Schädelbasisbruch: Röntgenbild
© Getty Images/ Andrew Brookes

Schädelbasisbruch: Symptome, Therapie & Folgen der Verletzung

Von: Julia Heidorn (Medizinautorin)
Letzte Aktualisierung: 02.08.2024

Als Schädelbasisbruch wird eine Verletzung von einem der Schädelknochen bezeichnet, auf denen das Gehirn aufliegt. Ein Bruch der Schädelbasis kann schwerwiegende Folgen haben, da Nerven, Gefäße und die Hirnhäute verletzt werden können. Es handelt sich daher um einen medizinischen Notfall, der unverzüglich zu behandeln ist. Alles über Symptome, Therapie und Verlauf des Schädelbasisbruchs.

FAQ: Häufige Fragen und Antworten

Ein Schädelbasisbruch ist eine schwerwiegende Verletzung und muss sofort notärztlich versorgt werden. In der Regel ist eine Behandlung auf der Intensivstation notwendig. Betroffene können unter Folgeschäden wie neurologischen Funktionsstörungen leiden.

Beim Schädelbasisbruch hängt der Heilungsverlauf von eventuell vorliegenden weiteren Verletzungen sowie möglichen Komplikationen ab. Eine langwierige Reha kann notwendig sein.

Ein Schädelbasisbruch wird nicht zwingend operiert. Solange die Hirnhäute unverletzt sind und kein Hirnwasser austritt, erfolgt die Behandlung konservativ, also ohne OP.

Was ist ein Schädelbasisbruch?

Ein Schädelbasisbruch – auch Schädelbasisfraktur – ist ein Bruch eines Schädelknochens, auf dem das Hirn liegt. In diesem Bereich des Schädels befinden sich viele Nerven und Blutgefäße; zudem besteht die Gefahr, dass die Hirnhäute verletzt werden. Das Risiko für Komplikationen ist daher hoch.

Schädelbasisbrüche sind schwerwiegende Verletzungen, die unmittelbar ärztlich abzuklären sind. Bei Kopfverletzungen sollte daher immer ein Notruf erfolgen. Das gilt insbesondere bei Warnzeichen wie:

  • Bewusstlosigkeit, Ohnmacht
  • Austritt von Blut oder Flüssigkeit aus Mund, Nase oder Ohr
  • Schwindel
  • Lähmungserscheinungen
  • plötzlicher Taubheit

Ursache für eine Schädelbasisfraktur ist in der Regel eine massive Gewalteinwirkung auf den Schädel. Daher tritt ein Schädelbasisbruch oft zusammen mit weiteren Verletzungen auf, etwa einem Schädel-Hirn-Trauma (SHT). Darunter versteht man eine Schädelverletzung, die mit Funktionsstörungen des Gehirns einhergehen.

Je nach Lage der Fraktur unterscheidet man zwischen

  • fronto-rhinobasaler Fraktur im Bereich der Nebenhöhlen und
  • otobasaler Fraktur an der Schläfe

Symptome: Wie zeigt sich ein Schädelbasisbruch?

Ein Schädelbasisbruch kann sich auf unterschiedliche Weise äußern. Die Symptome hängen von der Schwere der Verletzung sowie der Lage des Bruchs ab.

Ein typisches Symptom sind die sogenannten Monokel- oder Brillenhämatome. Dabei handelt es sich um Blutergüsse um ein oder beide Augen herum, die monokel- beziehungsweise brillenförmig aussehen.

Blutungen aus dem Mund, der Nase oder den Ohren können ebenso auftreten wie ein Austritt von Gehirnflüssigkeit (Liquor). Weitere mögliche Symptome sind

Welche Ursachen hat ein Schädelbasisbruch?

Ein Schädelbasisbruch entsteht durch massive stumpfe Gewalteinwirkung auf den Schädel. Häufig tritt daher ein Schädelbasisbruch nach einem Sturz aus großer Höhe oder durch einen Verkehrsunfall mit hoher Geschwindigkeit auf (Hochrasanztrauma). Dabei kommt es oft noch zu weiteren Verletzungen.

So erfolgt die Diagnose bei einem Schädelbasisbruch

Beim Schädelbasisbruch handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der unverzüglich einer notärztlichen Behandlung bedarf. Anschließend erfolgt die weitere Abklärung in einem Krankenhaus. Dazu sind bildgebende Verfahren notwendig wie:

  • Computertomographie (CT)
  • CT-Angiographie zur Darstellung der Blutgefäße
  • Magnetresonanztomographie (MRT)

Bei einer otobasalen Fraktur erfolgt zudem eine Otoskopie, also eine Betrachtung des Ohrs mithilfe eines Ohrenspiegels (Otoskops).

Welche Behandlung erfolgt bei einem Schädelbasisbruch?

Ein Schädelbasisbruch wird abhängig vom Schweregrad und den weiteren vorliegenden Verletzungen behandelt. Eine intensivmedizinische Betreuung ist angezeigt. Bei der Therapie arbeiten Angehörige verschiedener Fachrichtungen zusammen:

  • Radiologie
  • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie
  • Augenheilkunde
  • Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde (HNO)
  • Neurochirurgie
  • Anästhesie und Intensivmedizin
  • Unfallchirurgie

Das Ziel der Behandlung bei einer Fraktur der Schädelbasis ist, Folgeschäden zu vermeiden. In der Regel reicht eine konservative Behandlung aus, es ist also nicht zwingend eine Operation notwendig.

Vorübergehend kann eine Lumbaldrainage nötig sein, also das Ableiten von Gehirnflüssigkeit über einen Katheter im Rückenmarkskanal.

Liegt eine Verletzung der Hirnhäute vor, ist jedoch eine OP angezeigt, um das Risiko einer Hirnhautentzündung oder eines Abszesses zu verringern. Ergänzend dazu erfolgt eine prophylaktische Therapie mit Antibiotika. Auch beim Austreten von Hirnwasser oder einer Blutung zwischen Schädelknochen und Hirnhaut (epidurales Hämatom) kann eine OP nötig sein.

Verlauf und Prognose bei Schädelbasisbruch

Brüche der Schädelbasis haben einen sehr individuellen Verlauf, der abhängt von

  • Lokalisation der Verletzung
  • Schwere der Verletzung
  • Begleitverletzungen

Eine allgemeine Prognose zum Krankheitsverlauf ist daher nicht möglich. Viele Betroffene leiden unter neurologischen Störungen, die eine intensive Betreuung etwa in einer Frühreha notwendig machen, um nach der Fraktur Spätfolgen zu vermeiden.

Mögliche Komplikationen eines Schädelbasisbruchs sind