Ein Mann putzt sich die Nase
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Gelber Schleim aus der Nase: Ein Warnzeichen?

Von: Jasmin Krsteski (Biologin und Medizinredakteurin)
Letzte Aktualisierung: 27.09.2024

Gelber Schleim aus der Nase ist für viele Menschen ein Alarmzeichen für eine bakterielle Infektion. Stimmt das? Was gelber Schnupfen bedeutet und ob es nötig ist, deshalb Antibiotika zu nehmen.

Gelber Schleim aus der Nase: Liegt eine bakterielle Entzündung vor?

Bei einer Erkältung ist das Nasensekret zunächst noch wässrig und klar und wird dann in der Regel weißlich-trüb und zäh. Verfärbt sich der Schleim aus Nase oder Rachen später gelb oder grün, zeigt das zunächst nur an, dass das Immunsystem gegen den viralen Infekt ankämpft.

Die gelbe Farbe des Sekrets wird von abgestorbenen Immunzellen und abgetöteten Krankheitserregern hervorgerufen, die über den Nasenschleim oder Rachenschleim entsorgt werden. Das können sowohl Viren als auch Bakterien sein.

Tendenziell finden sich in gelbem oder auch grünem Schleim oder Auswurf zwar häufiger bakterielle Erreger als in klarem. Allerdings weisen längst nicht alle Sputum-Proben mit gelber oder grüner Farbe bakterielle Erreger auf. Gelber Nasenschleim bedeutet also nicht, dass in jedem Fall eine bakterielle Infektion der Nebenhöhlen vorliegt.

Gelber Schleim aus der Nase: Sind Antibiotika nötig?

Die Gabe eines Antibiotikums ist nur nötig und überhaupt hilfreich, wenn eine bakterielle Infektion vorhanden ist. Liegt ausschließlich eine virale Infektion vor, werden Erkrankte durch die Gabe von Antibiotika nicht schneller gesund. Zudem haben sie womöglich mit unerwünschten Nebenwirkungen der Medikamente wie etwa Übelkeit zu kämpfen. Der Einsatz von Antibiotika fördert außerdem die Entstehung von Resistenzen. Dann hilft das Medikament womöglich nicht mehr, wenn es wirklich einmal gebraucht wird.

Gelber oder grüner Schleim an sich ist also noch kein Grund für die Gabe antibakterieller Medikamente. Einer britischen Studie zufolge bekommen Personen, die sich in der ärztlichen Praxis mit Husten mit gelbem oder grünem Schleim vorstellen, dennoch rund dreimal häufiger Antibiotika verschrieben – oft unnötig.

Gelber Schleim aus der Nase: Ärztlich abklären?

Manchmal können sich auf der durch die Erkältungsviren gereizten Schleimhaut zusätzlich Bakterien wie Pneumokokken oder Streptokokken vermehren. Dann kommt es zu einer Superinfektion wie einer bakteriellen Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). In diesem Fall sollte die hausärztliche Praxis aufgesucht werden. In Absprache mit dem*der Arzt*Ärztin kann dann auch die Einnahme von Antibiotika nötig sein.

Folgende Symptome sprechen für eine bakterielle Infektion:

Gelber Schleim in der Nase: Wie lange?

Ein viraler Schnupfen ist nach etwa sieben Tagen ausgestanden. Hält die Erkrankung länger an, deutet das ebenfalls auf eine bakterielle Infektion der Nasennebenhöhlen hin. 

Gelber Schleim aus der Nase: Was tun?

Liegt keine bakterielle Infektion vor, können folgende Hausmittel bei Schnupfen mit gelbem Nasenschleim helfen:

  • Ein Dampfbad zum Beispiel mit Kamillentee kann die Nase wieder freimachen
  • Ausreichend Flüssigkeit (Wasser oder ungesüßter Tee) trinken
  • Nasenspülungen mit Salzwasser befeuchten die Schleimhäute und können helfen, Schleim loszuwerden
  • Frische Luft, denn zu trockene Wohnungsluft trocknet die Schleimhäute aus

Außerdem können Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin dabei helfen, die Nasenschleimhaut abzuschwellen.