Ein Arzt betrachtet eine Stelle unterhalb des Auges bei einer älteren Frau.
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Lidtumoren

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 17.01.2022

Lidtumoren sind Geschwulste der Haut am Augenober- beziehungsweise Augenunterlid. Dies können einerseits gutartige Hauttumoren sein, wie Warzen oder Fettablagerungen, andererseits aber auch bösartige Tumoren des Lids. Der mit Abstand häufigste bösartige Lidtumor ist das Basaliom.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

Überblick

Das Basaliom, in der Fachsprache auch Basalzellkarzinom genannt, befällt aber auch andere Gesichtsbereiche, wie Nase oder Ohrmuschel. Etwa 90 Prozent aller bösartigen Lidtumoren sind Basaliome. Das durchschnittliche Erkrankungsalter für ein Basaliom liegt sowohl bei Frauen als auch bei Männern bei 71 Jahren. Zunehmend erkranken allerdings auch jüngere Menschen an Lidtumoren. Menschen mit einem hellen Hauttyp sind besonders betroffen.

Gutartige Lidtumoren sind neben Warzen oder Fettablagerungen (Xanthelasmen) auch Blutschwämme (Hämangiome) und ein verstärkte Verhornungen der Haut (Hyperkeratosen). Außerdem können an den Lidern Muttermale (Naevi) und Keratoakanthome (knotige Hautgeschwulste) auftreten. Muttermale können unter Umständen entarten und sich zu bösartigen Lidtumoren entwickeln. Zu den gutartigen Hauttumoren am Lid zählt auch das sogenannte Neurofibrom.

Intensive Sonnenbestrahlung fördert die Entstehung von Lidtumoren. Insbesondere Sonnenbrände sollten Sie deshalb vermeiden. Hilfreich sind hier Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor Weitere Ursachen für Lidtumoren können beispielsweise eine chronische Hautschädigung (z.B. Narben) oder genetische Faktoren sein.

Abhängig von der Art des Lidtumors können unterschiedliche Symptome auftreten: Die Hautveränderungen können stark pigmentiert, schmerzhaft oder schmerzlos sein und in andere Strukturen wie die Bindehaut des Auges oder in den Tränengang eindringen. Möglicherweise fallen Wimpern aus und/oder es entstehen harte Knoten am Lid.

Besonders häufig entwickeln sich Lidtumoren an der Innenseite des Lidwinkels sowie am Unterlid.

Die genaue Diagnose von Lidtumoren kann der Arzt häufig schon anhand der sichtbaren Hautveränderungen stellen. Letzte Sicherheit gibt aber erst die Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie). Gerade bei auffälligen Muttermalen spielt die Hautkrebs-Früherkennung eine wichtige Rolle bei der erfolgreichen Behandlung von Lidtumoren.

Die Art des Lidtumors bestimmt, wie die Erkrankung verläuft beziehungsweise welche Behandlung infrage kommt. Manche Tumoren bilden sich von allein zurück (z.B. das Keratoakanthom), andere kann der Arzt mit einer Operation vollständig entfernen. Bei fortgeschrittenen bösartigen Lidtumoren helfen Strahlen- oder eine lokale Chemotherapie, die Lidtumoren zu bekämpfen.

Definition

Lidtumoren am Ober- oder Unterlid des Auges können gutartig oder bösartig sein. Der mit Abstand häufigste bösartige Lidtumor ist das sogenannte Basalzellkarzinom (Basaliom), das auch andere Körperteile oder Gesichtsbereiche, wie Nase oder Ohrmuschel, befallen kann. Ungefähr 90 Prozent aller bösartigen Lidtumoren sind Basalzellkarzinome. Sie kommen vor allem bei Menschen ab dem 71. Lebensjahr vor, aber zunehmend erkranken auch jüngere Menschen an Lidtumoren. Menschen mit einem hellen Hauttyp sind besonders häufig von einem Basalzellkarzinom betroffen.

Wesentlich seltener als das Basaliom treten andere, die Haut betreffende, bösartige Tumoren in der Lidregion auf. Dazu gehören:

Bei Patienten mit der erworbenen Immunschwäche AIDS können auch sogenannte Kaposi-Sarkome (seltene Gefäßtumoren) an den Augenlidern auftreten.

Gutartige Lidtumoren sind beispielsweise:

Die Xanthelasmen zeigen sich als gelbliche Knötchen beziehungsweise Herde um das Auge herum. Außerdem können an den Lidern Muttermale (Naevi) und Keratoakanthome (knotige Hautgeschwulste) auftreten.

Ursachen

Lidtumoren können durch zahlreiche Ursachen entstehen. Wer sich zum Beispiel lange und intensiv Sonnenstrahlen aussetzt, erhöht sein Risiko, an Hautkrebs zu erkranken – wozu auch bösartige Lidtumoren gehören. Zu den Faktoren, die als mögliche Ursachen von Hautkrebs infrage kommen, zählen auch Schäden durch übermäßige Röntgenbestrahlung oder in seltenen Fällen – zum Beispiel beim schwarzen Hautkrebs – eine bestimmte genetische Veranlagung. Auch eine Schwäche des Immunsystems, beispielsweise im Rahmen einer medikamentösen Immunsuppression nach einer Organtransplantation, kann die Entstehung eines Lidtumors begünstigen. Ist die Haut dauerhaft geschädigt (z.B. Narben), können ebenfalls Lidtumoren entstehen.

