Drei Schwangere bei der Geburtsvorbereitung.
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29. SSW (Schwangerschafts­woche)

Von: Onmeda-Redaktion
Letzte Aktualisierung: 19.01.2022

In der 29. SSW (Schwangerschaftswoche) ist das Baby ungefähr 39 Zentimeter lang (SFL) und wiegt circa 1.250 Gramm. Viele Babys nehmen nun die Geburtsposition ein.

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.

29. Schwangerschaftswoche (SSW)

Was passiert in der 29. SSW?

Mit der 29. SSW beginnen der 8. Schwangerschaftsmonat sowie das letzte Drittel der Schwangerschaft (3. Trimenon / Trimester). Bis auf seine Größe und sein Gewicht wird das Baby sich in den letzten Schwangerschaftswochen nicht mehr verändern. Um die 29. SSW ist es sinnvoll, einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen.

Was bedeutet 29. SSW?

In der 29. SSW ist der Fötus etwa 27 Wochen alt – der Unterschied zwischen Lebensalter und Schwangerschaftswoche kommt daher, dass die ersten zwei Schwangerschaftswochen lediglich der Berechnung dienen. Insgesamt umfasst eine Schwangerschaft 40 Wochen oder zehn Monate. Dabei startet die Berechnung etwa zwei Wochen vor der Befruchtung – nämlich mit dem ersten Tag der letzten Regelblutung. Diese Rechnung hat sich bewährt, da sich nicht bei jeder Frau der Termin des Eisprungs rückwirkend eindeutig bestimmen lässt.

In der 29. SSW sind Sie 28 Wochen und x Tage schwanger – die 29. SSW besteht demnach aus den Tagen:

  • 28+0 = 1. Tag der 29. SSW
  • 28+1 = 2. Tag der 29. SSW
  • 28+2 = 3. Tag der 29. SSW
  • 28+3 = 4. Tag der 29. SSW
  • 28+4 = 5. Tag der 29. SSW
  • 28+5 = 6. Tag der 29. SSW
  • 28+6 = 7. Tag der 29. SSW

Bis zum errechneten Geburtstermin berechnen sind es nun noch etwa 11 Wochen.

Die Mutter in der 29. SSW

Um die 29. Schwangerschaftswoche (SSW) können viele Schwangere immer häufiger sogenannte Übungswehen (auch Vorwehen oder Braxton-Hicks-Kontraktionen) spüren. Diese treten unregelmäßig auf (einmal pro Stunde bis mehrfach am Tag) und sind unbedenklich. Die Gebärmutter wird auf die Geburt vorbereitet, der Muttermund bleibt jedoch geschlossen.

Das sollten Sie in der 29. SSW beachten!

Bei Übungswehen verhärtet sich der Bauch kurzzeitig und fühlt sich gespannt an. Übungswehen bereiten keine Schmerzen und es tritt auch kein Druck auf! Wenn Sie Schmerzen haben, einen Druck nach unten fühlen oder häufiger als dreimal die Stunde regelmäßige Wehen auftreten, sollten Sie Ihren Arzt oder Ihre Hebamme kontaktieren.

Das können Sie jetzt erledigen

Etwa ab der 29. SSW lohnt es sich, einen Geburtsvorbereitungskurs zu besuchen. Diese Kurse können einmal wöchentlich über mehrere Wochen stattfinden. Es gibt aber auch Wochenend-Crashkurse. Informationen hierzu finden Sie beim Frauenarzt oder der Hebamme. Häufig bieten auch Kliniken Geburtsvorbereitungskurse an.

 

Das Baby in der 29. SSW

Das Baby wiegt nun etwa 1.250 Gramm und ist um die 37 Zentimeter lang. Etwa ab der 29. Schwangerschaftswoche (SSW) bekommt es über die Plazenta wichtige Abwehrstoffe, die sein Immunsystem stärken. Viele Babys drehen sich in dieser Zeit mithilfe der Übungswehen mit dem Kopf nach unten und nehmen die Geburtsposition ein. Nur jedes fünfte Baby liegt jetzt noch in der Beckenendlage. Das Kind kann sich jedoch in den nächsten Wochen noch von selbst in die richtige Position drehen. Das Baby bewegt sich auch jetzt noch viel, meistens aber von einer Seite zur anderen oder es boxt und tritt mit Händen und Füßen. Besonders die Füße sind oft gut durch die gespannte Bauchdecke zu erkennen.

Sowohl Größe als auch Gewicht des Babys entwickeln sich mit fortschreitender Schwangerschaft immer individueller. Die genannten Werte können daher nur Durchschnittswerte sein. Wenn die Daten Ihres Kindes von diesen Werten abweichen, ist das kein Grund zur Besorgnis.

Vorsorgeuntersuchungen in der 29. SSW

Zwischen Beginn der 29. SSW und Ende der 32. SSW ist die dritte große Vorsorgeuntersuchung (VU) inklusive Ultraschall vorgesehen. Dabei sind folgende Untersuchungen und Daten wichtig:

  • mütterliches Gewicht und Blutdruck
  • Urinuntersuchung (Eiweiß, Zucker, Keime)
  • Hämoglobingehalt (gibt Hinweis auf den Eisengehalt und somit auf einen evtl. Eisenmangel)
  • Lage der Gebärmutter (Fundus: wird ermittelt über den Abstand von oberem Gebärmutterrand zum Bauchnabel)
  • Ultraschall

Im Ultraschall werden folgende Daten ermittelt:

  • Lage, Bewegungen und Herzaktivität des Babys
  • zeitgerechte Entwicklung des Babys
  • Feststellung der Einlings- oder Mehrlingsschwangerschaft
  • Fruchtwassermenge
  • Lage und Funktion der Plazenta
  • biometrische Daten:
    • biparietaler Durchmesser (BPD): Abstand von Schläfe zu Schläfe
    • fronto-okzipitaler Durchmesser (FOD): Abstand Stirn – Hinterkopf
      • Kopfumfang (KU): alternativ zum FOD
    • Abdomen/Thorax-quer-Durchmesser (ATD): Abstand linke bis rechte Bauchseite
    • alternativ zum ATD:
      • Abdomen/Thorax-a. p.-Durchmesser (APD): Abstand Bauchnabel – Rückgrat
      • Abdomen/Thorax-Umfang (AU): Bauchumfang
    • Femurlänge (FL): Der Oberschenkelknochen (Femur) lässt sich im Ultraschall gut vermessen.
      • Alternativ zur FL kann auch die Humeruslänge (HL) vermessen werden, also die Länge des Oberarmknochens.

Welche Bereiche der Frauenarzt genau vermisst, hängt nicht zuletzt davon ab, wie das Baby gerade liegt und wie sehr es sich bewegt. Alle ermittelten Werte notiert er im Mutterpass.