Puls messen
Um Ihren Puls zu messen, brauchen Sie kein spezielles Gerät, sondern nur eine freie Hand und eine Uhr. Besonders gut spürbar ist der Puls am Handgelenk oder am Hals. Hier erfahren Sie, wie die Pulsmessung funktioniert.
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Mediziner*innen geprüft.
Puls richtig messen: So geht's
Um den Puls zu messen, benötigt man eine Uhr, die die Sekunden anzeigt. Ein spezielles Messgerät ist nicht notwendig. Man kann seinen Puls selbst mit den Fingern ertasten. Der Puls ist immer dort besonders gut tastbar, wo dicht unter der Hautoberfläche eine Arterie verläuft, etwa
Der Puls wird in Herzschlägen pro Minute angegeben. Für die Messung ist es aber nicht nötig, eine Minute lang seine Pulsschläge zu zählen. Schneller geht es, wenn man
- 15 Sekunden lang seine Pulsschläge zählt und
- das Ergebnis mit 4 multipliziert.
Ein Beispiel: Zählen Sie 18 Schläge in 15 Sekunden, so haben Sie einen Puls von 72 (18 x 4 = 72). Ein genaueres Ergebnis erhalten Sie, wenn Sie den Zeitraum Ihrer Messung auf 30 beziehungsweise 60 Sekunden verlängern. Die Anzahl der gezählten Pulsschläge müssen Sie dann natürlich nicht mehr mit 4 multiplizieren, sondern mit 2 (bei 30 Sekunden). Zählen Sie 60 Sekunden lang durch, fällt die Multiplikation weg.
Auch im Daumen ist der Puls gut spürbar. Deshalb sollte man nicht versuchen, den Puls im Handgelenk mit dem Daumen zu messen – weder bei sich selbst noch bei anderen. Sonst kann es passieren, dass man die Pulsschläge beider Körperteile zählt und ein zu hohes Ergebnis erhält.
Puls am Handgelenk messen
Drücken Sie leicht mit zwei oder drei Fingern (Zeige-, Mittel- und Ringfinger) auf das Handgelenk, und zwar
- auf der Seite des Daumens,
- etwa drei Zentimeter von der Handwurzel entfernt.
Nun sollten Sie das rhythmische Pochen spüren können. Wenn nicht, müssen Sie vielleicht etwas sanfter oder etwas fester drücken.
Puls messen am Hals: Wie geht das?
Der Puls lässt sich auch am Hals messen. Legen Sie zwei oder drei Finger (Zeige-, Mittel- und Ringfinger) auf den Hals, und zwar
- vorne seitlich
- im oberen Bereich.
Wenn Sie den Puls nicht spüren, haben Sie die Finger vielleicht zu weit seitlich oder zu mittig platziert. Auch ist der Puls schlechter spürbar, wenn Sie den Kopf nach vorne neigen. Achten Sie daher darauf, den Hals zu strecken.
Was sagt der Wert aus?
Der Pulswert gibt die sogenannte Herzfrequenz an. Das heißt: Man kann daran ablesen, wie schnell das Herz pumpt. Das sagt zum einen etwas über den Trainingszustand einer Person aus: Je besser die Ausdauer, umso effizienter und langsamer pumpt das Herz. Zum anderen kann ein sehr stark erhöhter oder sehr niedriger Herzschlag auf eine Erkrankung hindeuten.
Mehr zum Thema: Ruhepuls – Ursachen erhöhter und niedriger Werte
Misst man den Puls während einer sportlichen Aktivität, kann man am Wert erkennen, ob das Training die gewünschte Intensität hat:
- Wer bei mäßiger Intensität trainieren möchte, sollte einen Pulswert von 67 bis 76 Prozent des Maximalpulses anstreben.
- Bei starker Anstrengung beträgt der optimale Trainingspuls 77 bis 93 Prozent des Maximalpulses.
Der Maximalpuls ist die maximale Frequenz, mit der das eigene Herz schlagen kann. Dieser Wert ist abhängig vom Alter und lässt sich mithilfe einer einfachen Formel berechnen: 220 minus Lebensalter. Für eine 40 Jahre alte Person, die sich nicht völlig verausgaben möchte, liegt der Maximalpuls also bei 180 (220 minus 40) – und ihr optimaler Trainingspuls somit zwischen 120 und 140 Schlägen pro Minute.