtzeitig mit Antibiotika behandelt: Dann heilt die Entzündung meist ohne Komplikationen und Folgeerkrankungen innerhalb einiger Tage aus.

Prognose bei subakuter Schilddrüsen­entzündung

Auch bei einer subakuten Schilddrüsenentzündung sorgt die richtige Behandlung für eine gute Prognose: Mit antientzündlichen Medikamenten gehen die Beschwerden meist innerhalb weniger Tage zurück. Die Entzündung selbst klingt in der Regel nach einigen Wochen oder Monaten ohne bleibende Funktionsstörungen der Schilddrüse von selbst ab.

Prognose bei chronischer Schilddrüsen­entzündung

Die chronische Schilddrüsenentzündung tritt fast immer als Hashimoto-Thyreoiditis (bzw. Autoimmunthyreoiditis) auf. Im Verlauf dieser Autoimmunerkrankung kommt es in der Regel zu einer anteiligen oder vollständigen Zerstörung des Schilddrüsengewebes und somit zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Betroffenen sind lebenslang auf die Gabe von Schilddrüsenhormonen (Levothyroxin, L-Thyroxin) angewiesen.

Welche Komplikationen kann eine Schilddrüsen­entzündung auslösen?

Eine durch Bakterien ausgelöste akute Schilddrüsenentzündung ist mit dem Risiko verbunden, dass sich in ihrem Verlauf eitrige Herde abkapseln und Abszesse entstehen. Dann ist eine Operation, bei der der Chirurg die abgekapselten Herde entfernt, unumgänglich.

Eine akute Schilddrüsenentzündung infolge einer Gewalteinwirkung oder Strahlentherapie kann damit verbunden sein, dass nach Abklingen der Entzündung funktionsloses Bindegewebe in das eigentliche Drüsengewebe wuchert. Wird dabei das hormonproduzierende Gewebe verdrängt, entsteht im weiteren Verlauf eine Schilddrüsenunterfunktion, die eine Hormonersatztherapie nötig macht. Diese Komplikationen kann man durch die Gabe von Glukokortikoiden verhindern.

Die subakute Thyreoiditis ist mit dem Risiko verbunden, dass sich in ihrem Verlauf Narbengewebe bilden kann, welches das hormonproduzierenden Gewebe innerhalb der Schilddrüse verdrängt. Als Komplikation der Schilddrüsenentzündung entsteht dann ebenfalls eine Schilddrüsenunterfunktion, die eine Hormonersatztherapie erfordert.

Schilddrüsenentzündung: Vorbeugen

Einer Schilddrüsenentzündung (Thyreoiditis) können Sie nur bedingt vorbeugen. Die einzige sinnvolle Maßnahme besteht darin, Infektionen (wie bakterielle Entzündungen, v.a. im Rachenbereich, oder Virusinfektionen) ausreichend zu behandeln, um eine Zweitinfektion und somit eine Entzündung der Schilddrüse möglichst zu vermeiden.