Symptome

Bei Lidtumoren sind die ersten Symptome meist tast- oder sichtbare Hautveränderungen am Augenlid: Es können Knoten oder Verfärbungen auftreten – zum Beispiel neu aufgetretene braune oder schwarze Flecken. Lidtumoren verändern sich mit der Zeit oft. Während bösartige Tumoren wie das Basalzellkarzinom – wenn auch langsam – immer weiter wachsen, kann eine gutartige Hautgeschwulst (z.B. das sog. Keratoakanthom) binnen weniger Wochen entstehen und innerhalb eines Jahres wieder spontan verschwinden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Lidtumoren. Deshalb sind die Symptome von Tumor zu Tumor auch unterschiedlich.

Die Hautveränderungen können schmerzhaft oder schmerzlos sein und in andere Strukturen wie die Bindehaut des Auges oder in den Tränengang eindringen. Möglicherweise fallen Wimpern aus und/oder es entstehen harte Knoten am Lid.

Bösartige Lidtumoren, die zum Verlust des Auges führen können, werden wegen ihres schleichenden Wachstums oft erst spät entdeckt. Außerdem sind die Hautveränderungen anfangs sehr uncharakteristisch und können zum Beispiel einer Lidentzündung, geplatzten Äderchen, einem Ausschlag oder einem Muttermal ähneln.

Diagnose

Bei Lidtumoren stellt in der Regel der Augen- oder Hautarzt die Diagnose. Er erkennt sie meist schon an den sichtbaren Veränderungen am Augenlid. Für eine genaue Hautuntersuchung nutzt der Arzt ein Vergrößerungsglas mit Lichtquelle, das sogenannte Dermatoskop. Berichtet der Patient während des Arzt-Patienten-Gesprächs von ausgiebigen Sonnenbädern oder häufigen Sonnenbränden, kann dies ein Hinweis auf bösartige Lidtumoren sein. Sichern lässt sich die Diagnose durch die Untersuchung einer Gewebeprobe (Biopsie). Je nach Art des Lidtumors können Röntgen-, Ultraschall- und Computertomographie-Untersuchungen sowie weitere Spezialverfahren dem Arzt wichtige Erkenntnisse zur Art und Ausbreitung des Tumors geben – zum Beispiel, ob er bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat.

Therapie

Die Therapie hängt von Art, Lage und Ausbreitung des Tumors sowie vom Alter und Zustand des Patienten ab. Bei den meisten bösartigen Lidtumoren liegt die Therapie in den Händen des Chirurgen. Er schneidet den Tumor aus dem Augenlid heraus. Als Alternative zu dieser Operation eignen sich manchmal auch eine Laser- oder Strahlentherapie, die "Vereisung" (Kryotherapie) der Hautveränderung, eine photodynamische Therapie oder in einzelnen Fällen eine Chemotherapie. Eventuell kann der Arzt den Lidtumor auch herausschaben.

Bei gutartigen Hautgeschwulsten wie dem Keratoakanthom beobachtet der Arzt zunächst das Wachstum des Tumors – erst wenn die Geschwulst zu groß wird, muss sie entfernt werden.

Verlauf

Lidtumoren können einen sehr unterschiedlichen Verlauf nehmen – je nach Stadium, Lage, Art und Ausbreitung. Es gibt gutartige Tumoren, die innerhalb eines Jahres von alleine ausheilen (wie das Keratoakanthom). Für bösartige Lidtumoren gilt: Je früher der Lidtumor erkannt und therapiert wird, desto besser sind Verlauf und Heilungschancen. Kann der Arzt den bösartigen Lidtumor vollständig entfernen, ist die Prognose sehr gut. Es können allerdings erneut Hautveränderungen auftreten, weshalb regelmäßige Nachkontrollen sinnvoll sind – insbesondere in den ersten zwei Jahren nach der Operation.

Auch Muttermale können unter Umständen entarten und sich zu bösartigen Lidtumoren entwickeln. Eine Hautkrebs-Früherkennung ist daher ein wichtiger Schritt zur erfolgreichen Behandlung von bösartigen Lidtumoren.

Vorbeugen

Lidtumoren können Sie nur eingeschränkt vorbeugen; nicht zuletzt, weil die Ursachen dieser Tumoren nicht immer oder nur unzureichend geklärt sind. Generell gilt: Eine intensive Sonnenbestrahlung – insbesondere Sonnenbrände – sollten Sie vermeiden. Hilfreich sind auch Sonnenschutzcremes mit hohem Lichtschutzfaktor und Sonnenbrillen, die das Auge zusätzlich vor UV-Strahlung schützen und dadurch hervorgerufenen Lidtumoren begrenzt vorbeugen können.

Außerdem ist es ratsam, Hautveränderungen am Lid – insbesondere schlecht heilende Verletzungen, Verfärbungen und Hauterhebungen – möglichst früh von einem Hautarzt untersuchen und abklären zu lassen.